Formel 1: News | 15.02.2006
Berger traut Rossi den Sprung in die Formel 1 zu
Scuderia-Toro-Rosso-Teilhaber Gerhard Berger würde als Ferrari-Teamchef neben Kimi Räikkönen für 2007 Valentino Rossi unter Vertrag nehmen.
Weil es seit John Surtees in den 60er Jahren keinen Weltmeister auf zwei und auf vier Rädern mehr gegeben hat, stürzten sich Motorsportfans und Medien auf die Formel-1-Testfahrten von Valentino Rossi. Im Zuge der Berichterstattung gaben natürlich auch zahlreiche Experten ihre Kommentare ab - und Gerhard Berger traut dem "Doktor" den Sprung in die "Königsklasse des Motorsports" zu.
"Ich habe erwartet, dass Rossi im Formel 1 nicht mehr als zwei Sekunden verliert - aber bei den letzten zwei Sekunden geht es richtig los", erklärte der Scuderia-Toro-Rosso-Teilhaber gegenüber Motorsport aktuell. "Doch ich traue ihm das zu. Valentino ist mit allen Wassern gewaschen. So ein Überkönner wie er wird mit der Formel 1 genauso fertig, auch politisch. Ich glaube, dass er es kann."
Genau wie Bernie Ecclestone würde auch der Österreicher keine Sekunde zögern und den italienischen Zweiradartisten unter Vertrag nehmen, wenn er dies selbst entscheiden könnte: "Wenn Ferrari 2007 Schumacher nicht mehr hat und dafür Räikkönen als Nummer eins bekommt, dann würde ich mich trauen, auf die Karte Rossi zu setzen. Denn als Nummer zwei wäre mir Rossi immer noch lieber als alles andere, was so herumläuft", gab Berger zu Protokoll.
Den umgekehrten Transfer - von der Formel 1 in den Motorradsport - hält er übrigens derzeit nicht für möglich: "Beim Motorrad kommt die Schräglage und das Balancegefühl dazu, das du in frühen Jahren trainieren musst. Das ist wie Seiltanzen - und das hast du im Auto nicht", so der zehnfache Grand-Prix-Sieger, der selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer ist.
Als Michael Schumacher 2005 in Mugello eine MotoGP-Ducati testen durfte, blieb er um fast zehn Sekunden hinter den Zeiten der Profis - umgekehrt sah 1998 aber auch Motorrad-Superstar Mick Doohan bei seinem Williams-Gastspiel in Barcelona nicht allzu glücklich aus. Rossi könnte daher der erste Pilot der motorsportlichen Neuzeit sein, der mit Erfolg von zwei auf vier Räder wechselt.