MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Mosley fordert neue Sparmaßnahmen

FIA-Präsident Max Mosley möchte der Formel 1 noch mehr beim Sparen unter die Arme greifen - alle nicht sichtbaren Teile sollen vereinheitlicht werden.

FIA-Präsident Max Mosley hat die Teams erneut dazu aufgerufen, die Kosten in der Formel 1 zu senken. Seiner Meinung nach wird trotz vorgenommener Einschnitte bei der Entwicklung der Motoren oder der Testfahrten zu viel Geld in die Entwicklung der Technik investiert. Dies erklärte der Brite in einem Brief an die Teamchefs, den er in der vergangenen Woche versendet hat.

Wie zu befürchten war, geben die Teams das an der einen Stelle eingesparte Geld in anderen Bereichen wieder aus, in denen sie die Freiheit haben. Der 67-Jährige ist damit unzufrieden, er sieht nur dann einen Sinn dahinter, viel Geld in die Technik zu investieren, wenn dies das Spektakel für die Zuschauer erhöht. Wenn die Technologie sogar geheim ist, und damit den Blicken der Öffentlichkeit entzogen wird, mache dies überhaupt keinen Sinn.

Derzeit sind immer noch Gespräche über ein neues Concorde Agreement im Gange, das unter anderem regelt, wie die Einnahmen aus dem Verkauf von Fernsehrechten an die Teams verteilt werden. Hier sollen die Rennställe in Zukunft einen größeren Teil vom Kuchen erhalten - was in den Augen des FIA-Präsidenten aber nur dann Sinn macht, wenn dieser zusätzliche Teil nicht gleich wieder ausgegeben wird, um die Autos um ein paar Zehntelsekunden pro Runde schneller zu machen.

"Die gewaltigen Profite der Formel 1 werden im Moment für überflüssige Übungen für die Privatunterhaltung der Team-Ingenieure verschwendet", schreibt Mosley laut Autosport in seinem Brief. "Das Ergebnis ist, dass einige unabhängige Teams Geld verlieren, wenn sie Gewinn erzielen sollten, während Automobilhersteller dazu gezwungen sind, auf übertriebene Weise Geld auszugeben. Das ist das Problem, das angegangen werden muss."

Die Formel 1 wäre "ein ungeheuerlich profitables Business", wenn die Teams ihr Geld nicht für überflüssige, nicht sichtbare und duplizierte Technologie ausgeben würden: "Stattdessen lebt das Geschäft von Subventionen der Automobilindustrie und Almosen befreundeter Milliardäre."

Die Teams solltenh darüber nachdenken, Technologien untereinander auszutauschen, um Geld zu sparen. So ist klar, dass jedes Team ein Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung benötigt, aber es ist Unsinn, dass jedes Team diese anspruchsvolle Technologie selbst entwickelt und Millionen investiert: "Keine rationale Person würde ein Business betreiben, in dem 12 Abteilungen die Forschungsarbeit des anderen duplizieren."

Um im Interesse der Gesellschaft Fortschritte zu erzielen, würde es in den Augen Mosleys jedoch Sinn machen, Energierückgewinnungssysteme von jedem Team entwickeln zu lassen - hier fordern die Teams übrigens gerade eine Verschiebung der Einführung bis zum Jahr 2011.

Das Fazit Mosleys ist aus diesem Grund einfach: "Alle Teile, die für die Öffentlichkeit nicht bekannt, sichtbar oder zu verstehen sind, sollten standardisiert und zu minimalen Kosten hergestellt werden. Der technische Wettbewerb sollte auf Teile limitiert werden, die sichtbar, verständlich und potenziell nützlich sind, zum Beispiel die Energierückgewinnungssysteme. Dies würde zu einer gewaltigen Kostenreduzierung führen, ohne die Unterhaltung zu beeinträchtigen. Fakt ist: Die Autos wären sich ähnlicher, was zu knapperen Rennen und einer besseren Unterhaltung führen würde."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

GP von Österreich: Freitag

Bestzeit für Norris

McLaren dominiert im zweiten Freien Training in Spielberg, aber Lewis Hamilton droht nach einer Behinderung noch Ärger mit den Rennkommissaren

GP von Großbritannien: Qualifying

Mega-Finish: Verstappen wieder auf Pole!

Lewis Hamilton war drauf und dran, beim Heimrennen eine Sensation zu liefern, aber die britischen Fans hatten die Rechnung ohne Max Verstappen gemacht ...

GP von Österreich: Bericht

Norris gewinnt - Verstappen out

Der Spielberg jubelt in Orange, aber ausnahmsweise nicht für Max Verstappen: Lando Norris gewinnt ein packendes Duell gegen Oscar Piastri knapp

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.