Formel 1: Kurznews | 29.01.2010
Neues aus der „Königsklasse“
Berger: Ferrari fehlen Führungspersönlichkeiten
Auch einen Tag nach der offiziellen Vorstellung des neuen Ferrari F10 kennt die Begeisterung in Italien kaum Grenzen, doch der frühere Formel-1-Pilot Gerhard Berger will sich dieser Euphorie nicht anschließen: "Ferrari hat trotz Alonso kein so starkes Paket wie einst mit Schumacher", sagt der Österreicher im Blick.
Berger vermisst bei der Scuderia die Führungspersönlichkeiten vergangener Jahre: "Jetzt fehlen dort Todt, Brawn und der oft unterschätzte Designer Byrne", meint der ehemalige Ferrari-Pilot und fügt an: "Ohne die richtigen Mitspieler bist du bald verloren."
Hamilton gründet Akademie für Nachwuchsfahrer
Anthony Hamilton will Nachwuchspiloten mit einem besonderen Programm auf die Sprünge helfen. Der Vater des Weltmeisters von 2008 will sich bei diversen Formel-1-Teams Fahrzeuge des Jahrgangs 2009 leasen und sie im Rahmen der GP Prep Drivers Academy auf die Strecke bringen. Die Rennställe sollen zusätzliche Ausrüstung und Personal bereitstellen. Mit McLaren ist man sich über die Lieferung von zwei Fahrzeugen bereits einig, mit anderen Teams ist man in Gesprächen.
"Wenn man sich den Sport genau anschaut, dann erkennt man, dass für junge Fahrer viel Glück dazugehört, um es in die Formel 1 zu schaffen", so Hamilton senior gegenüber Autosport. "Es gibt keinen strukturierten Weg dorthin. Es gibt Jungs, die kommen nicht einmal in die Nähe. Die GP Prep soll als Chance für junge Piloten verstanden werden." Das Programm soll im März gestartet werden. Die Kosten für einen Formel-1-Test sollen mit dem Preis für ein Rennwochenende in einer hochklassigen Formelserie vergleichbar sein.
Singapur: Schnellere Rundenzeiten ab 2011?
Die Organisatoren des Nachtrennens in Singapur wollen im kommenden Jahr erneut Anpassungen am Streckenverlauf vornehmen. Die örtliche Zeitung Today berichtet von Plänen, die eine grundlegende Veränderung vorsehen, um die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Stadtkurs deutlich anzuheben. Mit Rundenzeiten von ca. 110 Sekunden gehört ein Singapur-Umlauf zu den längsten im aktuellen Formel-1-Kalender.
Die Kurven sieben bis neun sollen möglicherweise zu einem einzigen Linksknick zusammengefasst werden. Die Strecke würde somit um das War Memorial herumführen. Eine zweite Änderung könnte genau in jenem Bereich stattfinden, wo Nelson Piquet 2008 seinen "Unfall" hatte. "Wir schauen immer nach Verbesserungen", wird Tourismusdirektor Justin Crew zitiert. "Falls etwas gut für Renn-Action oder Zuschauer ist, ziehen wir es in Betracht."