MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
MotoGP-Test: Katar

Vinales toppt Test – Probleme für Rossi/Marquez

Am letzten Testtag der MotoGP in Katar ist die Spitze nah beeinander - Vinales und Ducati präsentieren sich stark - Marquez stürzt, Rossi sucht nach Samstags-Pace.

Fotos: Vinales/Marquez@Twitter

Viele Stürze, einige Areo-Tests und eine Zeit, die alle schlägt: Yamaha-Pilot Maverick Vinales verlässt den Losail International Circuit auch am letzten Tag der MotoGP-Tests in Katar als Schnellster. Mit 1:54.330 Minuten fuhr der Spanier in drei Testtagen die absolute Bestzeit und präsentierte sich auch im Longrun mit niedrigen 1:55er-Zeiten stark. Damit manifestiert der Yamaha-Neuzugang seine Favoritenrolle für den Saisonauftakt in zwei Wochen.

Die Konkurrenz sitzt Vinales jedoch dicht im Nacken. Denn am Sonntag waren die Zeiten an der Spitze extrem nah beieinander: Die ersten acht Fahren trennten lediglich eine halbe Sekunde, bis Rang zwölf blieb der Abstand zum Führenden unter einer Sekunde. Insbesondere Ducati meldete sich am letzten Testtag stark zurück - und das mit beiden Piloten.

Andrea Dovizioso musste sich mit nur 0,071 Sekunden Vinales geschlagen geben. Teamkollege Jorge Lorenzo zeigte mit Rang vier (+0,189) seine bis dato beste Performance in Katar. Nach Dovizioso durfte der Spanier am Sonntag auch die neue Verkleidung testen, die Ducati am Vortag unter viel Aufsehen präsentiert hatte, von der aber noch nicht feststeht, ob sie am Rennwochenende in Katar zum Einsatz kommen soll.

Honda testet neue Variante einer Verkleidung

Dovizioso hatte sich über die Wirkung der Aero-Innovation positiv geäußert und bestätigt, dass sie für mehr Abtrieb, Stabilität und eine bessere Beschleunigung der Desmosedici sorge. Dennoch merkt Gigi Dall'Igna gegenüber 'motogp.com' an: "Die neue Verkleidung hat ihre Vorteile, bringt aber auch Probleme mit sich. Sie müssen wir reduzieren. Mit Sicherheit werden wir sie nicht auf allen Strecken einsetzen."

Neben Ducati führten am letzten Testtag auch andere Teams Aero-Tests durch: Andrea Iannone (Suzuki) und Aleix Espargaro (Aprilia) fuhren mit den neuen Verkleidungen, die erstmals auf Phillip Island zu sehen waren. Honda hingegen ging einen Schritt zurück und testete eine modifizierte Verkleidung ohne eingebaute Winglets. Sie diente offenbar weniger aerodynamischen Zwecken als vielmehr der Kühlung des Motors.

Sowohl Privatier Cal Crutchlow (LCR-Honda, 8.) als auch Marc Marquez gingen damit auf die Strecke. Letzterer landete am Sonntag insgesamt drei Mal im Kies - unter anderem auch mit der abgeänderten Verkleidung. Weder mit dieser Sturzquote noch mit Rang zehn (+,0660) dürfte der Spanier zufrieden sein. Außer ihm gingen Danilo Petrucci, Alex Lowes (2x), Aleix Espargaro (2x), Andrea Iannone und Alvaro Bautista zu Boden.

Jonas Folger wieder vor Valentino Rossi

Bester Honda-Pilot wurde Dani Pedrosa, der sich im Vergleich zum Vortag um mehr als sieben Zehntelsekunden steigern konnte und sich im Gesamtklassement auf Platz vier vorkämpfte. Dahinter sorgten Alvaro Bautista (Aspar-Ducati, 5.) und Scott Redding (Pramac-Ducati, 6.) für Freude bei den Satelliten-Teams von Ducati. Ebenfalls wieder stark: Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) auf Rang sieben.

Der Deutsche platzierte sich damit abermals vor Valentino Rossi, der einen eher durchwachsenen Abschluss der Vorsaison erlebte. Nach dem Erfolgserlebnis von gestern, als ihm nach einem Sturz auf seinem Zweitbike nur ein Wimpernschlag auf die Tagesbestzeit fehlte, ließ der Italiener diese Pace am Sonntag vermissen. Mit 1:55.185 Minuten blieb er unter seiner Leistung vom Vortag und wurde nur Elfter.

KTM blieb auch an Tag drei des Katar-Tests Schlusslicht. Dennoch gelang es allen drei Piloten, ihre Zeiten noch einmal zu steigern. Mit 2,021 Sekunden Abstand zur Spitze nagte Bradley Smith das erste Mal an der Zwei-Sekunden Marke, gefolgt von Pol Espargaro (+2,141) und Mika Kallio (+2,561). Das Ziel, am Sonntag noch eine Sekunde zu finden, verfehlte der MotoGP-Rückkehrer damit allerdings.

Die Testzeiten aus Katar (Sonntag)
01. Maverick Vinales (Yamaha) - 1:54.330 Minuten (60 Runden)
02. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,071 Sekunden (43)
03. Dani Pedrosa (Honda) +0,139 (50)
04. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,189 (53)
05. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0,384 (65)
06. Scott Redding (Pramac-Ducati) + 0,420 (62)
07. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +0,477 (53)
08. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,491 (70)
09. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +0,570 (52)
10. Marc Marquez (Honda) +0,660 (47)
11. Valentino Rossi (Yamaha) +0,855 (54)
12. Andrea Iannone (Suzuki) +0,954 (54)
13. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +1.003 (39)
14. Alex Rins (Suzuki) +1.032 (64)
15. Aleix Espargaro (Aprilia) +1.121 (33)
16. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +1.125 (69)
17. Loris Baz (Avintia-Ducati) +1.209 (36)
18. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1.226 (44)
19. Sam Lowes (Aprilia) +1.837 (36)
20. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +1.964 (52)
21. Bradley Smith (KTM) +2.021 (56)
22. Pol Espargaro (KTM) +2.141 (51)
23. Mika Kallio (KTM) +2,561 (45)

Kombinierte Zeiten aus Katar (Freitag bis Sonntag)
01. Maverick Vinales (Yamaha) - 1:54.330 Minuten (Session 3)
02. Andrea Dovizioso (Ducati) - 1:54.401 (3)
03. Dani Pedrosa (Honda) - 1:54.469 (3)
04. Jorge Lorenzo (Ducati) 1:54.519 (3)
05. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) - 1:54.714 (3)
06. Valentino Rossi (Yamaha) - 1:54.732 (2)
07. Scott Redding (Pramac-Ducati) - 1:54.750 (3)
08. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) - 1:54.807 (3)
09. Cal Crutchlow (LCR-Honda) - 1:54.821 (3)
10. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) - 1:54.900 (3)
11. Marc Marquez (Honda) - 1:54.990 (3)
12. Aleix Espargaro (Aprilia) - 1:55.121 (2)
13. Andrea Iannone (Suzuki) - 1:55.284 (3)
14. Karel Abraham (Aspar-Ducati) - 1:55.333 (3)
15. Alex Rins (Suzuki) - 1:55.362 (3)
16. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) - 1:55.455 (3)
17. Loris Baz (Avintia-Ducati) - 1:55.539 (3)
18. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) - 1:55.556 (3)
19. Sam Lowes (Aprilia) - 1:56.167 (3)
20. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) - 1:56.214 (2)
21. Bradley Smith (KTM) - 1:56.351 (3)
22. Pol Espargaro (KTM) - 1:56.471 (3)
23. Mika Kallio (KTM) - 1:56.891 (3)

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

MotoGP-Test: Katar

Weitere Artikel:

DTM: Hintergründe Nürburgring

Mehr Fragen als Antworten

Die entscheidende Saison-Phase begann dort, wo man sie eigentlich erwartet: Auf dem Nürburgring – ausgetragen auf dem sogenannten Sprint- oder kleinen Kurs der Eifel-Rennstrecke. Und die Läufe 10 und 11 brachten vor rund 78.000 Zuschauer nicht nur die richtige Aktion, sondern auch unerwartete Erkenntnisse.

Debüt des V4-Motors in Misano

Yamaha enthüllt neuen MotoGP-Prototypen

Augusto Fernandez bestreitet in Misano den ersten Renneinsatz von Yamahas V4-Motorrad - Welche Zielsetzungen Yamaha hat - Fahrer erhalten Redeverbot

Ungarische Dominanz herrschte beim intern. ARBÖ Rallycross am vergangenen Wochenende im PS RACING CENTER Greinbach bei sommerlichen Temperaturen. Das hochkarätige Starterfeld bescherte den vielen Zuschauern noch zusätzliche Action und Spannung.

Ricardo Feller (Land-Audi) feiert am Red-Bull-Ring seinen ersten Saisonsieg, während DTM-Leader Rene Rast (BMW) patzt und Jack Aitken (Ferrari) vom Pech verfolgt bleibt

DTM: Hintergründe Sachsenring

Mehr Titelaspiranten als zuvor

Die Rennen auf dem Sachsenring brachten für eine unerwartete Wendung in der Meisterschaft: Der Doppelsieg vom Manthey Porsche Pilot Güven einerseits und die weiteren Podiums- und Top15-Platzierungen andererseits sorgten dafür, dass vor den letzten beiden Rennen auf dem Red Bull Ring und in Hockenheim nicht weniger als neun Piloten mehr als nur rechnerische Chancen auf den Meistertitel haben.