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Abschied von Tom Walkinshaw

Der frühere Formel 1-Teamchef Tom Walkinshaw ist am Sonntag nach einem langen Kampf im Alter von 60 Jahren an einem Krebsleiden erlegen.

Der frühere Formel-1-Teamchef Tom Walkinshaw, aufgrund seiner militärischen Disziplin oftmals liebevoll "Major Tom" genannt, ist heute verstorben.

Der gebürtige Schotte erlag nach langem Kampf im Alter von 60 Jahren seinem Krebsleiden. Seinen letzten Besuch bei einem Grand Prix hatte er diesen Sommer in Silverstone absolviert.

Walkinshaw versuchte sich in den 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahren noch selbst als Rennfahrer und errang als solcher einige beachtliche Erfolge. 1969 gewann er den Meistertitel in der Schottischen Formel Ford 1600. 1974 gewann er seine Klasse in der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC), 1984 wurde er auf einem Jaguar XJS, eingesetzt von seinem eigenen Team TWR, sogar Tourenwagen-Europameister (ETCC).

Mit Benetton Formel-1-Weltmeister

TWR (kurz für Tom Walkinshaw Racing) wurde 1975 gegründet und wurde spätestens 1988 so groß, dass der Teamchef seine eigene Rennfahrerkarriere beenden musste.

Kerngeschäft von TWR waren zunächst Design, Produktion und Einsatz von Touren- und Sportwagen. Die größten Erfolge feierte TWR als Jaguar-Werksteam, nämlich zwei Gesamtsiege in Le Mans und drei Triumphe in der damals sehr angesehenen Sportwagen-WM.

1991 wurde Walkinshaw als Ingenieursdirektor des Benetton-Teams angeheuert. Das Team entwickelte sich von da an rasend schnell und gewann 1994 mit Michael Schumacher erstmals die Weltmeisterschaft.

Doch aufgrund zahlreicher Kontroversen in jener Saison wurde "Major Tom" von Teamchef Flavio Briatore für 1995 zu Ligier versetzt. Briatore verkaufte dem von ihm weiterhin geschätzten Partner 50 Prozent des französischen Teams.

Mit Arrows bankrott gegangen

Walkinshaw hatte vor, alle 100 Prozent zu übernehmen, scheiterte aber an diesem Plan und blies den Deal daher komplett ab. Stattdessen stieg er bei Arrows ein und schnürte für 1997 ein interessantes Paket mit Yamaha-Motoren, Bridgestone-Reifen und der Startnummer eins von Weltmeister Damon Hill.

Dem wäre es beim Grand Prix von Ungarn tatsächlich beinahe gelungen, einen Sieg für Arrows zu holen, hätte ihn nicht das Getriebe im Stich gelassen.

TWR beschäftigte damals 1.500 Mitarbeiter, Walkinshaw wurde vom Fachmagazin Autocar zum "Mann des Jahres" gewählt.

Als Arrows 2002 bankrott ging, bedeutete das jedoch auch für TWR das Ende. Walkinshaw kehrte aber mit einem Programm in der australischen V8-Supercar-Serie in den Motorsport zurück.

Was viele außerdem nicht wissen: In den 1990er-Jahren war er zwischenzeitlich Präsident des britischen Rennfahrerklubs BRDC.

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