Formel 1: News | 28.12.2005
Super Aguri als "All Japanese"-Team?
Aguri Suzuki könnte 2006 ein rein japanisches Formel-1-Team führen, falls das zweite Cockpit nicht doch an Honda-Tester Anthony Davidson gehen sollte.
Es war kein Zufall, dass die ersten Gerüchte über einen damals noch als Honda-B-Team kolportierten Rennstall genau zu jenem Zeitpunkt auftauchten, als Takuma Sato offiziell sein Cockpit bei B·A·R respektive Honda für 2006 verlor. Der Japaner und seine Fans hatten somit eine Auffanglösung, seine Karriere konnte theoretisch weitergehen.
Allmählich kristallisierte sich heraus, dass hinter dem neuen Projekt Ex-F1-Pilot Aguri Suzuki steckt, dabei hatte dieser am Rande des Grand Prix von Japan noch erklärt, er habe gar nicht genug Geld für solch einen Plan. "Es ist mein Traum, ein Formel-1-Team zu gründen, aber das ist so schwierig", erklärte er.
Sato als erster Japaner ist gesetzt
Die Schwierigkeiten stellten sich auch schnell ein, denn die bei der FIA zu hinterlegende Einschreibegebühr von 48 Millionen Dollar stand zum Schlusstermin der Nennungen für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2006 nicht zur Verfügung. Somit gab es nur den Umweg über die Zustimmung aller bereits eingeschriebenen Teams. Dies gelang, und es wird immer wahrscheinlicher, dass Suzuki 2006 in der Formel 1 vertreten sein wird.
Während Takuma Sato, der immer eng mit dem neuen Team verknüpft war, als gesetzt angesehen werden kann, erscheint der zweite Fahrerposten derzeit noch offen. Anfänglich wurde Anthony Davidson, der bei B·A·R-Honda schon zu lange ein Testfahrer-Dasein fristet, als zweiter Stammfahrer vermutet, doch in den vergangenen Wochen wurde es ruhig um den Engländer.
"Mit Takuma habe ich mich diesbezüglich schon konkret unterhalten, aber ich kann noch nicht verraten, wer der zweite Fahrer sein wird", erklärte Suzuki unlängst gegenüber f1grandprix.it. Die Liste der verfügbaren Piloten, die mit Suzuki bereits eine Verbindung haben, hält auch andere Namen bereit. "Acht Jahre lang habe ich mich mit der Förderung von Nachwuchsfahrern beschäftigt, und das Projekt ist heute schon ziemlich groß."
Ide, Matsuura oder Motoyama im zweiten Cockpit?
So entstammt auch Yuji Ide der Suzuki-Talentschmiede. Der Japaner beendete die diesjährige Formel-Nippon-Meisterschaft hinter Satoshi Motoyama auf Rang zwei. Einige Beobachter sehen den Japaner bereits im zweiten Cockpit von Super Aguri. Möglich machen soll dies eine Sponsorenpaket im Wert von fast elf Millionen Euro. Doch auch Nippon-Meister Motoyama selbst sei im Gespräch.
Eine noch engere Beziehung zu Suzuki unterhält jedoch Kosuke Matsuura. In der IndyCar Series startet der junge Japaner für das Team Super Aguri Fernandez Racing, welches Suzuki zusammen mit Adrian Fernandez aufzog. Matsuura schlug sich wacker, beendete die Saison 2004 als bester Rookie auf Rang 14 – in der abgelaufenen Saison konnte er sich jedoch nicht weiter verbessern.
Die Erfolge vor seiner Zeit in den USA bescheinigen Matsuura ein gutes Zeugnis. Er begann zwar erst im Alter von 14 Jahren mit dem Kartsport, in seiner ersten Saison in der japanischen Nachwuchsklasse Formula Dream wurde er bereits Zweiter. Sein bisher größter Erfolg war aber der Vizetitel der Deutschen Formel-3-Meisterschaft 2002 - hinter Gary Paffett und vor Timo Glock.