Formel 1: News | 20.12.2004
Helmut Marko: „Entschieden wird in Salzburg“
RBR-Manager Pitchforth sprach sich gegen eine Teilung des zweiten Cockpits aus – und wurde prompt von Helmut Marko zurecht gewiesen...
Während der frischgebackene Red-Bull-Stammpilot David Coulthard bereits fleißig Interviews gibt und dabei zwar keinen WM-Titel, aber zumindest eine Überraschung für das kommende Jahr ankündigt, bleiben die beiden Kandidaten für das zweite Red-Bull-Cockpit, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi weiter im Ungewissen. Geht es nach einem Bericht der Salzburger Nachrichten werden die beiden sogar noch „weit in das neue Jahr hinein“ mit dieser Ungewissheit leben müssen.
Gerhard Kuntschik von den SN hat sich bei Red-Bull-Motorsportbetreuer Helmut Marko erkundigt, dieser erklärte: „Wir haben viel Zeit zum Abwägen aller Fakten und brauchen uns mit der Verteilung der Plätze nicht beeilen.“
Hinter den Kulissen scheint ein Richtungsstreit zwischen dem österreichischen und dem britischen Teil des Teams zu toben. David Pitchforth, der von Jaguar Racing übernommene Geschäftsführer, soll jene Überlegungen, wonach Klien und Liuzzi alternierend in den zweiten Red-Bull-Boliden steigen könnten, als unpraktikabel und sinnlos verworfen haben. Dietrich Mateschitz hat erst unlängst erklärt, er könne sich ein solches „Car Sharing“ sehr wohl vorstellen. Hätte ein Pilot ein schlechtes Rennen, könnte beim nächsten Grand Prix der andere übernehmen, hätte er aber gerade einen „guten Lauf“, könnte er im Auto sitzen bleiben.
Für seine negative Einstellung zu dem „Car Sharing“ erntete Pitchforth ein heftiges Machtwort des Motorsportbetreuers. Helmut Marko erklärte in Richtung Milton Keynes: „Der Herr Pitchforth soll zur Kenntnis nehmen, dass er Angestellter und nicht Inhaber ist. Entschieden wird in Salzburg.“
Übrigens soll Vitantonio Liuzzi dem Bericht zufolge einen „aus dem Red-Bull-Juniorteam weiterlaufenden Vertrag“ haben, Christian Klien hingegen müsse „vertragslos in die Zukunft gehen“. Dass Liuzzi, der sich bereits wie auch sein Kollege Klien gegen ein „Car Sharing“ ausgesprochen hat, ein Jahr bei Jordan Rennerfahrung sammeln könnte, zieht Helmut Marko nicht in Betracht. Vom Reglement her könnte sich Red Bull bis zum Saisonstart in Melbourne mit einer Entscheidung Zeit lassen.