Formel 1: Technik | 16.12.2010
Zylonmantel soll die Piloten zusätzlich schützen
Als Konsequenz des Unfalls von Timo Glock in Suzuka 2009 erhalten die Cockpits einen Schutz gegen das Eindringen scharfer Gegenstände.
Die Sicherheitsbestimmungen in der Formel 1 werden für 2011 erneut verschärft. Demnach muss die Front der Boliden ab 2011 mit einem zusätzlichen Schutzpanzer ummantelt werden, der verhindern soll, dass scharfkantige Gegenstände ins Cockpit eindringen können. Die neue Schutz-Ummantelung muss eine Dicke von drei Millimetern aufweisen.
Die neue Regelung ist eine direkte Folge des Unfalls von Timo Glock im Training vor dem Großen Preis von Japan 2009 in Suzuka.
"Künftig muss man die Außenseiten der Kohlefaser-Karosserie an der gesamten Front mit Zylon ummanteln", schreibt Ingenieur Sam Michael, der Technische Direktor von Williams, in seinem Dossier in Pitwalk. "Das ist ein hochfester und elastischer Werkstoff aus Japan. Er wird auch für kugelsichere Schutzwesten verwendet."
Die neue Hülle wiegt etwa drei Kilogramm. Sie stellt eine Ergänzung zur ohnehin schon vorgeschriebenen Zylon-Schutzschicht an den Cockpitseiten dar.
Die Ausdehnung dieser Vorschrift auf die gesamte Frontpartie sei laut Sam Michael "eine Folge des Unfalls von Timo Glock in Suzuka 2009, als ein Teil seines Frontflügels ins Cockpit schnitt und ihm einen Unterschenkel aufschlitzte. Die neue Zylon-Ummantelung soll so etwas künftig ausschließen."