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Was ist mit Aston Martin und Alonso los? Nach starkem Saisonstart: Aston Martin ist derzeit kein Favorit auf das Podium
Motorsport Images

Performance-Absturz: Was ist mit Aston Martin und Fernando Alonso los?

Wo ist Aston Martin? Zu Saisonbeginn etablierte sich Fernando Alonso hinter Red Bull als zweitstärkste Kraft - zuletzt war der Spanier im Kampf um das Podium chancenlos

Im ersten Saisondrittel sorgte Aston Martin für eine Überraschung: Fernando Alonso fuhr in den ersten sechs Rennen insgesamt fünfmal auf das Podium. Die Mannschaft, die im vergangenen Jahr noch den siebten Platz in der Gesamtwertung belegte, wurde zum Angstgegner für Red Bull. Und nun? Seit dem Spanien-GP geht es für Aston Martin steil bergab, nur in Kanada fuhr Alonso noch einmal auf das Podium.

In Ungarn kam der Spanier nicht über die neunte Position hinaus - das schlechteste Ergebnis der bisherigen Saison. Und das, obwohl Aston Martin vor dem Rennen noch zuversichtlich war, den Performance-Absturz stoppen zu können. Das Team glaubte, dass der AMR23 dank seines hohen Abtriebs und dem mechanischen Grip konkurrenzfähig sein würde. Ein Irrtum.

In der Fahrerwertung liegt Alonso zwar noch auf dem dritten Platz, allerdings beträgt der Vorsprung auf Lewis Hamilton nur noch sechs Zähler. Bei den Konstrukteuren ist Aston Martin bereits hinter Mercedes zurückgefallen. Sollte sich die Leistung nicht bessern, könnte auch Ferrari profitieren und vorbeiziehen.

Aston Martin: "Keine Verschlechterung!"

Nichtsdestotrotz übertrifft Aston Martin die Erwartungen im Vergleich zur letzten Saison noch immer, was sich nicht nur auf den phänomenalen Saisonstart, sondern auch die hohe Konstanz zurückführen lässt: In den bisherigen elf Rennen konnte das Team immer punkten. Damit dieser Aufwärtstrend nach der Sommerpause fortgesetzt werden kann, muss Aston Martin nach Lösungen suchen - und welche finden.

"Es ist schwierig für uns, ein bisschen besser zu verstehen, was das Auto jetzt im Vergleich zum Saisonbeginn macht, wie viele Upgrades wir im Vergleich zu unseren Hauptkonkurrenten gebracht haben, und dann die neuen Reifen am besten zu verstehen", bringt Alonso die Problematik auf den Punkt. "Sie [die Reifen] sind für alle gleich, also müssen wir einfach einen besseren Job machen."

Die verantwortlichen Ingenieure, Techniker und Teamchef Mike Krack betonen jedoch, dass sich Aston Martin keineswegs verschlechtert habe. Performance-Direktor Tom McCullough bestätigt, dass es "keine großen Veränderungen" bei der Leistung gibt. Stattdessen habe sich die Konkurrenzsituation im Starterfeld verändert.

"Abstand zur Spitze nicht größer!"

Die Vermutung, dass die robustere Reifenkonstruktion von Pirelli, die für den England-GP in Silverstone eingeführt wurde, Aston Martin und Red Bull besonders geschadet hat, wird von den Teamverantwortlichen zurückgewiesen. "Wenn man sich den Abstand zur ersten Startreihe [in Ungarn] ansieht, dann hat sich dieser Abstand nicht vergrößert", so Krack. "Er ist sogar kleiner als vorher."

"Mit dem Abstand, den wir hatten, konnte man sich vor ein paar Rennen auf P4 oder P3 qualifizieren", erinnert der Teamchef. "Jetzt reicht es nur noch für Platz acht, was zeigt, wie dicht die Leistung im Moment ist." Aston Martin habe sich also nicht verschlechtert: Die Konkurrenz hat sich - vor allem dank zahlreicher Upgrades und Optimierungen - deutlich verbessert.

"So dicht, wie das Feld aktuell zusammen liegt, kostet dich jeder Fehler ein paar Positionen", mahnt Krack. "Es hängt wirklich davon ab, dass man alles zu 100 Prozent hinbekommt." Tatsächlich: Rechnet man die drei schnellsten Sektoren aus dem Ungarn-Qualifying von Fernando Alonso zusammen, hätte sich der Spanier auf dem fünften Platz qualifiziert - und nicht auf der achten Position.

Besser als in Bahrain?

Auch der Vergleich der Qualifying-Zeiten aus Bahrain und Ungarn offenbart, dass sich Aston Martin nicht verschlechtert hat. Beim Saisonauftakt blieb Polesitter Max Verstappen in Q3 um 0,014 Sekunden hinter seiner idealen Rundenzeit zurück. Alonso war 0,064 Sekunden langsamer als seine theoretische Bestzeit, sodass sich ein Rückstand von 0,578 Sekunden ergibt.

Wiegt man die theoretischen Bestzeiten aus dem Ungarn-Qualifying gegeneinander ab, ergibt sich ein Rückstand von nur 0,56 Sekunden auf Verstappen. Kurzum: Alonso war auf dem Hungaroring sogar dichter am Weltmeister dran als noch in Bahrain. Allerdings drängten sich die beiden McLaren sowie Alfa Romeo noch vor den Aston-Martin-Piloten, der somit nur vom achten Startplatz ins Rennen ging.

Das Feld lag in Ungarn besonders dicht zusammen, weshalb für Alonso auch im Rennen nicht mehr als der neunte Platz möglich war. Der Großteil des Feldes setzte auf die harten Reifen und versuchte das Material zu schonen, indem man sich eine freie Stelle auf der Strecke suchte. Zudem reduzierte die zweite DRS-Zone nach der ersten Kurve die Chance für überholte Autos, einen Konter zu setzen. All das spielte Alonso nicht in die Karten.

Wie geht es weiter?

Damit Aston Martin hinter Red Bull wieder zur zweitstärksten Kraft wird, sind Upgrades unverzichtbar. "Wir haben für die meisten Rennen Updates in der Pipeline - wie andere auch, da bin ich mir sicher", bestätigt McCullough, der Hoffnung hat, dass sich der Rückstand auf Red Bull verringern könnte. Zudem winken weitere Podestplätze, wenn Alonso und Stroll ein fehlerfreies Wochenende absolvieren.

"Das Entwicklungsrennen läuft auf Hochtouren. Da muss man mithalten", weiß auch Teamchef Krack. "Wir müssen uns bewusst sein, dass einige Teams in der Zwischenzeit auch gute Arbeit geleistet haben. McLaren hat mit seinen Updates einen extrem guten Job gemacht."

"Auch wir müssen versuchen, sie wieder einzuholen", mahnt Krack. "Das ist typisch für die Formel 1. Man muss bescheiden sein und realistisch einschätzen, wo man steht. Man darf nicht enttäuscht oder überdreht sein." Bleibt abzuwarten, ob Aston Martin nach der Sommerpause einen Fortschritt machen kann oder noch immer hinter der Konkurrenz zurückliegt.

Motorsport-Total.com

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