Formel 1: News | 23.08.2004
Die "Silly Season" ist voll im Gang
Nur noch fünf Rennen sind zu fahren und das Transferkarussell dreht sich auch weiterhin kräftig im Wind. Wir bringen Sie auf den neuesten Stand.
Während bei Ferrari, Renault, Williams und McLaren alle Cockpits besetzt sind und höchstens noch um den Platz von Jenson Button diskutiert wird, haben alle anderen F1-Teams mindestens noch einen freien Platz zu vergeben. Entsprechend rund geht es derzeit in der Gerüchteküche.
Im Mittelpunkt steht dabei natürlich wie üblich das beste noch freie Cockpit, jenes bei British American Racing an der Seite des Japaners Takuma Sato. Während sich Testfahrer Anthony Davidson nach seinen starken Leistungen in den Freitagstrainings zwar berechtigte Hoffnungen auf eine Beförderung macht, scheint das Team eher zu einer externen Lösung zu tendieren.
Und diese könnte durchaus Jarno Trulli heißen, sollte der Noch-Renault-Pilot nicht schon als Teamkollege von Ralf Schumacher bei Toyota unterschrieben haben. Eine Aufklärung darüber soll im September folgen.
Neben Davidson und Trulli stehen aber auch Nick Heidfeld, der von B·A·R aber wohl nicht wirklich berücksichtigt wird, David Coulthard und angeblich sogar Mika Häkkinen auf der Liste der Mannen aus Brackley, wo sogar eine Rückkehr des vor einem Jahr gescholtenen Jacques Villeneuve diskutiert wird. Denn während der Kanadier sich ein Comeback bei den Weißen vorstellen könnte, macht auch Sponsor BAT auf Teamchef David Richards Druck. Schließlich verlässt nach Villeneuve mit Button der zweite große Vorzeigestar das Team.
Aber Villeneuve ist nicht nur bei seiner Ex-Truppe im Gespräch. Der Kanadier stattete in der vergangenen Woche auch der Sauber-Fabrik in Hinwil einen Besuch ab, wo er neben Felipe Massa die neue Nummer 1 sowie das neue nordamerikanische Aushängeschild von Sponsor Red Bull werden könnte.
Neben dem Franko-Kanadier stehen aber auch noch viele junge Wilde auf der hellblauen Liste von Peter Sauber: Allen voran DTM-Aufsteiger Gary Paffett, der demnächst einen Test für die Schweizer absolvieren soll. Aber auch eine Rückkehr von Nick Heidfeld oder die Verpflichtung zweier hoch gelobter Testfahrer wie Anthony Davidson oder Franck Montagny stehen zur Diskussion.
Nur David Coulthard sollte sich keine allzu großen Hoffnungen auf ein Sauber-Cockpit machen: „Für mich ist es reizvoll jemanden zu finden, der das Zeug zur Nummer eins hat“, so Peter Sauber. „David Coulthard ist seit neun Jahren die Nummer zwei.“
Richtig kompliziert wird die Lage auf dem Fahrermarkt bei den drei hinteren Rennställen von Jaguar, Jordan und Minardi. Denn hier geht es nicht nur um die bestmögliche Besetzung der sechs freien Cockpits, sondern auch um die Zukunft der Teams – also um sehr viel Geld. Und jenes ist bei allen drei Teams knapp.
Besonders bei Jaguar, wo nach dem Hauptsponsor HSBC nun auch noch Red Bull zum Saisonende seine Schwingen aus dem Team zurückzieht. Entsprechend wenig rosig oder besser gesagt grün sieht die Zukunft des Österreichers Christian Klien aus, der bislang noch ohne einen einzigen WM-Punkt geblieben ist. Aber auch die Verpflichtung des F3000-Dominators Vitantonio Liuzzi erscheint ohne die Flügel verleihenden Gelder im Hintergrund unwahrscheinlich.
Entsprechend buhlen mit Nick Heidfeld, dessen Management mit „allen Teams“ verhandelt, sowie natürlich David Coulthard um ihre möglicherweise letzte Chance ein Cockpit zu erlangen. Für den Mönchengladbacher gäbe es zudem zwar noch die Chance ein weiteres Jahr bei Jordan zu absolvieren, doch ist auch hier die Zukunft des Rennstalls, trotz der Gerüchte um den Verkauf des Teams in den Mittleren Osten, noch ungewiss, weswegen auch nicht klar ist, ob Eddie Jordan auch 2005 auf zwei Pay-Driver setzen muss.
Ein Mann um den so ziemlich jedes der Hinterbänkler-Teams buhlt ist dabei der Renault-Tester Franck Montagny, über den Minardi-Teamboss Paul Stoddart sagt, dass er „reif, intelligent und zuverlässig“ genug sei um in der F1 zu fahren.
Für Eddie Jordan eröffnet sich unterdessen sogar noch eine weitere Möglichkeit einen Testfahrer samt eines möglichen Motorenpakets zu verpflichten: Ryan Briscoe, der derzeit noch für die Weiß-Roten aus Köln-Marsdorf aktiv ist und möglicherweise sogar noch Ricardo Zonta mitbringen könnte...
Die Fahrerpaarungen für 2005
Ferrari:
1. Fahrer: Michael Schumacher
2. Fahrer: Rubens Barrichello
Renault:
1. Fahrer: Fernando Alonso
2. Fahrer: Giancarlo Fisichella
B·A·R-Honda:
1. Fahrer: Takuma Sato
2. Fahrer: Noch nicht bekannt
Kandidaten: Jacques Villeneuve, Anthony Davidson, Nick Heidfeld, David Coulthard, Mika Häkkinen, Jarno Trulli, Olivier Panis, Cristiano da Matta
BMW-Williams:
1. Fahrer: Mark Webber
2. Fahrer: Jenson Button
McLaren Mercedes:
1. Fahrer: Kimi Räikkönen
2. Fahrer: Juan Pablo Montoya
Sauber:
1. Fahrer: Felipe Massa
2. Fahrer: steht noch nicht fest.
Kandidaten: Jacques Villeneuve, Anthony Davidson, Franck Montagny, Gary Paffett, David Coulthard, Vitantonio Liuzzi, Nick Heidfeld, Olivier Panis, Neel Jani
Toyota:
1. Fahrer: Ralf Schumacher
2. Fahrer: steht noch nicht fest.
Kandidaten: Jarno Trulli, Olivier Panis, Ricardo Zonta, David Coulthard, Ryan Briscoe
Jaguar:
1. Fahrer: steht noch nicht fest.
2. Fahrer: steht noch nicht fest.
Kandidaten: Christian Klien, Nick Heidfeld, Vitantonio Liuzzi, David Coulthard, Olivier Panis, Sebastien Bourdais
Jordan:
1. Fahrer: steht noch nicht fest.
2. Fahrer: steht noch nicht fest.
Kandidaten: Cristijan Albers, Giorgio Pantano, Jos Verstappen, Nick Heidfeld, Timo Glock, Franck Montagny, Ryan Briscoe, Ricardo Zonta, Justin Wilson, Allan McNish, Ralph Firman, Sebastien Bourdais, alle Fahrer mit genügend Sponsorengeldern
Minardi:
1. Fahrer: steht noch nicht fest.
2. Fahrer: steht noch nicht fest.
Kandidaten: Franck Montagny, Bas Leinders, Justin Wilson, Gianmaria Bruni, Zsolt Baumgartner, Christijan Albers, Sebastien Bourdais, alle Piloten mit genügend Sponsorengeldern.