Formel 1: News | 11.06.2003
Neuer McLaren erst ab Silverstone?
Geplant war das Renndebüt des MP4-18 für den Nürburgring, realistischer ist aber eine Premiere drei Wochen später beim GP von Großbritannien.
Imola, Barcelona, A1-Ring, Nürburgring und Silverstone. Dies ist nicht nur eine Aufzählung bekannter Rennstrecken, auf denen die Formel 1 in diesem Jahr zu Gast war oder noch sein wird, sondern auch eine Aufreihung all jener Grand Prix, bei denen der sagenumwobene MP4-18 aus dem Hause McLaren-Mercedes sein Debüt feiern sollte.
Doch während die Mannschaft aus Woking zuletzt den Großen Preis von Europa am Nürburgring als Termin für das Renndebüt ihres neuen Silberpfeils anpeilten, erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nun gegenüber dem Sportinformationsdienst sid, dass sich das Debüt des „silbernen Delphins“ möglicherweise noch weiter verzögern könnte.
„Das Auto hat großes Potenzial, aber es muss zur totalen Zuverlässigkeit entwickelt werden, sonst funktioniert es nicht. Und das dauert noch ein bisschen“, wird der Schwabe vor dem Großen Preis von Kanada zitiert. Entsprechend sollen das Rennen in der Eifel sowie auch der anschließende Grand Prix von Frankreich noch nicht das Debüt des MP4-18 bedeuten, welcher bereits zwei Testwochen in Le Castellet und Barcelona absolviert hat.
„Beide Veranstaltungen sind innerhalb einer Woche, das könnte logistisch ein großes Problem werden“, so Haug über die kurzen Zeitanstände zwischen den Rennen in Deutschland und Frankreich. „Deshalb kann es gut sein, dass wir erst am 20. Juli in Silverstone mit dem neuen Auto fahren.“
Diesen Termin hatte McLaren-Teamboss Ron Dennis vor einigen Wochen als allerletzten möglichen Debüttermin genannt, doch sollten die Silbernen auch weiterhin am Verschieberad drehen, könnte vielleicht selbst dieser noch in Gefahr geraten, womit klar wird, warum Stardesigner Adrian Newey zuletzt sagte, dass man den MP4-18 auch zu Beginn des nächsten Jahres einsetzen werde.
Als der Konkurrenz überlegen möchten die Verantwortlichen ihren neuen Wagen dabei nicht bezeichnen. „Überlegen ist das neue Auto sicherlich nicht, sowas kann man nach zwei Testfahrten ganz bestimmt nicht sagen. Wir waren in Le Castellet und Barcelona gut unterwegs, schnell und erfolgreich - unschlagbar sind wir deshalb noch lange nicht...“