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"Blutbefleckt" Symbolbild: Die Demokratische Republik Kongo fordert einen Planungsstopp in Ruanda
Motorsport Images

"Blutbefleckt": Politikerin reagiert "besorgt" auf Ruanda-Pläne der Formel 1

Die kongolesische Politikerin Therese Kayikwamba Wagner verleiht ihrer "Besorgnis" Ausdruck und versucht die Formel 1 von einem Grand Prix in Ruanda abzuhalten

Die Formel 1 will zurück nach Afrika und hat mit Ruanda ein potenzielles Austragungsland für den nächsten Grand Prix auf afrikanischem Boden ins Auge gefasst. Doch nun regt sich Widerstand aus dem Nachbarland: Therese Kayikwamba Wagner, Außenministerin der Demokratischen Republik Kongo, hat sich in einem Schreiben an die Formel 1 gewandt, um ihre "Besorgnis" über die Pläne in Ruanda zum Ausdruck zu bringen.

Warum stört sie sich an den Verhandlungen zwischen der Formel 1 und Ruanda? Die Politikerin erklärt: "Ruanda besetzt derzeit in Zusammenarbeit mit seiner Stellvertretergruppe M23 einen großen Teil des östlichen Gebiets der Demokratischen Republik Kongo und hat dabei über 700.000 kongolesische Bürger vertrieben."

"Will die Formel 1 wirklich ihren Ruf mit einer blutbefleckten Verbindung zu Ruanda beschmutzen? Ich begrüße zwar den Wunsch der Formel 1, einen Grand Prix in Afrika auszutragen, aber ich stelle infrage, ob Ruanda wirklich die beste Wahl wäre, um unseren Kontinent zu repräsentieren."

Wagner schließt ihre Ausführungen mit einer klaren Forderung an die Formel 1: "Beenden Sie die Verhandlungen und schließen Sie Ruanda als potenziellen Austragungsort aus."

Wie die Formel 1 auf diese Kritik reagiert

Die Formel 1 geht in einer Stellungnahme nur indirekt auf diese Forderung ein: "Wir verfolgen die Entwicklungen in Bezug auf die Demokratische Republik Kongo und Ruanda genau und werden dies weiterhin tun."

Es gebe weiterhin "Anfragen aus verschiedenen Regionen der Welt" für Formel-1-Rennen, so die Rennserie weiter. "Wir prüfen jede potenzielle Anfrage sorgfältig, und zukünftige Entscheidungen werden auf vollständigen Informationen sowie den besten Interessen unseres Sports und unserer Werte basieren."

Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung aus

Zu diesen "vollständigen Informationen" könnten auch Einschätzungen von Drittstaaten wie Deutschland gehören. Das Auswärtige Amt etwa spricht eine klare Reisewarnung aus - allerdings für die Demokratische Republik Kongo und verbunden mit dem Hinweis: "Deutsche Staatsangehörige werden [in bestimmten Provinzen] zur Ausreise aufgefordert."

Für Ruanda rät das Auswärtige Amt lediglich davon ab, "in die nördliche Grenzregion zur Demokratischen Republik Kongo" zu reisen. In dieser Region sollten Reisende "besonders aufmerksam und vorsichtig" sein, da sich die Sicherheitslage im Osten der Demokratischen Republik Kongo an der Grenze zu Ruanda zuletzt "weiter verschlechtert" habe.

Ruanda war schon Standort für die FIA-Gala 2024

Der geplante Standort für die noch zu bauende Rennstrecke liegt nahe Ruandas Hauptstadt Kigali und damit gut einhundert Kilometer entfernt von der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. In Kigali fand im Dezember 2024 bereits eine Großveranstaltung des Automobil-Weltverbands (FIA) statt: die alljährliche FIA-Gala, bei der die Bestplatzierten der FIA-Meisterschaften ihre Pokale erhielten.

Mit dabei in der ersten Reihe war Ruandas Präsident Paul Kagame. Ihm und seinem Amtskollegen Felix Tshisekedi in der Demokratischen Republik Kongo wird gleichermaßen vorgeworfen, ihre Länder zunehmend autoritär zu regieren.

Und das Verhältnis der Nachbarstaaten verschärft sich weiter: Ende Januar 2025 hat die Demokratische Republik Kongo die diplomatischen Beziehungen zu Ruanda abgebrochen.

"Gute Fortschritte" für Formel 1 in Ruanda

Ungeachtet der politischen Situation stellte Kagame im Dezember Ruandas Pläne für ein Formel-1-Rennen offiziell vor. Er bedankte sich bei Stefano Domenicali und dessen Team für die "guten Fortschritte in den bisherigen Gesprächen" und betonte: "Wir bearbeiten diese Chance mit angemessener Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit."

Derweil beschäftigt sich auch Südafrika konkret mit der Idee, einen Formel-1-Grand-Prix auszutragen. Die Regierung hat dazu kürzlich eine Ausschreibung gestartet, an der sich unter anderem die frühere Formel-1-Rennstrecke in Kyalami beteiligt hat.

Motorsport-Total.com

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