MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Ecclestone: „Da müssen wir jetzt durch”

Der Formel-1-Boss spricht über den Spionage-Skandal, der mittlerweile Ausmaße annimmt, die dem Sport Schaden zufügen könnten.

Mittlerweile nimmt die sogenannte "Spionage-Affäre" in der Formel 1 Ausmaße an, bei denen es Experten schwindlig wird. Längst sind in die Affäre nicht mehr nur zwei ehemalige Angestellte von McLaren und Ferrari verwickelt.

In der vergangenen Woche veröffentlichte der Automobilweltverband FIA einen Brief, in dem er die McLaren-Mercedes-Piloten Fernando Alonso, Lewis Hamilton sowie Testfahrer Pedro de la Rosa offiziell dazu aufforderten, etwaige Beweise zu übermitteln. Alonso und de la Rosa sollen per E-Mail über Ferrari-Setups diskutiert haben.

Auch sieben hochrangigen Mitgliedern des McLaren-Teams droht nun eine Anklage in Italien wegen Betrugs und Betriebsspionage, darunter auch Teamchef Ron Dennis. Am Donnerstag droht dem Team bei der Vorlage der neuen Beweise bei einer weiteren Sitzung des Weltmotorsportrats der FIA eine harte Bestrafung.

Längst betrifft das Thema nicht nur McLaren - sollte es nicht schnell zu einer Klärung des Vorfalls kommen, könnte dies auch bestehende oder potentielle Sponsoren davon abschrecken, in die Formel 1 zu investieren. Negativ-Schlagzeilen sind nur begrenzt zu akzeptieren, so wie das im Radsport deutlich geworden ist.

"Um die Wahrheit zu sagen, ich fühle mich diesbezüglich mit gar nichts wohl", so Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Interview mit ITV. Vor ein paar Wochen hatte der Brite noch erzählt, dass der Spionage-Skandal für die „Königsklasse des Motorsports” eine gute Werbung darstelle, weil sich plötzlich Leute für den Sport interessieren, die bisher mit der Formel 1 nichts am Hut hatten.

Nach Aussage des 76jährigen müsse man sich nun jedoch dem Thema stellen: "Wenn zum Beispiel herausgefunden wird, dass jemand mit einem 3,5-Liter-Motor fährt, dann wäre dies natürlich ein großer Vorteil. Sollten wir unseren Kopf weg drehen und sagen, dass es nun einmal so ist und man nicht viel dagegen tun kann? Dann würde das nächste Mal natürlich jemand sagen, nun dann fahre ich mit einem Vier-Liter-Motor und werde davonkommen."

Nach wie vor tappt aber auch der große Boss der Formel 1 völlig im Dunkeln, wie groß der Skandal wirklich ist, sprich, welche Informationen tatsächlich bei McLaren von welchen Personen verwendet worden sind: "Das müssen wir uns grundsätzlich anschauen".

Ecclestone gibt zu, dass der Fall natürlich nur deshalb so hohe Wogen schlägt, weil die beiden Top-Teams Ferrari und McLaren darin verwickelt sind: "Ohne gegenüber Spyker und Super Aguri unhöflich zu sein, aber wenn dies zwischen ihnen passiert wäre, dann würden Sie jetzt nicht mit mir sprechen. Mir tut es für die Fahrer schrecklich leid, vor allem Lewis, mir tut es leid, dass er da mit rein gezogen wird."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Für Großbritannien-GP

McLaren F1 enthüllt Chrome-Design

McLaren bringt zum Formel-1-Rennen in Silverstone eine besondere Chrome-Lackierung an den Start - Lando Norris peilt den Sieg an

"Drive to Survive"-Bösewicht?

F1-Filmstar räumt mit Verstappens Image auf

Max Verstappen kommt in "Drive to Survive" wie ein Bösewicht vor - F1-Schauspieler Damson Idris erklärt jetzt, wie er den Niederländer erlebt hat

GP von Österreich: Qualifying

Norris demoliert Konkurrenz mit Gelb-Hilfe!

Max Verstappen beim Red-Bull-Heimspiel schwer geschlagen, Nico Hülkenberg Letzter - und Lando Norris holt Pole mit einer dominanten Vorstellung in Q3

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.