MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

"Es wird keine Nummer 1 geben"

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto kündigt an, dass man 2020 ohne einen Nummer 1-Piloten starten wird - Vettel und Leclerc gleichberechtigt.

Ferrari will ohne einen Nummer-1-Fahrer in die Formel-1-Saison 2020 gehen. Das hat Teamchef Mattia Binotto angekündigt: "Wenn wir nach Australien kommen, können sie frei fahren und es wird keine Nummer 1 geben", bestätigt der Italiener. Damit starten Sebastian Vettel und Charles Leclerc unter den gleichen Voraussetzungen in die neue Saison.

2019 hatte Ferrari vor der Saison für Aufsehen gesorgt, weil man öffentlich erklärte, dass Vettel bei der Scuderia Priorität genießen würde. Schon in China geriet man jedoch teamtaktisch in Nöte, und im Laufe der Saison erwies sich Charles Leclerc als Kontrahent auf Augenhöhe zu Vettel. Der Monegasse schloss das Jahr sogar vor seinem Teamkollegen auf Rang vier ab.

Trotzdem verteidigt Binotto die Entscheidung vom Beginn des Jahres: "Als wir in die Saison gestartet sind, war die Situation eine andere", meint er. "Wir hatten einen Rookie und einen erfahrenen Fahrer im Team."

Von daher wollte man die Fahrer bestmöglich managen, um das bestmögliche Ergebnis für das Team herauszuholen. "Dann optimiert man auch den möglichen Ausgang für die Fahrer", meint der Italiener. Doch Binotto muss zugeben, dass man dabei einige Fehler gemacht hat.

Speziell Sotschi sticht dabei hervor, als man Vettel am Start an Leclerc vorbeilotste und sich dieser dann weigerte, die versprochene Position zurückzugeben. "Das war nicht einfach, genau wie China, wo wir die Positionen getauscht haben - auch das war vermutlich nicht die richtige Wahl."

"Ich glaube aber, dass wir im nächsten Jahr stärker sein können", so Binotto weiter. "Wir haben jetzt vor jedem Rennen Meetings mit den Fahrern, um Szenarien zu diskutieren. Binotto gibt zu, dass diese Teammeetings zu Saisonbeginn "voll von Peinlichkeiten und schwierig zu managen" waren. Gegen Ende der Saison habe man sich aber mehr und mehr daran gewöhnt.

Binotto: Fahrerpaarung nicht "explosiv"

Beim vorletzten Rennen in Brasilien passierte aber der Super-GAU, als sich Vettel und Leclerc gegenseitig aus dem Rennen nahmen. "Unsere Fahrer sind sehr schnell, sehr ehrgeizig. Was in Brasilien passiert ist, darf trotzdem nicht passieren. Auch wenn es nur ein kleiner Kontakt war, hatte er große Auswirkungen", so der Teamchef gegenüber 'auto motor und sport'.

Doch die Piloten würden wissen, dass das nicht akzeptabel war. "Sie kennen den Weg, den wir gehen wollen, und sie wissen, dass an erster Stelle immer das Team kommt." Mittlerweile ist der Vorfall abgehakt, und obwohl es häufig nicht den Anschein hatte, würden die Piloten außerhalb des Autos gut miteinander umgehen.

"Die Wahrnehmung von außen täuscht. Sie reden miteinander, sie tauschen Informationen aus, sie sind offen. Ich finde nicht, dass es schwierig ist, die beiden zu managen", sagt Binotto und betont: "Wir haben eine großartige Fahrerpaarung, keine explosive."

Wie sich das in der Saison 2020 mit freier Fahrt verhalten wird, bleibt abzuwarten.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

GP von Österreich: Qualifying

Norris demoliert Konkurrenz mit Gelb-Hilfe!

Max Verstappen beim Red-Bull-Heimspiel schwer geschlagen, Nico Hülkenberg Letzter - und Lando Norris holt Pole mit einer dominanten Vorstellung in Q3

Sulayem vor zweiter Amtszeit

Carlos Sainz sen. zieht FIA-Kandidatur zurück

Weil Carlos Sainz sen. nun doch nicht für die Wahl zum FIA-Präsidenten kandidiert, steht Mohammed bin Sulayem ohne Gegner praktisch schon als Sieger fest

24h Nürburgring 2025: Bericht

Rowe triumphiert vor Rekordpublikum

Dicke Strafe gegen den "Grello", Nullnummer für Falken, Scherer und AMG bei Hitze - Doch das 24h-Rennen 2025 wird vor allem für den Stromausfall in Erinnerung bleiben

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.