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Ecclestone: „Da müssen wir jetzt durch”

Der Formel-1-Boss spricht über den Spionage-Skandal, der mittlerweile Ausmaße annimmt, die dem Sport Schaden zufügen könnten.

Mittlerweile nimmt die sogenannte "Spionage-Affäre" in der Formel 1 Ausmaße an, bei denen es Experten schwindlig wird. Längst sind in die Affäre nicht mehr nur zwei ehemalige Angestellte von McLaren und Ferrari verwickelt.

In der vergangenen Woche veröffentlichte der Automobilweltverband FIA einen Brief, in dem er die McLaren-Mercedes-Piloten Fernando Alonso, Lewis Hamilton sowie Testfahrer Pedro de la Rosa offiziell dazu aufforderten, etwaige Beweise zu übermitteln. Alonso und de la Rosa sollen per E-Mail über Ferrari-Setups diskutiert haben.

Auch sieben hochrangigen Mitgliedern des McLaren-Teams droht nun eine Anklage in Italien wegen Betrugs und Betriebsspionage, darunter auch Teamchef Ron Dennis. Am Donnerstag droht dem Team bei der Vorlage der neuen Beweise bei einer weiteren Sitzung des Weltmotorsportrats der FIA eine harte Bestrafung.

Längst betrifft das Thema nicht nur McLaren - sollte es nicht schnell zu einer Klärung des Vorfalls kommen, könnte dies auch bestehende oder potentielle Sponsoren davon abschrecken, in die Formel 1 zu investieren. Negativ-Schlagzeilen sind nur begrenzt zu akzeptieren, so wie das im Radsport deutlich geworden ist.

"Um die Wahrheit zu sagen, ich fühle mich diesbezüglich mit gar nichts wohl", so Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Interview mit ITV. Vor ein paar Wochen hatte der Brite noch erzählt, dass der Spionage-Skandal für die „Königsklasse des Motorsports” eine gute Werbung darstelle, weil sich plötzlich Leute für den Sport interessieren, die bisher mit der Formel 1 nichts am Hut hatten.

Nach Aussage des 76jährigen müsse man sich nun jedoch dem Thema stellen: "Wenn zum Beispiel herausgefunden wird, dass jemand mit einem 3,5-Liter-Motor fährt, dann wäre dies natürlich ein großer Vorteil. Sollten wir unseren Kopf weg drehen und sagen, dass es nun einmal so ist und man nicht viel dagegen tun kann? Dann würde das nächste Mal natürlich jemand sagen, nun dann fahre ich mit einem Vier-Liter-Motor und werde davonkommen."

Nach wie vor tappt aber auch der große Boss der Formel 1 völlig im Dunkeln, wie groß der Skandal wirklich ist, sprich, welche Informationen tatsächlich bei McLaren von welchen Personen verwendet worden sind: "Das müssen wir uns grundsätzlich anschauen".

Ecclestone gibt zu, dass der Fall natürlich nur deshalb so hohe Wogen schlägt, weil die beiden Top-Teams Ferrari und McLaren darin verwickelt sind: "Ohne gegenüber Spyker und Super Aguri unhöflich zu sein, aber wenn dies zwischen ihnen passiert wäre, dann würden Sie jetzt nicht mit mir sprechen. Mir tut es für die Fahrer schrecklich leid, vor allem Lewis, mir tut es leid, dass er da mit rein gezogen wird."

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