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F1 Austin: Sprint Max Verstappen führt, dahinter verunfallen die beiden McLaren
LAT Images

Verstappen gewinnt - McLaren-Doppel-K.O.

Max Verstappen profitiert vom Doppelausfall der beiden McLaren-Fahrer und macht durch den Sprint-Sieg in Austin Boden gut in der Formel-1-WM

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hat den Formel-1-Sprint beim Grand Prix der USA 2025 in Austin gewonnen und seinen Rückstand in der Fahrerwertung verkürzt. Er profitierte dabei vom Doppelausfall seiner beiden WM-Rivalen von McLaren: Lando Norris und Oscar Piastri schieden nach einem Zwischenfall in der ersten Kurve beide aus und sammelten daher keine Punkte.

"Es ist furchtbar", sagte McLaren-Boss Zak Brown in einer ersten Reaktion bei Sky. "Beide unserer Fahrer tragen keine Schuld an diesem Zwischenfall."

Ebenfalls punktelos blieb Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg, der sich im Sprint-Qualifying den vierten Startplatz gesichert hatte - und durch eine Berührung mit Piastri den Zwischenfall in der ersten Kurve auslöste.

Hinter Verstappen belegten George Russell im Mercedes und Carlos Sainz im Williams die Plätze zwei und drei vor den Ferrari-Teamkollegen Lewis Hamilton und Charles Leclerc.

Wie fiel die Entscheidung um den Sieg im Sprint?

Direkt nach dem Start in der ersten Kurve: Hinter Pole-Mann Max Verstappen im Red Bull kam es zu einer Kettenreaktion, denn Nico Hülkenberg im Sauber traf Oscar Piastri, der seinerseits in seinen McLaren-Teamkollegen Lando Norris geschleudert wurde. Beide McLaren-Fahrzeuge schieden mit Schäden an ihren Autos noch in der ersten Runde aus.

Wer die Verantwortung trägt für den Zwischenfall? Sky-Experte Timo Glock sagte zu der Szene: "Oscar Piastri reagiert auf das, was Lando Norris macht. Aber dass er da reinzieht und denkt, 'da ist ja eh keiner', das geht ganz klar auf seine Kappe."

Hülkenberg hingegen spricht von einem "großen Sandwich" in Kurve 1, weil sich links neben ihm noch Fernando Alonso im Aston Martin befand - und von rechts kam Piastri. Ihm ging schlicht der Platz aus.

Die FIA-Sportkommissare entschieden, niemanden für den Zwischenfall zu bestrafen.

Wie reagieren Lando Norris und Oscar Piastri?

Lando Norris sagte nach dem Sprint bei Sky: "Keine Ahnung, was da passiert ist. Ich wurde getroffen. Was hätte ich denn tun sollen? Ich muss es mir nochmal anschauen. Ich wurde getroffen und aus dem Rennen genommen, also gibt es nicht viel, was ich da hätte ausrichten können."

Oscar Piastri sagte ebenfalls bei Sky: "Ich habe den Zwischenfall noch nicht in der Wiederholung gesehen, aber ich hatte einen ziemlich guten Start gehabt und wir beide sind ziemlich tief in die erste Kurve reingefahren. Ich versuchte, nach links reinzustechen, und dabei wurde ich getroffen."

Wie hat Nico Hülkenberg die Szene erlebt?

Nico Hülkenberg sagte bei Sky: "Leider war die ganze gute Arbeit von gestern innerhalb von fünf Sekunden im Mülleimer. Ziemlich undankbare Szene irgendwie. War da in der Mitte im Sandwich, Fernando wollte innen reinstechen. Oscar hat - ich weiß nicht, ob es Oscar oder Lando war - brutal scharf reingestochen, und konnte da nicht viel machen."

Geriet Max Verstappens Sieg je in Gefahr?

Durch den Ausfall seiner direkten Gegner Norris und Piastri hatte Max Verstappen nach dem Ende der Safety-Car-Phase in Runde sechs leichtes Spiel: Er führte vor George Russell im Mercedes und Carlos Sainz im Williams.

In Runde acht überraschte Russell Verstappen am Ende der Gegengeraden vor Kurve 12, konnte seinen späten Überholversuch auf der Innenbahn jedoch nicht auf der Strecke abschließen. Beide Fahrer kamen vom Kurs ab, Verstappen blieb vorne - und setzte sich anschließend von Russell ab.

Nach dem Rennen sagte Verstappen: "Es war okay. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir etwas schneller sein würden. Wenn die McLaren dabei geblieben wären, dann wäre es vermutlich sehr schwierig gewesen, sie hinter mir zu halten. Daran müssen wir arbeiten mit Blick auf den Grand Prix am Sonntag. Aber die Punkte nehmen wir natürlich mit, das ist positiv."

Russell sagte: "Ich hatte eine halbe Chance und wusste, dass es wahrscheinlich zugleich die letzte Chance sein würde, also habe ich es probiert. Leider habe ich die Kurve nicht ganz gekriegt. Aber schon in Ordnung, es war okay. Doch die McLaren wären wahrscheinlich vor uns gelandet."

Warum gab es eine zweite Safety-Car-Phase?

In Runde 16 kollidierten Lance Stroll im Aston Martin und Esteban Ocon im Haas bei Kurve 1, nachdem Stroll einen zu optimistischen Überholversuch auf der Innenseite gewagt hatte. Beide Autos schieden sofort mit Aufhängungsschäden aus.

Stroll sagte nach dem Rennen: "Ich war einfach zu weit hinten, das war ein Fehler. Ich habe es falsch eingeschätzt und ich entschuldige mich jetzt bei ihm."

Zum Abtransport der Rennautos schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke. Das Rennen ging unter Gelb und hinter dem Safety-Car zu Ende und wurde nicht mehr freigegeben.

Gab es Strafen?

Ja. Haas-Fahrer Oliver Bearman erhielt eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe für das Abdrängen von Mercedes-Fahrer Andrea Kimi Antonelli bei Kurve 12 am Ende der Gegengeraden. Das kostete ihn den achten Platz und einen WM-Punkt, der stattdessen an Antonelli geht.

Für seinen überoptimistischen Überholversuch gegen Esteban Ocon im Haas bekam Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll eine Strafversetzung in der Startaufstellung zum Grand Prix: Er muss um fünf Plätze zurück.

Was hat sich durch den Sprint in der WM getan?

Sprint-Sieger Max Verstappen hat seinen Rückstand in der WM durch den Ausfall beider McLaren-Fahrer um acht Punkte reduziert und liegt jetzt nur noch 55 Punkte hinter Oscar Piastri zurück. Verstappens Rückstand auf Lando Norris beträgt jetzt 33 Punkte.

Gab es unterschiedliche Reifenstrategien im Sprint?

Nein. Alle 20 Fahrer gingen auf Medium-Reifen ins Rennen. Das ist an diesem Wochenende die C3-Mischung von Pirelli - und die logische Wahl für die 100-Kilometer-Distanz in Austin.

Warum lässt Pirelli in Austin eine Lücke in der Reifenzuordnung?

In Austin gibt es die Reifen C1 (Hard), C3 (Medium) und C4 (Soft). Es wird also die C2-Mischung übersprungen - und das aus gutem Grund: Formel-1-Reifenlieferant Pirelli will den Teams mehr strategische Möglichkeiten bieten, weil zwischen Hard und Medium ein größerer Abstand besteht als sonst.

Pirelli-Sportchef Mario Isola sagte am Freitag bei Sky: "Der harte Reifen sollte im Rennen etwa zwei Sekunden pro Runde langsamer sein als der Medium. Wir hoffen, das ergibt ein bisschen Variabilität bei der Strategie."

Nach dem Freien Training verortete Pirelli den Abstand zwischen den Mischungen jedoch bei "1,4 bis 1,5 Sekunden" - und erwartet nun vorrangig doch Einstopp-Strategien im Grand Prix.

Racing-Bulls-Teamchef Alan Permane sagte am Freitag ebenfalls bei Sky: "Das ist eine ziemliche Aufgabe für uns, denn eigentlich ist der harte Reifen etwas zu hart für diese Strecke." Wohl auch deshalb absolvierten die Teams den Großteil des einzigen Freien Trainings mit der harten Reifenmischung und wechselten erst zum Schluss auf Medium oder Soft.

Motorsport-Total.com

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