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Formel 1: Interview

Carey: Neue Teams nicht zweitklassig

Dass neue Teams nichts vom "Kuchen" abbekommen, findet Chase Carey nicht richtig. Er fordert Anreize, um Neueinsteiger anzulocken.

Autoren: Norman Fischer, Scott Mitchell

Formel-1-Boss Chase Carey möchte potenziellen neuen Teams den Einstieg in die Königsklasse erleichtern. Dass Neueinsteigern Steine in den Weg gelegt werden und sie wie "Bürger zweiter Klasse" behandelt werden, ist für ihn ein Unding. Das ist aber bei den aktuellen finanziellen Regeln der Fall, wie man bei Haas sehen konnte.

Um Preisgelder in der Formel 1 zu erhalten, muss ein Team innerhalb von drei Jahren zweimal in die Top 10 der Konstrukteurswertung gefahren sein. Dadurch musste Haas bis zum vergangenen Jahr warten, um Geld von der Formel 1 zu bekommen, obwohl man gleich in seinem Debütjahr in die Punkte fahren konnte. Das soll sich aber 2021 ändern.

"Wenn du einsteigst, solltest du ein Teil des Sports sein - und kein Bürger zweiter Klasse", betont Carey. "Wenn du dich für einen Einstieg entscheidest, dann solltest du dich in ein gutes Geschäft einkaufen, nicht nur in einen großartigen Sport. Wenn ich reinkomme und kein Teil der ersten Klasse, kein Teil des Clubs, bin, dann ist das abschreckend."

Dank des neuen Reglements ab 2021 haben aber bereits mehrere Teams wie Panthera und Campos ihr Interesse angemeldet und sogar einen Einstieg verkündet - auch wenn die FIA den Hoffnungen einen Riegel vorgeschoben hat und keinen ernsthaften Interessenten gesehen haben will.

Carey weiß, dass viele ein besseres Geschäftsmodell sehen wollten, bevor sie einen Einstieg in die Formel 1 in Erwägung ziehen. Und das möchte die Formel 1 auch bieten. "Wir wollen, dass ein eigenes Team einen Franchise-Wert hat, wie in anderen Sportarten", so Carey. "Aber wie stellen wir das an, dass ein eigenes Team auch ein gutes Geschäft ist und nicht nur Leidenschaft?"

Das Wegfallen der Einstiegshürden ist ein Punkt, die Schaffung einer Budgetobergrenze von 175 Millionen US-Dollar ein weiterer. Mit einer solchen wurden 2010 auch Lotus, Virgin und HRT in die Formel 1 gelockt. Gekommen ist sie allerdings nie - und alle drei Teams sind mittlereile wieder verschwunden. Zwei davon holten sogar nie einen einzigen Punkt.

Solche Hinterbänkler möchte die Formel 1 in Zukunft vermeiden. FIA-Präsident Jean Todt würde gerne zwölf Teams in der Königsklasse sehen, allerdings nicht um jeden Preis. "Zehn Teams können auch funktionieren", sagt er. "Aber wenn wir überzeugt werden, dass ein wirklich ordentliches Team einsteigen will, würde ich mich über zwölf Teams freuen." Bislang sei jedoch keines von den interessierten Projekten überzeugend gewesen.

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