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Pilotenkritik: Ist die Formel 1 jetzt zu einfach geworden?

Mit David Coulthard und Pedro de la Rosa klagen zwei alteingesessene F1-Piloten darüber, dass die neuen Boliden zu einfach zu fahren wären.

Michael Noir Trawniczek

Langsam aber sicher wird ein Formel 1-Pilot nach dem anderen mit den Boliden der Generation 2006 konfrontiert. Diese unterscheiden sich wesentlich von jenen des Vorjahrs. Die neuen 2,4 Liter-Achtzylindermotoren haben um rund zwanzig Prozent weniger Power - und das wiederum wirkt sich auf das gesamte Fahrzeugverhalten und somit auch auf den Fahrstil aus.

David Coulthard, der gestern Dienstag bei den Testfahrten in Jerez de la Frontera erstmals ernsthafte Runden mit dem brandneuen Red Bull-Ferrari RB2 drehen konnte, erklärte gegenüber Autosport: "Der Wagen ist definitiv anders zu fahren, er hat Power verloren. Wir haben die gleiche Haftung, aber um rund zwanzig Prozent weniger Power - im Endeffekt führt das zu einer besseren Fahrzeug-Balance. Als wir noch mehr Power hatten, waren die Autos im Verhältnis zum Grip weniger ausbalanciert."

Coulthard: "Mit Vollgas durch die Kurve..."

Als Folgewirkung beschreibt Coulthard: "Ich denke, dass wir früher in den Kurven niemals Vollgas fahren konnten, doch das können wir jetzt tun." Es sei zwar immer noch schwierig, eine schnelle Runde zu drehen, aber es ginge derzeit in erster Linie darum, seinen Fahrstil an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Dies würde im Übrigen in letzter Zeit eigentlich schon alljährlich der Fall sein - "weil das Reglement jedes Jahr verändert wird". Aus diesem Grunde würde es in der Königsklasse derzeit nur noch darum gehen, sich möglichst schnell an die neuen Umstände zu gewöhnen. Die Formel 1-Weltmeisterschaft quasi als "WM im Anpassen"...

Noch konkreter wurde McLaren-Testpilot Pedro de la Rosa. Die neuen Boliden würden nicht nur fahrerisch, sondern auch körperlich weniger anspruchsvoll zu bedienen sein, De la Rosa warnte gegenüber der spanischen Marca: "Die Formel 1 muss die Königsklasse bleiben!"

De la Rosa: "Die Formel 1 ist für Rookies zu einfach geworden!"

De la Rosa sitzt schon einige Jahre auf dem so genannten "Testabstellgleis" fest und hat jedoch im Vorjahr als Ersatzpilot für den verletzten Juan Pablo Montoya Grand Prix-Blut geleckt. Der 34jährige beschwerte sich darüber, dass die Formel 1 nun für Newcomer einfach zu leicht geworden sei. Das wiederum erschwere seine persönliche Situation - der Wert der Erfahrung würde also weiter geschmälert werden.

Die Formel 1 leidet schon seit längerem darunter, dass sie wegen der elektronischen Fahrhilfen wie der umstrittenen Traktionskontrolle als "zu einfach" verschrien ist. Zahlreiche Kritiker verlangen, dass den Piloten wieder mehr Gewicht zukommt. Die FIA hat dem mit ihren Regeländerungen für die Jahre 2007 und 2008 zum Teil Rechnung getragen.

Derzeit jedoch scheinen die Formel 1-Raketen so zahm wie noch nie zu sein - zumindest wenn man der Kritik der alteingesessener Piloten Glauben schenkt. Und die schließlich müssten es am besten wissen.

Eines sollte aber dennoch klar sein: Von einem Kinderspiel ist die Formel 1 trotzdem noch meilenweit entfernt...

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