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F1-Training Monaco 2022: 18 Hundertstel trennen die vier Topfahrer Charles Leclerc sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training in Monaco
Motorsport Images

F1-Training Monaco 2022: 18 Hundertstel trennen die vier Topfahrer

Mick Schumacher sorgt für die erste rote Flagge des Rennwochenendes in Monaco, während Ferrari-Pilot Charles Leclerc die erste Bestzeit fährt

Man fühlte sich ein bisschen wie in den 1990er-Jahren: Das internationale TV-Signal zeigte während des ersten Freien Trainings zum Grand Prix von Monaco immer wieder Flimmerbilder. "Wenn jetzt noch Heinz Prüller übers Telefon kommentiert, ist alles wie früher", scherzte ein österreichischer Kollege in unserer Redaktion.

Die Bestzeit sicherte sich Lokalmatador Charles Leclerc (Ferrari) in 1:14.531 Minuten. Nach dieser Runde fuhr er noch zweimal Zwischenbestzeiten, brach diese Runden aber jeweils ab. Hinter ihm landeten Sergio Perez (Red Bull), Carlos Sainz (Ferrari) und Max Verstappen (Red Bull) auf den Plätzen.

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Viele Fahrfehler mit den neuen Autos

Leclerc, Perez und Verstappen haben übrigens was gemeinsam: Alle drei mussten einmal in der Sainte Devote in den Notausgang. Alle drei Zwischenfälle blieben aber ohne nennenswerte Folgen. Sainz hielt sich bei Sainte Devote schadlos, kürzte dafür aber in der Schlussphase die Hafenschikane nach absoluter Bestzeit im ersten Sektor ab.

Die schien generell ein neuralgischer Punkt für die Ferraris zu sein: "Leclerc ist öfter geradeaus als durch die Schikane gefahren", witzelt 'ORF'-Kommentator Alexander Wurz.

Perez kassierte indes 300 Euro für Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse. AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda musste sogar einen 1.000er hinlegen: Er wurde mit 76,4 statt der erlaubten 60 km/h "geblitzt". Noch schneller war nur Valtteri Bottas (20./Alfa Romeo): Seine 81,9 km/h kosten ebenfalls 1.000 Euro.

Hinter den beiden Topteams, die auf den ersten vier Plätzen innerhalb von 0,181 Sekunden lagen, reihten sich Lando Norris (McLaren), Pierre Gasly (AlphaTauri), Daniel Ricciardo (McLaren) und George Russell (Mercedes) ein.

Für McLaren "ein guter Start", wie Teamchef Andreas Seidl im Interview mit dem 'ORF' sagt: "Eines der besten Freien Trainings für uns in diesem Jahr. Das Auto hat sehr gut funktioniert, und die Fahrer waren einigermaßen happy. Gerade dieses Wochenende ist es wichtig, einen guten Start zu haben und nichts kaputt zu machen."

Hamilton: "'Bouncing' ist verrückt, Mann!"

Lewis Hamilton wurde mit 0,968 Sekunden Rückstand Zehnter. Allerdings empfand er die Performance nach dem Aufwärtstrend in Barcelona als Rückschritt: "Das 'Bouncing' ist verrückt, Mann", funkte der siebenmalige Weltmeister während der Session - und forderte später sogar Ellbogenschützer an, um die Schmerzen der Vibrationen zu ertragen.

"Wenn es schnell ist, dann kriegt er alle Schützer, die er braucht", grinst Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Man werde bis zum zweiten Training "am Set-up arbeiten, damit es für die Fahrer ein bisschen angenehmer wird. Aber es sieht danach aus, dass unser Auto schnell ist. Schnell, aber unfahrbar."

Woran das liegt? "Wir haben ein Problem mit der Bodenhöhe und dem 'Bouncing'. Oft ist es eine Kombination aus Aero und Steifheit. Heute ist es nur Steifheit", erklärt Wolff. Sein Landsmann und Freund Alexander Wurz meint: "Das ist schon sehr interessant, wie klar sich die Piloten ausdrücken, dass das ein ganz schwieriges Fahrverhalten ist."

Red Bull hat "Porpoising" besser im Griff

Für Red Bull scheint das "Porpoising" hingegen "kein Störfaktor" zu sein, erklärt Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit 'Sky': "Wir sind zufrieden. Max ist mit Mediumreifen die Zeit in seiner allerersten Runde gefahren. Das war sicher nicht die schnellste technische Möglichkeit."

"Dann hat er sich in Kurve 1 verbremst, einen Flatspot gehabt, und damit haben wir also darauf verzichtet, weiter auf Zeitenjagd zu gehen. Ich glaube, wir sind vorn absolut dabei, und das Auto benimmt sich sehr, sehr gut mit beiden Reifenarten. Wir schauen dem Ganzen zuversichtlich entgegen."

Sebastian Vettel (Aston Martin) wurde zum Auftakt Neunter. Er war damit um 0,152 Sekunden schneller als sein Teamkollege Lance Stroll (12.).

Erste Unterbrechung wegen Mick Schumacher

Für die erste rote Flagge des Wochenendes sorgte nach knapp 20 Minuten des ersten Freien Trainings Mick Schumacher. Allerdings nicht mit einem Crash. Dem Haas-Piloten wurde gefunkt, er solle bitte nicht mehr schalten, woraufhin er ausgerechnet bei der Boxeneinfahrt ausrollte und diese blockierte.

Zunächst wurde ein Getriebeschaden vermutet. Später twitterte das Haas-Team: "Mick ist aus dem Auto gestiegen, während das Team an dem Problem arbeitet. Wir glauben, es ist ein Versagen der MGU-K. Es ist unwahrscheinlich, dass Mick nochmal auf die Strecke gehen kann." Somit blieb es bei den bis dahin absolvierten zwölf Runden.

Obwohl es viele kleine Fahrfehler gab, glaubt McLaren-Teamchef Seidl nicht, dass die neuen Autos am Fahrerlebnis Monaco im Vergleich zu vergangenen Jahren viel ändern: "Bisher war am Funk nichts Außergewöhnliches. Es hat auch keine größeren Zwischenfälle gegeben. Nicht nur bei uns nicht, sondern bei allen Fahrern."

"Von daher glaube ich, dass die neuen Autos nicht das Problem machen, das einige vorhergesehen haben", sagt Seidl.

Motorsport-Total.com

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