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Keine radikalen Regeländerungen aber Testlimit

Während die Teams ein Meeting mit Max Mosley absagten, beschlossen sie endgültig nur 30 Tage zu testen. Geldfragen wurden mit Bernie nicht besprochen.

In der Formel 1 besteht derzeit viel Klärungs-, Diskussions- und Handlungsbedarf. Auf einem Teamchefmeeting in London unternahmen neun der zehn Teamchefs (Ferrari weilte nicht im Heathrow Airport Hotel) zusammen mit Bernie Ecclestone einen Klärungsversuch der vielen anstehenden Themen.

Thema 1: Die Geldfrage

Besonders wichtig ist für die Teambosse natürlich das liebe Geld. Dennoch möchte man trotz der Ferrari-Unterschrift unter ein neues Concorde Agreement bis ins Jahr 2012 – wie von Ron Dennis und Jürgen Hubbert gefordert – nichts überstürzen.

Eine britische Sonntagszeitung legte sogar schon eine genaue Geldverteilung auf die Teams vor, sollten diese sich bis zum Saisonstart ebenfalls dazu entscheiden einen Kontrakt mit Bernie zu unterzeichnen. Doch laut Mr. E. höchstpersönlich wurden aber keine Geldfragen diskutiert.

Thema 2: Die Testfrage

Trotz gegenteiliger Meldungen und Annahmen konnten die neun Teambosse aber zumindest in einem – unerwarteten – Punkt Einigkeit erzielen: Alle neun Teams – außer Ferrari – stimmten zu, im Laufe der Saison 2005 nur 30 Testtage auf europäischen Rennstrecken zu absolvieren.

Zudem dürfen die Rennställe pro Tag nur auf einer Strecke testen und nicht mehr als zwei Autos pro Testtag einsetzen. Bis auf Silverstone, Barcelona und Monza gelten alle GP-Kurse als Testorte geächtet.

"Ich denke nicht, dass es überraschend ist", erklärte Minardi-Teamboss Paul Stoddart über die fehlende Unterschrift der Scuderia Ferrari, die zuletzt eigene Testlimtierungspläne vorgelegt hatte, welche von den anderen Teams jedoch erwartungsgemäß nicht angenommen wurden. "Wir hatten genügend Zeit um zu wissen, dass Ferrari dieses Abkommen nicht bevorzugt."

Die Befürchtungen, dass Honda sich aufgrund seiner Titelambitionen Ferrari anschließen und die Testlimitierung torpedieren könnte, bewahrheiteten sich also demnach nicht. "Alle sagten, dass das Abkommen von Interlagos den Winter nicht überstehen würde", erinnerte Stoddart, "aber wir haben es geschafft. Wenn dann ist es nun sogar noch stärker. Ferrari war jederzeit dazu eingeladen sich uns anzuschließen. Wenn sie dies nicht möchten, dann ist dies ihre Angelegenheit."

Thema 3: Die Regelfrage

Im Rahmen des Teamchef-Meetings gaben die neun Teambosse auch bekannt, dass sie ein für Freitag geplantes Meeting mit FIA-Präsident Max Mosley abgesagt haben. In jenem Meeting wollte Mosley den Teams ein neues Regelpaket vorstellen, welches unter anderem einen Einheitsreifen, eine Aerodynamikbeschneidung auf zehn Prozent der aktuellen Downforcewerte, ein komplettes Telemetrieverbot, die Einführung von Standardbremsen, ein Verbot von T-Cars, Drehzahllimits an den Motoren sowie einen Zwei-Tage-Grand Prix beinhaltet.

Anstelle dieses Meetings möchte man sich nun nach den ersten drei Saisonrennen mit Mosley zusammensetzen um über die Zukunft des Sports zu sprechen. "Die kommerzielle und die technische Seite werden dann zusammen abgehakt. Es gibt genügend Zeit dazu", erklärte Bernie Ecclestone.

"Wir sehen es als notwendig an, dass wir bevor wir weitreichende Konsequenzen für die Zukunft des Sports ziehen, erst einmal die Ergebnisse der Untersuchung durch die kommerziellen Rechteinhaber vorgelegt werden", fügten die Teamchefs in einem Brief an Mosley hinzu.

Entsprechend möchte man erst die Auswirkungen der 2005er Regeländerungen sehen, bevor man über weitere Änderungen für die Zukunft nachdenkt. Bis zur Saisonmitte möchten die Teams deshalb ihre eigenen Regel- und Kostensenkungsvorschläge präsentieren.

"In der Zwischenzeit möchten wir eine Periode der sportlichen Stabilität sehen in welcher wir dem Geist des Concorde Agreements voll Rechnung tragen werden." Das gleiche erwarten die Teamchefs ihrerseits "auch von der FIA".

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