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Suzuki-Cup: Pannoniaring

Rookies & Oldies

Stefan Karrer und Norbert Sulzer waren die Sieger am Pannoniaring – der Sonntag wurde zum Regenkrimi für die 26 Suzuki Swift Sport.

Fotos: Michael Schröder

Gemeinsame Sache: Beim den Rennen auf dem Pannoniaring in Ungarn, dem zweiten Rundstrecken-Event innerhalb des Suzuki Motorsport Cups, starteten mit den zwölf österreichischen Suzuki Swifts weitere 14 Boliden aus Ungarn.

Samstag: Comeback der Woche

Die meisten Teilnehmer kamen außergewöhnlich gut weg; Stefan Karrer jedoch verschlief den Start und fiel direkt nach Beginn des Rennens vom zweiten Startplatz auf den fünften Rang zurück. Er brauchte aber keine zwei Runden um zu Norbert Sulzer und Robert Pankl, der in der zweiten Runde die Führung übernahm, aufzuschließen.

In der vierten Runde gelang es Karrer, sich auf die zweite Position, hinter Pankl und vor Sulzer zu verbessern. Nicht weniger sehenswert waren die Duelle im Mittelfeld. Die Damen Victoria Schneider und Nicole Rigger schenkten sich nichts. Aber auch die Herren hinter der Führungsriege, Jörg Rigger, Günther Wiesmeier, Damian Izdebski und Martin Niedertscheider lieferten sich spannende Zweikämpfe. Ohne grobe Schwierigkeiten konnte Wolfgang Quidenus seinen Rang vor Rudolf Degenbeck und Johannes Maderthaner behaupten, welche die Schlusslichter der österreichischen Suzuki-Cracks bildeten.

In der siebenten Runde konnte Stefan Karrer die Führung übernehmen und sich vor Sulzer und Pankl einreihen. Im Verlauf der anspruchsvollen und hart geführten Duelle rammte Karrer den Cup-Dritten des Vorjahres, Pankl, so heftig, dass dieser das Rennen vor der zehnten Runde vorzeitig beenden musste, was den Steirer sehr verärgerte.

Die Gunst des Moments nutzte Victoria Schneider, die sich nach packenden Matches mit Jörg Rigger, den dritten Platz sichern konnte. Gegen Ende des ersten Laufes am Pannoniaring hatte der ehemalige Tourenwagenmeister Norbert Sulzer keine Chance mehr, den überragend fahrenden Karrer Junior einzuholen. Somit gelang dem erst 18 Jahre alten Niederösterreicher ein Respekt einflößender Sieg vor Norbert Sulzer und Victoria Schneider, die die Damenwertung für sich entscheiden konnte.

Der Sieger Stefan Karrer: „Ich habe zu Beginn des Rennens den Start leider total verschlafen. Das hat mich jedoch wachgerüttelt und ich war glücklicher Weise in der Lage, rasch wieder den Anschluss zu finden. Die Matches mit Norbert und Robert waren sehr anregend, leider bin ich bei einem Manöver hart mit Pankl zusammengestoßen. Die Freude über meinen Erfolg ist ganz enorm.“

Norbert Sulzer als Zweiter: „Der zweite Platz ist sehr wichtig, um ausreichend Punkte für die Meisterschaft zu sammeln. Stefan war heute einfach eine Klasse für sich. Ich habe mein Möglichstes gegeben und bin hart am Limit gefahren, aber ohne Erfolg. Ich freue mich natürlich trotzdem über meinen zweiten Platz und möchte mich in dem Zusammenhang herzlich bei meinem Team und meinem Mechaniker bedanken.“

Die Dritte Victoria Schneider: „Ich bin überglücklich über meinen erreichten dritten Rang. Ich wusste zwar, dass ich schnell bin und gute Zeiten bieten kann, aber damit, dass ich am Podest stehen würde, habe ich nicht gerechnet. Es war einfach ein ganz tolles Rennen. Für morgen bin ich höchst motiviert, jedoch werde ich den zweiten Lauf am Pannoniaring ganz locker angehen.“

Sonntag: Sieger der Herzen

Am Pannoniaring, in der Nähe des Thermalkurortes Sárvár, lächelte das gesamte Wochenende die Sonne vom Himmel. Doch ausgerechnet neun Minuten vor dem Start des zweiten Rennens zum Suzuki Motorsport Cup am Sonntag begann der Himmel seine Schleusen zu öffnen.

Dies bedeutete hektische Arbeit in den Boxen, mussten doch die Swifts innerhalb kürzester Zeit von Slicks auf Regenreifen umgerüstet werden. Und so starteten die Piloten mit dem kurzfristig geänderten Set-up in die 30 Minuten plus eine Runde andauernde Regenschlacht auf dem rund 4,7 km langen Circuit mit seinen elf Rechts- und sieben Linkskurven.

Dem ehemaligen österreichischen Tourenwagenmeister Norbert Sulzer gelang der Start besonders gut. Der Wiener verbesserte seine Position gleich in der ersten Runde vom fünften auf den ersten Rang. Danach gab es für den sehr erfahrenen Suzuki Cup-Teilnehmer kein Halten mehr. Er baute seine Führung stetig aus, in der zehnten Runde hatte der Wiener bereits etwa einen Kilometer Vorsprung auf seine engste Verfolgerin, Victoria Schneider. Norbert Sulzer behielt die Leader-Position ohne Probleme bis ins Ziel.

Victoria Schneider startete ebenfalls hervorragend in den Lauf. Die Niederösterreicherin konnte sich in der ersten Runde erfolgreich hinter Sulzer einreihen. Sie hielt sich bis in die vierte Runde auf Platz zwei, musste ihn dann jedoch einem überaus beherzt fahrenden Robert Pankl überlassen – sie blieb jedoch dran und attackierte bei jeder sich bietenden Möglichkeit. In der neunten Runde schied der „Sieger der Herzen“ des Wochenendes, der Steirer Robert Pankl, abermals wegen eines Motorschadens vorzeitig aus dem Rennen aus.

Das bedeutete für Victoria Schneider, die bis dahin einen respektablen Vorsprung auf ihre Verfolger herausgefahren hatte, dass sie den zweiten Platz ohne weitere Anstrengungen ins Ziel fahren konnte. Ein weiterer Lady-Power-Erfolg – nachdem sie bereits gestern als Dritte auf dem Podest gelandet war.

Einer ihrer Verfolger war Jörg Rigger. Der Oberösterreicher, fiel in der Anfangsphase bis auf die sechste Position zurück. Er gab jedoch nie auf und arbeitete sich kontinuierlich wieder nach vorne. In der neunten Runde stieß er bis auf die dritte Position vor. Dort lieferte er sich dann spannende und nicht zimperlich geführte Duelle mit Vortagessieger Stefan Karrer. Wobei dieser Fight durchwegs fair und sportlich ausgetragen wurde. Am Ende konnte sich Jörg Rigger mit hauchzartem Vorsprung den dritten Platz vor dem jungen Niederösterreicher sichern – was gleichzeitig den ersten Stockerlplatz in Riggers Karriere bedeutete.

Beim zweiten Lauf auf dem Pannoniaring gab es auch einige „tragische Helden“. Der bereits erwähnte Stefan Karrer drehte sich zweimal beim ersten Regenrennen seiner Karriere, was ihn den Podestplatz kostete. Johannes Maderthaner drehte sich, nach klar erkennbarer Leistungssteigerung, sogar dreimal im Verlauf des Wettstreits. Nicole Rigger schnitt ungewollt die Strecke ab und wurde mit der Platzierung auf den letzten Rang bestraft und, last but not least, Robert Pankl, der einfach Pech mit seinen zwei (!) Motoren hatte. Wolfgang Quidenus, Günther Wiesmeier und Martin Niedertscheider bewegten sich mit vielen Duellen im Mittelfeld der Fahrer-Riege.

Auf jeden Fall ist es sehr erfreulich, dass es ab diesem Wochenende zwei weitere Cup-Teilnehmer gibt. Der eine ist der aus Deutschland stammende Rudolf Degenbeck und der andere ist der Di-Tech Gründer aus Wien, Damian Izdebski. Er konnte beim zweiten Rennen am Pannoniaring seine Leistung klar erkennbar verbessern und wurde dafür mit dem fünften Platz belohnt.

Norbert Sulzer, der Gewinner: „Ich bin froh, dass ich meine Erwartungen bestätigen konnte. Der Start ist mir glücklicherweise gut gelungen und ich war danach in der Lage, kontinuierlich vor zu fahren und Abstand zu meinen Verfolgern zu gewinnen. Außerdem fahre ich bei Regen einfach stärker. Der Swift funktionierte auch perfekt und ich hatte das gesamte Rennen hindurch ein gutes Gefühl. Das war ein super Rennen, vom Start bis ins Ziel!“

Victoria Schneider, als Zweite: „Ich bin überglücklich, den zweiten Platz erreicht zu haben. Es war zwar gegen Ende hier und da ein etwas einsames Rennen, da die Abstände nach vorne und hinten sehr respektabel waren. Ich möchte mich von Herzen bei meinen Mechanikern bedanken, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre. Auch möchte ich dem Team Pankl für die gute Zusammenarbeit Dank sagen. Alles zusammen war es ein ganz tolles Rennen.“

Jörg Rigger, der Dritte: „Meine Freude nach dem Rennen ist riesengroß. Jedoch empfand ich den Regen wirklich als sehr störend und wenig erbauend. Ich möchte mich sehr gerne bei Stefan Karrer für sein sportliches und faires Verhalten im Rennen bedanken, das er mir unbestritten entgegengebracht hat. Ich freue mich außerordentlich über meinen ersten Stockerlplatz innerhalb meiner dreijährigen Suzuki Motorsport Cup-Karriere.“

Punktestand nach dem vierten Rundstrecken-Rennen:

1. Norbert Sulzer 38 Punkte, 2. Stefan Karrer 30, 3. Victoria Schneider 22, 4. Jörg Rigger 20, 5. Robert Pankl 17, 6. Günther Wiesmeier 13, 7. Nicole Rigger 12.5, 8. Johannes Maderthaner 7.5, 9. Damian Izdebski/ Manuel Kößler 6.5, 11. Rudolf Degenbeck 4.5 Punkte

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