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KTM X-BOW Battle

Klein & Heinik gewinnen, Gebhardt holt Titel

Das letzte Wochenende der KTM X-BOW Battle krönte eine schöne Premierensaison des Markenpokals für den Sportwagen aus Österreich.

22 Starter kamen an die wunderschöne Natur-Rennstrecke etwas außerhalb von Brünn und stellten noch einmal die außergewöhnliche Attraktivität der Amateur-Rennserie unter Beweis. Nach dem kleinen „Ausrutscher“ in Sachen Wetter – auf dem Slovakiaring hatte es bei kühlen Temperaturen ja sogar geregnet – stellte sich dieses Mal auch wieder strahlender Sonnenschein ein, und an zwei herrlichen Herbsttagen boten die Teilnehmer aus nicht weniger als fünf Nationen packenden Motorsport.

Es spricht für sich, dass die Titel-Entscheidungen erst an diesem letzten Rennwochenende fielen, im Falle der gemeinsam gewerteten Klassen 1 und 2 sogar erst im allerletzten Lauf am Samstagnachmittag. Am Ende setzten sich die Favoriten durch: Jim Gebhart war in der offenen Klasse 3 erfolgreich, Klaus Angerhofer siegte in der kombinierten Wertung.

Für KTM und den Organisator der X-BOW Battle, Georg Silbermayr, war der Zuspruch der Kunden bzw. der Teilnehmer über den gesamten Verlauf dieser ersten Saison das schönste Kompliment, denn die waren unisono restlos begeistert. Zahlenmäßig schlägt sich der Erfolg der „Battle“ in den Wertungen nieder, in die sich an insgesamt sechs Rennwochenenden nicht weniger als rund 60 (!) Fahrer eingetragen haben.

Dass dieser Umstand sowie die Sieger gebührend gefeiert werden, dafür wird am letzten Oktoberwochenende gesorgt: Am 29., 30. und 31. 10. absolviert die KTM X-BOW Battle nämlich einen (nicht zur Wertung zählenden) Gastauftritt im Rahmenprogramm der DTM, bei dem gleichzeitig die Jahressiegerehrung bzw. die Meisterfeier stattfinden wird. Von den 32 verfügbaren Startplätzen für dieses Einladungsrennen am Adria International Raceway (Italien) ist übrigens kein einziger mehr frei!

1. Rennen

Es kam, wie es kommen musste: Der Lauf am Freitag sah die erste wirkliche Kollision des Jahres 2010. Nicht zuletzt deshalb, weil die Strecke in Brünn aufgrund ihrer Breite verschiedene Linien zulässt und zum Überholen geradezu einlädt… - Doch der Reihe nach:

Pole-Setter Jiri Heinik führte das Feld nach einem sauberen, fliegenden Start in die erste Kurve, hinter ihm reihten sich die Neuankömmlinge Marko Klein und August Eder ein. Die Ruhe währte allerdings nur bis zur zweiten Ecke, wo die X-BOW-Piloten den Beweis erbrachten, dass vier Autos nebeneinander nur sehr schwer durch ein und dieselbe Kurve passen.

Betroffen von dieser Erkenntnis waren Raphael Sperrer, Ernst Kirchmayr und Pavel Heinik, besonders bitter für letzteren, der sich auf seiner Heimstrecke viel vorgenommen hatte und im Training mit Abstand der schnellste Klasse-2-Pilot war. Scheinbar war Lauf 1 überhaupt nicht das Rennen der Familie Heinik, denn nach nur einer Runde musste der zu diesem Zeitpunkt Führende, Jiri Heinik, seinen X-BOW am Ende der Start-/Zielgerade ebenfalls abstellen – ein Defekt am linken Vorderrad brachte das vorzeitige Aus.

Von da an war das Rennen mehr oder weniger entschieden. Jim Gebhart hatte den Titelgewinn für sich und CCS-Racing vorzeitig in der Tasche, vorausgesetzt er würde das Rennen auf Platz zwei beenden, was ihm ohne größere Probleme gelang. Vor bzw. hinter ihm sorgten die Debütanten Marko Klein und August Eder für frischen Wind. Klein fuhr im Zawotec-X-BOW gleich im ersten Rennen zu seinem ersten Sieg, Eder, der im Jahre 2009 noch den GT4 European Cup für sich entscheiden konnte, freute sich im Ziel über Platz drei.

Dahinter folgten dann schon die ersten Klasse-2-Starter: Klaus Angerhofer war, trotz einer Schrecksekunde im Getümmel der zweiten Kurve, einmal mehr souverän unterwegs und setzte sich deutlich vor Gaststarter Roger Green durch. Auf Platz sechs folgte der erste Klasse-1-Starter, und wie so oft hörte dieser auf den Namen Michel Vaillant. Georg Silbermayrs Alter Ego bewahrte sich somit im Infight mit seinem Lieblingsrivalen Klaus Angerhofer alle Chancen auf den Titel.

Ganz knapp dahinter kreuzte Jürgen Pipp (Klasse 3) die Ziellinie, während Andrej Dziacky sein großes Ziel, Michel Vaillant zu schlagen und die Klasse 1 zu gewinnen, als Achter um knapp 3,5 Sekunden verfehlte. KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz kämpfte lange Zeit mit Green und Vaillant, fiel allerdings nach einem Dreher zurück und wurde Neunter, vor dem Steirer Gerald Hierzer, der sein erstes Rundstreckenrennen überhaupt bestritt und mit Platz zehn, noch vor „Stammgast“ Uwe Schmidt, eine echte Talentprobe ablieferte.

Auf den weiteren Plätzen: Jan Ondrak, ein Newcomer aus Tschechien, auf Rang zwölf, Eyke Angermayr als Dreizehnter und Wolfgang Fritsch mit Rang 14. Fünfzehnter wurde Harduin Putrich bei seinem ersten Antreten in der „Battle“, er lieferte sich bis zum Schluss einen spannenden Fight mit Hubert Schmalnauer, den er für sich entscheiden konnte. Werner Langer schloss das Feld der Klassierten auf Platz 17 ab, nicht in die Wertung kamen die eingangs erwähnten Herren Jiri und Pavel Heinik, Raphael Sperrer sowie Ernst Kirchmayr. Ebenfalls nicht im Ziel: Gerhard Trenker, der schon bis auf Rang fünf nach vorne gefahren war, nach einem Dreher aber vorzeitig aufgeben musste.

2. Rennen

Nach so viel Aufregung im ersten Lauf (und einer ausgiebigen Barbecue-Party am Freitagabend) durfte man auf das zweite Rennen ebenfalls gespannt sein, zumal es ja in den kombinierten Klassen 1 und 2 noch um den Titel gehen würde. Raphael Sperrer hatte seinen „Gendarmerie-X-BOW“ auf die Pole-Position gestellt, doch nach der Enttäuschung im ersten Rennen fackelte Jiri Heinik nicht lange und übernahm noch in der Anfangsphase die Führung vom Oberösterreicher.

Hinter dem Duo hatten sich Jim Gebhard, Marko Klein und August Eder zusammengefunden und unterhielten ihrerseits mit regelmäßigen Positionswechseln. Leider verließen Gebhart im Laufe des Rennens an seinem neuen Auto die Bremsen, am Auto von Eder war es hingegen das Getriebe, das plötzlich keinen dritten und vierten Gang mehr zur Verfügung stellen wollte. Das bedeutete das Aus für Eder, während Gebhard zwar zurück fiel, aber wenigstens noch ins Ziel fahren konnte.

So lautete das Gesamtwertungs- Podium Jiri Heinik vor Raphael Sperrer und Marko Klein (alle Klasse 3). Den totalen Familien-Triumph der Heiniks komplettierte Jiris Sohn Pavel, der seiner Rolle als Lokalmatador am Ende doch noch gerecht wurde und einen tollen vierten Gesamtrang sowie den Sieg in der Klasse 2 holen konnte. Fünfter im Rennen und verdienter Meister wurde nach einem tollen Fight mit Plus-City- Geschäftsführer Ernst Kirchmayr (Platz sechs) und Jürgen Pipp (Platz sieben) der Oberösterreicher Klaus Angerhofer.

Hinter dem achtplatzierten Jim Gebhart komplettierte Roger Green mit einem neuerlichen Spitzenplatz sein tolles Wochenende als Gaststarter, dahinter durfte Andrej Dziacky endlich über den ersten Sieg in der Klasse 1 jubeln, konnte er doch Gerhard Trenker und vor allem seinen direkten Rivalen Michel Vaillant hinter sich lassen. Das Ergebnis dieses zweiten Rennens komplettierten Uwe Schmid, Eyke Angermayr, Jan Ondrak, Hubert Schmalnauer und Werner Langer.

Stimmen nach dem Rennen:

Marko Klein: „Das war ein toller Einstand. Aber ganz ehrlich gesagt, ich hätte nicht gedacht, dass wir gleich soweit vorne dabei sind und mit den arrivierten Piloten in der KTM X-BOW Battle mithalten können. Umso mehr freuen wir uns jetzt. Generell gefällt es mir und unserem Team Zawotec bei der Battle extrem gut. Das ganze Umfeld ist toll, die Organisation professionell und wirklich alle Leute sind super nett, es herrscht eine sehr familiäre, freundschaftliche Atmosphäre im Fahrerlager. Wir wollen im nächsten Jahr auf alle Fälle mit dabei sein, mit einem Auto für mich und dazu noch mit im Idealfall mehreren Fahrzeugen für Kunden. Heuer steht aber noch das Rennen am Adria Raceway an, auf das ich mich schon sehr freue, bei der DTM zu starten ist sicher eine einmalige, tolle Gelegenheit!“

Jim Gebhart: „Was soll ich groß sagen, ich freue mich natürlich sehr für mich und für das ganze Team von CCS-Racing über den Titelgewinn. Leider hat unser neues Auto im zweiten Rennen Probleme mit den Bremsen gemacht, sonst wär’s wieder mal eine ziemlich knappe Angelegenheit geworden. Generell sind wir sehr glücklich über das, was KTM mit der X-BOW Battle auf die Beine gestellt hat. Eine tolle Rennserie mit einer super Stimmung bei den Veranstaltungen, da freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Jahr!“

Klaus Angerhofer: „Ich bin überglücklich, dass es sich am Ende ausgegangen ist. Das war heute ein wirklich heißer Kampf mit dem Ernst Kirchmayer, ein großes Dankeschön an ihn und auch an alle anderen Fahrer, dass alles so fair abgegangen ist. Ich hab’ den zweiten Platz gebraucht, das habe ich auch geschafft… Gegen den Pavel Heinik war hier kein Kraut gewachsen, der ist auf seiner Heimstrecke zu stark unterwegs. Schade für diesen Michel Vaillant, der war heute wohl eindeutig zu langsam! Nein, im ernst, ich gratuliere auch dem Georg, der ist ebenso eine super Saison gefahren. Jetzt freu’ ich mich auf das großen Finale in Adria und auf die dortige Jahresabschlussparty, geübt haben wir ja schon gestern!“

Georg Silbermayr: „Ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer der KTM X-BOW Battle und an KTM. Viel mehr kann ich nicht sagen. Wir sind überwältigt und glücklich. Ich hätte mir wirklich nicht gedacht, dass unser Konzept schon im ersten Jahr so dermaßen einschlägt. Gut 60 verschiedene Teilnehmer in einem Jahr, fairer Rennsport auf hohem Niveau, obwohl hier so gut wie alle Piloten reine Amateure sind, und eine super Stimmung im Fahrerlager – mehr kann man wirklich nicht verlangen. Im Rahmen unseres Auftritts bei der DTM in Italien werden wir schon erste Details zum Reglement und zu den Veranstaltungen im nächsten Jahr bekannt geben, 2011 kommt mit Riesenschritten!“

Hubert Trunkenpolz: „Mein Dank und mein Kompliment an Georg Silbermayr und sein Team. Was hier in kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde, ist wirklich beeindruckend. Vor allem aber trifft das Konzept und die Umsetzung der X-BOW Battle genau die Markeninhalte von KTM: Ready to Race und KTM Family – das sind keine leeren Schlagwörter, sondern das wird, wie schon bei den Zweirädern, auch hier wirklich gelebt. Der Spaß am gemeinsamen Rennfahren und die Begeisterung für das einmalige Produkt X-BOW stehen im Vordergrund. Wir finalisieren jetzt die Pläne für 2011 und nach unserem Gastspiel bei der DTM gehen wir mit voller Kraft in die nächste Saison!“

Die Ergebnisse KTM X-BOW Battle, Brünn:

1. Rennen, 08. Oktober 2010:
1. Marko Klein, AT, (Klasse 3) 25:09.875 Minuten*
2. Jim Gebhardt, DE, (Klasse 3) + 8.226 Sekunden
3. August Eder, AT, (Klasse 3) + 14.492
4. Klaus Angerhofer, AT, (Klasse 2) + 19.564*
5. Roger Green, GB, (Klasse 2) + 51.762
6. Michel Vaillant, AT, (Klasse 1) + 54.056*
7. Jürgen Pipp, DE, (Klasse 3) + 54.378
8. Dr. Andrej Dziacky, SK, (Klasse 1) + 57.567
9. Hubert Trunkenpolz, AT, (Klasse 2) + 1:13.039
10. Gerald Hierzer, AT, (Klasse 2) + 1:28.819
11. Uwe Schmid, DE, (Klasse 2) + 1:41.006
12. Jan Ondrak, CZ, (Klasse 1) + 1:43.683
13. Eyke Angermayr, AT, (Klasse 2) + 1:47.635
14. Wolfgang Fritsch, DE, (Klasse 3) + 1:48.618
15. Harduin Putrich, AT, (Klasse 1) + 2:08.211
16. Hubert Schmalnauer, AT, (Klasse 1) + 2:08.491
17. Werner Langer, AT, (Klasse 1) + 1 Runde

2. Rennen, 09. Oktober 2010:
1. Jiri Heinik, CZ, (Klasse 3) 27:07.684 Minuten*
2. Raphael Sperrer, AT, (Klasse 3) + 5.242 Sekunden
3. Marko Klein, AT, (Klasse 3) + 13.578
4. Pavel Heinik, CZ, (Klasse 2) + 23.739*
5. Klaus Angerhofer, AT, (Klasse 2) + 39.101
6. Ernst Kirchmayr, AT, (Klasse 2) + 39.390
7. Jürgen Pipp, DE, (Klasse 3) + 47.122
8. Jim Gebhard, DE, (Klasse 3) + 48.441
9. Roger Green, GB, (Klasse 2) + 1:10.507 Minuten
10. Dr. Andrej Dziacky, SK, (Klasse 1) + 1:12.460
11. Gerhard Trenker, AT, (Klasse 3) + 1:13.216
12. Michel Vaillant, AT, (Klasse 1) + 1:17.473
13. Gerald Hierzer, AT, (Klasse 2) + 1:28.764
14. Uwe Schmid, DE, (Klasse 2) + 2:00.689
15. Eyke Angermayr, AT, (Klasse 2) + 2:11.045
16. Jan Ondrak, CZ, (Klasse 1) + 1 Runde
17. Hubert Schmalnauer, AT, (Klasse 1) + 1
18. Werner Langer, AT, (Klasse 1) + 1
*) jeweils Klassensieger

Punktestand KTM X-BOW Battle, Endstand:

Klasse 1:
1. „Michel Vaillant“, 103 Punkte
2. Dr. Andrej Dziacky, 32
3. Markus Lungstrass, 20
3. Jakub Havrlant, 20
5. Peter Gögler, 18
6. Horst von Saurma, 16
7. Pavel Heinik, 16
8. Ernst Kirchmayr, 14
8. Tomas Miniberger, 14
8. Thomas Franz, 14
11. Ingo Hartmann, 13
12. Hubert Schmalnauer, 13
13. Manfred Wolf, 12
13. Jan Ondrak, 12
15. Eyke Angermayr, 11

Klasse 2:
1. Klaus Angerhofer, 109 Punkte
2. Ernst Kirchmayr, 52
3. Pavel Heinik, 49
4. Hubert Trunkenpolz, 47
5. Uwe Schmidt, 40
6. Gerald Kiska, 16
7. Roger Green, 13
8. Athanasios Ladas, 12
8. Reiner Kuhn, 12
8. Christian Kerbler 12
11. Eyke Angermayr 11
12. Martin Westerhoff, 10
13. Marcel Schoonhoven, 9
13. Siegfried Käser, 9
13. Gerald Hierzer, 9

Klasse 3:
1. Jim Gebhart, 90 Punkte
2. Jiri Heinik, 84
3. Gerhard Trenker 45
3. Jürgen Pipp, 45
5. Wolfgang Fritsch, 33
6. Raphael Sperrer, 22
7. Marko Klein, 17
8. Ferdinand Madrian, 11
9. Martin Jansa, 7
10. August Eder, 6

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