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Formel 1: News

Was ist dran an den Comeback-Gerüchten?

Jüngsten Gerüchten zufolge könnte die legendäre Paarung McLaren-Honda in die Formel 1 zurückkehren – die Japaner sollen Comeback-Gelüste verspüren…

Hinter den Kulissen bahnt sich eine Sensation an: Honda denkt über eine Formel-1-Rückkehr als Motorenhersteller nach. Das berichten die gewöhnlich gut informierten Kollegen von Auto, Motor und Sport.

Man beruft sich dabei auf einen "hochrangigen Honda-Manager", der in Suzuka erzählt haben soll, dass zumindest aus technischer Perspektive alles für ein Comeback 2014 bereit wäre. Nur der Vorstand müsse den Plan noch absegnen.

Sollte Honda tatsächlich in die Formel 1 zurückkehren, dann könnte es zum Comeback einer der erfolgreichsten Allianzen in der Geschichte kommen, denn auch McLaren sucht an der Motorenfront eine langfristige Lösung.

Die Truppe von Martin Whitmarsh ist seit der Gründung des Mercedes-Rennstalls 2010 kein Werksteam mehr. Noch profitiert man aber von den kostenlosen Motorenlieferungen aus Brixworth, doch damit ist nach der kommenden Saison Schluss.

Mercedes-Aggregate nur noch 2012 gratis

Das liegt an einem Abkommen zwischen Daimler-Boss Dieter Zetsche und McLaren-Boss Ron Dennis im Jahr 2009. Mercedes wollte damals McLaren übernehmen, doch in Woking erhöhte man ständig den Kaufpreis, ehe die Stuttgarter die Konsequenzen zogen und den angehenden Weltmeister-Rennstall Brawn übernahmen. Bei Mercedes kam nicht gut an, dass McLaren mit dem Super-Sportwagen MP4-12C ein Konkurrenzprodukt zum hauseigenen SLS auf den Markt warf.

Daimler entschied, bis Ende 2012 seine 40-Prozent-Beteilung an McLaren zurückzulegen, im Gegenzug erhält der Rennstall aus Woking bis zum Ablauf dieser Frist Gratis-Aggregate aus Brixworth.

Es wird davon ausgegangen, dass der aktuelle Vertrag mit Mercedes erst 2015 ausläuft, doch ab 2013 müsste McLaren finanziell selbst für die Aggregate aufkommen - keine tolle Perspektive für ein Topteam.

Neues Motorenreglement zieht Honda an

Kein Wunder also, dass man sich in Woking nach einer Alternative umsieht. Doch warum sollte der Honda-Konzern, der erst Ende 2008 aus der Formel 1 ausgestiegen war, an eine Rückkehr in die Formel 1 denken?

Der Grund ist das neue, ab 2014 gültige Motoren-Reglement. Dann werden die aktuellen 2,4-Liter-V8-Aggregate ausrangiert und durch 1,6-Liter-V6-Motoren mit Turbolader ersetzt.

Honda könnte der erste Hersteller sein, der der Attraktivität der neuen Motorenformel erliegt und dadurch in die Formel 1 einsteigt. Die neuen Triebwerke sind deutlich verbrauchsärmer, die Synergien mit der Serienproduktion deutlich größer als derzeit.

"Kleine Turbo-Motoren sind die Zukunft", bestätigt Renaults Motorenchef Rob White gegenüber Grandprix. Die Franzosen machten ihr zukünftiges Formel 1-Engagement von der Einführung der neuen Motoren abhängig.

Effizienz als Zauberwort

Effizienz wird beim neuen Reglement groß geschrieben: Die Spritmenge ist ab 2014 limitiert, das gleiche gilt für die Durchfluss-Menge.

"Es gibt immer noch viele Dinge, die davon abhängig sind, wie die sportlichen Regeln geschrieben werden, aber wenn wir und das technische Reglement ansehen, dann wird ersichtlich, dass der limitierte Sprit in einem Rennen die Teams vor die gleichen Aufgaben stellt, mit denen sich auch jeder einzelne Automobil-Hersteller auseinandersetzen muss", freut sich White. "Es geht darum, mit der geringstmöglichen Spritmenge Einkaufen zu fahren."

Bei den radikalen Reglementänderungen wird der Schwerpunkt auch auf Energie-Rückgewinnung gelegt - und zwar noch mehr, als es derzeit mit KERS der Fall ist.

"Wir können die vom Auspuff erzeugte Hitze durch einen Generator mit einer Turbine speichern. Dieses Know-how müssen wir uns aneignen. Es wird dann der gesamten Gruppe zur Verfügung stehen", verweist er auf die Synergien mit der Serienproduktion.

KERS wird ebenfalls deutlich aufgewertet: Ab 2014 steht den Piloten mit 120 KJ doppelt so viel Power zur Verfügung - durch die deutlich stärkeren Batterien wird sich die Wirkung verzehnfachen.

Honda hat gute Erfahrungen mit der Turbo-Technologie. Bis zum Verbot 1989 dominierten die Japaner die Formel 1 - 1986, 1987 und 1988 holte man zweimal mit Williams und einmal mit McLaren den Konstrukteurs-Titel.

Vor dem Ausstieg 2009 propagierte man mit dem Earth-Car den Umweltgedanken und deutete damit als erster Hersteller an, dass man im Marketing auf Energieeffizienz setzt. Gut möglich, dass das neue Reglement nun in Tokio in Bezug auf die Formel 1 für ein Umdenken sorgt.

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