Formel 1: Kurznews | 23.04.2006
Neues aus der "Königsklasse"
Niki Lauda: "Yuji Ide sollte man Lizenz entziehen!" | Laut Ferrari-Technikchef Ross Brawn werden die neuen Getriebe ohne Zugkraft-Unterbrechung überbewertet.
Rennleitung verwarnt Super Aguri-Pilot Yuji Ide - Lauda empört
Super Aguri F1 Team-Pilot Yuji Ide ist im Anschluss an den Großen Preis von San Marino in Imola von der Rennleitung verwarnt worden. Der Japaner hatte in der ersten Runde versucht, in der Villeneuve-Schikane an Christijan Albers vorbeizugehen, traf den Holländer dabei am Hinterreifen, worauf sich dieser mehrfach überschlug.
Beide Fahrer wurden zur Rennleitung zitiert und sprachen Albers von aller Schuld frei und verwarnten stattdessen Ide: "Der Teilnehmer wurde auf die mögliche Auswirkung erinnert, die eine zweite Zurechtweisung nach sich ziehen kann", heißt es in einer Mitteilung der Rennleitung.
Der Formel-1-Neuling war nicht nur an diesem Rennwochenende mehrfach durch Dreher aufgefallen. Viele andere Fahrer haben den 31-Jährigen wegen seiner unumsichtigen Fahrweise kritisiert. Der Rookie steht auch unter Beobachtung durch das Team, das ihm vorzeitig den Laufpass geben könnte.
Niki Lauda forderte empört gegenüber RTL: "So einem darf man keine Superlizenz geben!" Zu dem Unfall meinte Lauda: "Er stellte sich wirklich dumm an."
Brawn: "Neue Getriebe werden überbewertet!"
Auch wenn Ferrari selbst an einem Getriebe bastelt, welches ohne Unterbrechung der Zugkraft geschaltet werden kann, so sieht darin Technikchef Ross Brawn keine unmittelbar wichtige Entwicklung. Die oftmals kolportierten 0,4 Sekunden, welches das System auf eine Runde bringen soll, sind für ihn zu hoch angesetzt.
"Es scheint ja ein beliebtes Thema zu sein, aber soviel ich weiß, hat Renault ein solches System nicht und wir ebenfalls nicht", so Brawn. "Ich würde sagen, die 0,4 Sekunden sind etwas zu optimistisch." Daher würde andere Entwicklungen eine höhere Priorität genießen.
"Die neue Hinterradaufhängung zum Beispiel erforderte ein neues Getriebegehäuse. Das hatte dann höhere Priorität", so der Engländer, der betonte, dass ein neues Getriebe immer auch Probleme mit sich bringen kann. "Eine Schwierigkeit ist die Instabilität, die ein Gangwechsel im Motor erzeugen kann, wenn man das nicht gut managt. Man kann den Motor dabei in gefährliche Schwingungen versetzen."