Formel 1: News | 07.05.2004
Da hilft nur eines: Besser arbeiten....
Ex-Weltmeister Mika Hakkinen bringt es auf den Punkt: Die Ferrari-Jäger müssen besser werden. Eine Ferrari-Dominanz sieht der Finne jedoch nicht...
Es ist schon ein paar Jährchen her, da tauchte Mika Hakkinen als frisch gebackener Formel 1-Weltmeister in der Massenwochenendunterhaltungsmaschine namens „Wetten dass...“ auf. Der Finne vermittelte den Eindruck eines Menschen, für den jedes öffentlich gesprochene Wort eine schwere Belastung und irgendwie auch eine Verschwendung darstellt. Mika Hakkinen und Thomas Gottschalk ist wie Gerhard Schröder und Marylin Manson. Heute ist Mika Hakkinen nicht mehr wiederzuerkennen – er ist gesprächig. Geblieben ist: Er bringt die Dinge auf den Punkt.
In einem Interview mit dem BBC-Radiosender „Radio Five Live” hat der Weltmeister der Jahre 1998 und 1999 die Dominanz der Scuderia Ferrari relativiert und den Gegnern Hoffnung gemacht: „Wenn man die Rundenzeiten betrachtet, beträgt der Unterschied zwischen Ferrari und dem Restder Welt nur vier Zehntelsekunden. Sollte ein Team diese vier Zehntel aufholen können, kann es auch Ferrari schlagen. Michael hat in diesem Jahr alle Rennen gewonnen. Aber sind vier Zehntelsekunden eine totale Dominanz? Ich denke nicht.“
Hakkinen hat in punkto WM-Titel 2004 auf seinen Landsmann Kimi Raikkonen gesetzt. Hakkinen zeigte sich überrascht über den Vorteil der Scuderia: „Ich dachte, es würde enger zugehen. Ich dachte, dass Michelin stärker werden würde und dass Bridgestone ein wenig stagnieren würde. Ich dachte auch, dass Ferrari vielleicht nicht so einen großen Fortschritt gegenüber dem letzten Jahr erzielen würde und dass die anderen Teams vielleicht aufholen könnten.“
Das haben wohl auch McLaren und Williams gedacht. McLaren ist von einem Titelanwärter zu einem Mittelfeldteam geworden. Williams muss sich mit British American Racing und Renault herumschlagen. Der Grund für den Durchmarsch des Sechsfachweltmeisters sieht Hakkinen in der Stabilität, die Schumacher und seine Crew in das vorhin recht chaotische Maranello gebracht haben, und: „Das Gesamtpaket ist sehr stabil und zuverlässig. Das können die anderen Teams nicht behaupten. Rubens Barrichello und Michael Schumacher agieren und kämpfen nicht wie kleine Kinder.“
Das einfache aber treffende Fazit des zweifachen Formel 1-Weltmeisters lautet: „Bei Ferrari erledigt man den Job und man liefert stets gute Arbeit. Die anderen Teams machen das nicht. Sie müssen einfach besser werden.“