Formel 1: News | 23.07.2004
"Jaguar hat mich wie das Letzte behandelt"
Antonio Pizzonia erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen früheren Brötchengeber Jaguar und vermutet, dass auch Klien dort benachteiligt wird.
Antonio Pizzonia ist wieder zurück: Der Brasilianer ersetzt in Hockenheim den verletzten Ralf Schumacher und hat nun die große Chance sein Talent mit dem BMW-Williams unter Beweis zu stellen.
Bereits letztes Jahr hatte Pizzonia ein Stammfahrercockpit und zwar bei Jaguar. Doch nach elf Rennen wurde der 23-Jährige wegen nicht zufrieden stellender Leistungen durch Justin Wilson ersetzt. Eine Sache, die Pizzonia noch nicht wirklich verdaut hat.
„Ehrlich gesagt wurde ich bei denen [Jaguar, d. Red.] wie das Letzte behandelt“, sagte Pizzonia. „Später habe ich Dinge im Team und am Wagen herausgefunden, von denen ich nichts wusste. Der andere Fahrer hatte Teile, die ich nicht hatte. Ich war langsamer und wusste nicht weshalb. Es ist einfacher einen Wagen weiterzuentwickeln, als zwei. Ich bekam die Teile erst ein oder zwei Rennen später.“
Der andere Fahrer bei Jaguar war Mark Webber, der dem Team letztes Jahr 17 von 18 Punkten in der Teamwertung bescherte und mehrmals im Qualifying auf die vordersten Plätze fahren konnte. „Bei Williams werde ich ganz anders behandelt“, machte Pizzonia klar. „Ich werde hier mehr respektiert, sowohl als Fahrer, als auch als Mensch.“
Während Pizzonia vermutet, dass auch Christian Klien nicht das gleiche Material wie Webber erhält, gab es ein Dementi von Jaguar. „Absoluter Unsinn“, schimpfte Jaguars Geschäftsführer David Pitchforth gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Fahrer haben gleichwertige Autos, genau wie es vorher war und immer bleiben wird, solange ich da bin. Die Leute bei Jaguar arbeiten sehr hart und fühlen sich hart getroffen von diesen Aussagen.“
Derweil betrachtet Pizzonia sein Jaguar-Engagement doch als „wertvolle Erfahrung“ und glaubt dieses Wochenende gut abzuschneiden. „Ich kenne den Wagen sehr gut, bin viele Kilometer gefahren und kenne das Team gut“, so Pizzonia. „Ich bin mir sicher, dass ich gut abschneiden werde.“