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F1 Melbourne: Leclerc vor Verstappen auf Pole! Charles Leclerc sicherte sich die Poleposition zum Grand Prix von Australien
Motorsport Images

F1-Qualifying Melbourne: Leclerc erobert trotz Sichtproblemen Pole!

Während Sebastian Vettel das nächste Drama erlebt, machen Charles Leclerc und die beiden Red Bulls die Poleposition in Australien ganz unter sich aus

Charles Leclerc hat sich die Poleposition für den Grand Prix von Australien in Melbourne gesichert . Der Ferrari-Pilot fuhr in Q3 im Albert Park um 0,286 Sekunden schneller als Max Verstappen (Red Bull). Dritter wurde Sergio Perez (Red Bull) mit einem Rückstand von 0,372 Sekunden.

Red Bull hatte sich vor dem Qualifying Chancen auf die Pole ausgerechnet. Doch als es in die Entscheidung ging, lief es "nicht gut" für Verstappen: "Ich hatte noch nicht eine Runde, in der ich ein gutes Gefühl hatte. Der zweite Platz ist okay. Aber es ist kein gutes Gefühl, wenn man nicht ans Limit gehen kann."

Perez auf P3 war mit seiner Reifenwahl nicht zufrieden. Richtig sauer war Carlos Sainz. Der Ferrari-Pilot hatte doppeltes Pech. Seine erste Q3-Runde wurde nicht gewertet, weil die rote Flagge kam, wenige Sekunden bevor er über die Ziellinie fuhr. Und vor seiner zweiten verlor er wertvolle Zeit, weil der Starter nicht funktionierte.

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Warum ist Sainz sauer auf sein Team?

Das führte dazu, dass sein Auto nicht auf Betriebstemperatur war, als er pushen musste. Er sei "später als geplant" rausgegangen, und dann war die alles entscheidende Runde "fürchterlich". Sainz tobt: "Bitter, denn ich habe das ganze Qualifying um die Poleposition gekämpft." Auch Teamchef Mattia Binotto habe er gesagt, "dass ich wütend bin".

Viel besser lief es für Leclerc. Dabei zählt der die Strecke im Albert Park nicht zu seinen Favoriten: "Ich hatte hier in der Vergangenheit immer Probleme. Vielleicht liegt mir die Strecke einfach nicht. Aber dieses Wochenende habe ich hart daran gearbeitet. In den Trainings habe ich es nie so richtig auf die Reihe bekommen. Aber als es drauf ankam, hat es gepasst."

Wie kam es zum Crash von Alonso in Q3?

Der Alpine-Pilot war stark unterwegs und rechnete sich Chancen auf eine Top-4-Sensation aus, doch noch bevor er in Q3 seine erste Zeit setzen konnte, flog er in Kurve 11 ab. Was im ersten Moment nach einem Fahrfehler aussah, war laut Alonso selbst ein technischer Defekt: "Ich habe die Hydraulik verloren und konnte nicht mehr schalten", meldete er am Boxenfunk.

Als einziger Fahrer, der zu dem Zeitpunkt noch keine Zeit gesetzt hatte, blieb Alonso somit nur der zehnte Platz. "Karma is a Bitch", unkten da einige im Paddock. Schließlich hatte Alpine davor für die Eliminierung einer der vier DRS-Zonen Stimmung gemacht und sich mit diesem Wunsch bei der FIA durchgesetzt. Sehr zum Missfallen einiger Konkurrenzteams.

Was wäre für Alonso möglich gewesen?

Helmut Marko staunt nicht schlecht, wie schnell der blaue Alpine plötzlich ist: "Ohne den Crash wäre er in die zweite Reihe gefahren. Wir haben zuerst gedacht, die bluffen mit Benzin. Aber da ist echter Speed da."

Alonso selbst ist sogar noch optimistischer: "Wenn das Hydraulikproblem nicht in Kurve 11 auftritt, sondern noch bis Kurve 1 hält, stehe ich vielleicht auf Pole. Das Auto war schnell genug dafür. Es wird immer besser. Es ist eine Überraschung, dass wir um die Pole fighten können. Aber es ist keine Überraschung, dass wir näher herankommen. Dafür haben wir hart gearbeitet."

Macht Mercedes endlich Fortschritte?

Nein. Lewis Hamilton und George Russell belegten die Positionen fünf und sechs, mit einer Sekunde Rückstand auf die Spitze. Und war damit noch gut bedient: "Wir haben heute überperformt", findet Teamchef Toto Wolff. "Wir sind schwer übergewichtig, verstehen das Auto nicht. Aber Q3 war das, was wir erreichen wollten, und das haben wir erreicht."

Hamilton weiß: "Wir haben keine Fortschritte gemacht." Und Russell drückt sich noch klarer aus: "McLaren ist vor uns, Alonso sollte vor uns sein, bei Sainz weiß ich nicht, was mit ihm los war. Rein von der Pace her gehören wir auf P8/9. Und das ist dann kein guter Tag."

Wie kam es zum totalen Fiasko bei Aston Martin?

Im Abschlusstraining waren sowohl Sebastian Vettel (Kurve 10) als auch Lance Stroll (Kurve 11) gecrasht. Bei Vettel, dem schon am Freitag eine Powerunit verraucht war, musste daraufhin das Getriebe gewechselt werden. Auch bei Stroll war der Schaden groß. So waren die Autos der beiden zu Beginn von Q3 nicht einsatzbereit.

Zumindest das Auto von Stroll konnte von den Mechanikern flott gemacht werden - aber nach nicht einmal einer Runde war der Aston Martin schon wieder hinüber. Ausgerechnet eine Kollision mit seinem kanadischen Landsmann Nicholas Latifi sorgte 2:01 Minuten vor Ende von Q1 für eine Unterbrechung des Qualifyings. Noch bevor Stroll eine Zeit setzen konnte.

Stroll war bei Kurve 4 zunächst am langsamen Williams von Latifi vorbeigefahren. Latifi stieg aber unmittelbar danach aufs Gas, setzte sich in Kurve 5 neben Stroll. Dort kam es zum Zusammenstoß. "Was zur Hölle macht der da? Der ist mir einfach reingefahren!", tobte Stroll. Latifi war ratlos: "Ich verstehe nicht, was der tut! Der hat nicht in den Spiegel geschaut."

Die Rennleitung sprach eine Strafe gegen Stroll aus. Er muss um drei Startpositionen nach hinten. Von außen betrachtet war die Sachlage klar: "Lance hat die Richtung schnell und abrupt gewechselt. Er hat nicht aufgepasst. Er hat nur links im Rückspiegel geschaut, nicht rechts", analysiert 'ORF'-Experte Alexander Wurz. Für ihn war die Situation ein "klassisches Missverständnis mit großen Konsequenzen".

Durch die Unterbrechung gewann die Vettel-Crew Zeit für die Reparatur des in FT3 gecrashten AMR22. Vettel ging als Achter auf die Strecke, als die Zeit tickte, noch rechtzeitig über die Ziellinie zu fahren. Vier Sekunden vor Ablauf der Zeit konnte er auf seine schnelle Runde gehen - und sich zumindest an Latifi vorbei auf P18 verbessern.

DRS-Zone eliminiert: Warum ist Aston Martin sauer?

FIA-Rennleiter Niels Wittich hat rund 20 Minuten vor Beginn des dritten Freien Trainings bekannt gegeben, dass eine der vier DRS-Zonen (zwischen Kurve 8 und 9) eliminiert wird. Das stellte mehrere Teams vor Probleme, weil DRS den Effekt des "Porpoising" reduziert und die Set-ups insbesondere bei denen angepasst werden mussten, die am meisten mit "Porpoising" zu kämpfen hatten.

Andere, etwa das Alpine-Team, tangierte die Last-Minute-Änderung weniger. Laut Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko sei "nur ein Team", eben Alpine, für die Änderung gewesen: "Die haben das nicht voll fahren können. Eine ganz eigenartige Entscheidung, dass man das ändert, wenn ein Team dort Probleme hat."

Wer ist sonst noch in Q1 ausgeschieden?

Neben Latifi (19.) schied auch der zweite Williams-Fahrer Alexander Albon (16.) aus. Er musste sein Auto am Ende von Q2 eigenhändig zurück an die Box schieben. Auch Kevin Magnussen (Haas) schaffte als 17. den Cut nicht und verlor zum ersten Mal ein Qualifyingduell gegen Mick Schumacher (15. in Q1).

Und wer in Q2?

Dass mit Pierre Gasly (11.) und Yuki Tsunoda (13.) die beiden AlphaTauris ausscheiden würden, war nach den Freien Trainings keine allzu große Überraschung. Das Aus von Schumacher auf P15, mit Respektabstand zu P14, auch nicht.

Aber dass Valtteri Bottas (Alfa Romeo) auf P12 rausfliegen würde, damit war nicht unbedingt zu rechnen. 0,274 Sekunden fehlten auf die Cut-Rundenzeit von Ocon. Bottas' Teamkollege Guanyu Zhou beendete Q2 als 14.

War die Sicht am Ende von Q3 ein Problem?

Ja. Wegen der roten Flaggen verzögerte sich das Qualifying nach hinten. Da stand die Sonne schon ziemlich tief und blendete die Fahrer. Viele wechselten das Visier, Verstappen ließ sich aus Klebeband einen provisorischen Sonnenschutz bauen.

"Wir konnten nichts sehen", berichtet Leclerc. "In der ersten Q2-Runde ging ich hohes Risiko, weil ich keine Ahnung hatte, wo die Strecke zu Ende war. Da mussten wir schätzen. Aber man weiß halt von den Trainings her, wo man ungefähr einlenken muss. Es war sehr schwierig. Danach habe ich dann ein dunkleres Visier genommen. Aber selbst das dunkelste Visier ist nicht genug."

Motorsport-Total.com

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