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Motorrad-WM: Indianapolis

Marquez fährt in einer anderen Liga

Beim Qualifying des MotoGP-Rennens von Indianapolis zeigten die Spanier mächtig auf. Marc Marquez vor Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa.

Foto: MotoGP

Marc Marquez zertrümmerte im Qualifying den bestehenden Pole-Position-Rekord in Indianapolis und holte sich überlegen den besten Startplatz. Die versammelte Konkurrenz hatte keine Chance gegen den Honda-Werksfahrer. Marquez fuhr in seiner eigenen Liga und brannte die schnellste Runde in 1:37,958 Minuten in den Asphalt. Damit nahm der WM-Führende den etablierten Stars mehr als eine halbe Sekunde ab. Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) hatte als Zweiter einen Rückstand von 0,513 Sekunden. Dani Pedrosa sorgte als Dritter für eine komplette spanische erste Startreihe. Der Vizeweltmeister war um 0,527 Sekunden langsamer als sein Honda-Teamkollege.

"Ich habe diesen Kurs schon immer gemocht. Ich habe einen guten Rhythmus und bin bereit für den Kampf um den Sieg", sagt Marquez nach seiner vierten Pole-Position selbstbewusst. "Ich bin mir aber sicher, dass Jorge und Dani morgen sehr stark sein werden." Für Lorenzo ist Indianapolis nicht eine seiner Paradestrecken. "Ich bin schon ein bisschen überrascht, denn Honda macht hier einen sehr starken Eindruck - nicht nur Marc, sondern auch Dani und Stefan. Ich bin froh, da vorn dabei zu sein", merkt er erleichtert an.

"Ich stand schon lange nicht mehr in der ersten Startreihe. Jetzt hat es endlich wieder geklappt. Morgen wird es ein langes und schwieriges Rennen." Dagegen hatte Pedrosa Sorgenfalten auf der Stirn: "Es wird ein schwieriges Rennen. Ein gutes Ergebnis wäre sehr wichtig für mich. Ich bin noch nicht wieder bei 100 Prozent Fitness angelangt, bin mit dem Bike aber soweit zufrieden. Hoffentlich können wir morgen ein gutes Rennen zeigen."

Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha/+0,544) kämpfte ebenfalls um einen Platz in der ersten Startreihe, doch der Brite musste sich als Vierter hauchdünn geschlagen geben. Hinter Crutchlow wurde die Lücke zu den restlichen Fahrern wieder größer. Alvaro Bautista (Gresini-Honda) fehlten schon neun Zehntel auf Marquez. Dennoch eroberte der Spanier Platz fünf in der Mitte der zweiten Reihe. Lokalmatador Nicky Hayden (Ducati/+1,184) hängte sich an das Hinterrad von Marquez und wurde mit Startplatz sechs belohnt.

Der Deutsche Stefan Bradl konnte nicht an seine positiven Trainingsleistungen anknüpfen und stürzte in seinem letzten Versuch in Kurve eins von seiner LCR-Honda. Dadurch reichte es nur für Startplatz acht in der dritten Reihe. Auch Superstar Valentino Rossi (Yamaha) konnte sich nicht in Szene setzen und wurde mit 1,4 Sekunden Rückstand Neunter. Die dritte Reihe wird am Sonntag von Rookie Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) angeführt, der Startplatz sieben eroberte.

Auch Andrea Dovizioso kam nicht an die Zeit seines Ducati-Teamkollegen Hayden heran und landete auf Position zehn. Platz elf ging an Andrea Iannone (Pramac-Ducati). Zwölfter und Letzter wurde in Q2 Routinier Colin Edwards (Forward). Platz zwölf war das beste Qualifying-Ergebnis des "Texas Tornados" in dieser Saison. Damit war der Routinier auch der beste CRT-Vertreter.

14 Fahrer traten in Q1 an und kämpften um die ersten beiden Plätze, die den Einzug ins Q2 bedeuteten. Pramac-Ducati-Pilot Ben Spies fehlte, denn der Unglücksrabe hat sich bei einem Sturz am Vormittag die linke Schulter verletzt und wird drei bis vier Wochen ausfallen. Somit kämpfte sein Teamkollege Iannone gegen die versammelten CRT-Fahrer. Die 15 Minuten verliefen für den Italiener aber nicht reibungslos, denn er stand mit einem kleinen technischen Problem lange an der Box.

Schließlich schaffte es Iannone in den zweiten Abschnitt, aber der favorisierte Prototypen-Fahrer belegte nur Platz zwei. Überstrahlt wurde Q1 von Edwards. Der "Texas Tornado" wirbelte vor heimischer Kulisse um den Kurs und stellte in 1:40,328 Minuten die Bestzeit auf. Damit war der Routinier um neun Hundertstelsekunden schneller als Iannone. Dafür blieb Aleix Espargaro (Aspar) als Dritter hängen.

Der Spanier griff erst verspätet ins Qualifying ein, denn im vierten Freien Training hatte sich Espargaro die linke Hand leicht verletzt. Der beste CRT-Fahrer dieser Saison musste sich strecken, verpasste den Cut für Q2 allerdings um 26 Tausendstelsekunden. Espargaro wird am Sonntag von Platz 13 aus der fünften Reihe angreifen. Daneben werden Danilo Petrucci (Ioda) und Randy de Puniet (Aspar) stehen.

Die Plätze 16 bis 18 in der sechsten Reihe gingen an Claudio Corti (Forward), Hector Barbera (Avintia) und Michael Laverty (PBM). Reihe sieben ist in der Hand von Hiroshi Aoyama (Avintia), Bryan Staring (Gresini) und Yonny Hernandez (PBM). Von ganz hinten werden Lukas Pesek (Ioda), Karel Abraham (Cardion) und Wildcard-Starter Blake Young (APR) losfahren.

Moto2: Pole für Redding

Scott Redding hat am Samstag den spanischen Festspielen in Indianapolis einen Strich durch die Rechnung gemacht: Der Brite schnappte sich im Qualifying der Moto2-Klasse in den Schlussminuten den Platz an der Sonne und eroberte seine dritte Pole-Position der Saison.

Der WM-Führende umrundete den 4,2 Kilometer langen Kurs im Infield des berühmten Ovals in 1:43,026 Minuten und verwies seinen Titelkontrahenten Pol Espargaro um 27 Tausendstelsekunden auf den zweiten Platz. Der Japaner Takaaki Nakagami komplettierte als Dritter die erste Startreihe.

Nakagami fehlten 0,149 Sekunden auf Redding. Drei Kalex-Motorräder stehen in Indy in der ersten Reihe. Im Vergleich zu den anderen beiden Klassen, bei denen nur Spanier in der ersten Reihe stehen, gestaltete sich das Moto2-Qualifying internationaler. Zudem ging es wieder eng zu, denn die ersten 20 Fahrer lagen innerhalb von einer Sekunde.

Redding freute sich über seine Leistung: "Es war interessant. Ich hatte zu Beginn das Tempo und montierte dann einen neuen Reifen. Ich blieb aber immer im Verkehr hängen. Dann nahm ich den letzten frischen Reifen mit und wollte es ruhig angehen. Ich sah dann, das Pol auf mich wartete. Ich fuhr los und er folgte mir. Dann drehte ich zu und er tat es auch. Ich dachte mir, dass er fair bleiben soll", spricht er eine Situation zwischen den beiden Titelaspiranten an.

"Dann hatte ich nur noch eine Runde übrig. Ich habe es geschafft und bin sehr glücklich. Die Dinge laufen sehr gut." Espargaro ist mit seiner Ausgangsposition ebenfalls zufrieden: "Ich bin glücklich mit Platz zwei, weil ich knapp an Platz eins dran bin. Ich habe ein gutes Gefühl für das Motorrad. Nach meinem Crash gestern schmerzt mein Rücken etwas. Ich kann aber einen guten Rhythmus fahren. Wir werden sehen, was morgen in der Hitze passieren wird. Ich werde mein Bestes geben, damit ich die 25 Punkte holen kann."

Esteve Rabat (Kalex/+0,265 Sekunden) wurde Vierter, gefolgt von Simone Corsi (Speed Up/+0,270) und Nico Terol (Suter/+0,281). Sachsenring-Sieger Jordi Torres (Suter/+0,323) wird die dritte Startreihe von Platz sieben anführen. Bester Deutscher war Marcel Schrötter (Kalex) als Achter. Der 20-Jährige mischte wieder konstant in den Top 10 mit. Auf die Spitze fehlten ihm 0,440 Sekunden. Julian Simon (Kalex) belegte Rang neun.

Auch Moto3-Weltmeister Sandro Cortese (Kalex) zeigte eine souveräne Leistung und fuhr als Zehnter in die Top 10. Sein Rückstand auf die Spitze betrug nur knapp mehr als eine halbe Sekunde. Für die drei Schweizer im Feld war es ein durchwachsenes Qualifying. Tom Lüthi kam einige Minuten vor Ablauf der Zeit zu Sturz. In einer Linkskurve bremste sich Ricard Cardus innen hinein, fing einen Rutscher ab, doch der Spanier berührte Lüthi, der außen fuhr.

Der Schweizer wurde getroffen und ging unschuldig zu Boden. Am Sonntag wird er als 14. starten. Dominique Aegerter verpasste als Zwölfter knapp die Top 10. Sein Technomag-Teamkollege Randy Krummenacher wurde 17. Im Verlaufe der 45 Minuten stürzten auch Axel Pons, Rafid Topan Sucipto und Yuki Takahashi.

Moto3: Drei Mal KTM in Front

Drei Spanier auf drei KTM-Motorrädern kämpften in Indianapolis um die Plätze in der ersten Startreihe. Alex Rins eroberte die Pole-Position und ließ seinen Landsleute keine Chance. Der 17-Jährige umrundete den 4,2 Kilometer langen Kurs in 1:47,392 Minuten und war um drei Zehntelsekunden schneller als die restlichen Nachwuchsfahrer. Rins schlug zu als es zählte und steht zum vierten Mal in dieser Saison auf dem besten Startplatz. Nach dem Sachsenring war es seine zweite Pole-Position in Folge.

Startplatz zwei sicherte sich sein Teamkollege Alex Marquez. Dagegen konnte Maverick Vinales nicht an seine starken Trainingsleistungen anknüpfen und musste sich mit Platz drei in der ersten Reihe zufriedengeben. Schlussendlich fehlten 0,477 Sekunden auf die Traumrunde von Rins. Damit sind auch in den USA die drei starken Spanier die großen Favoriten auf den Grand-Prix-Sieg. Lediglich Luis Salom fehlte an der Spitze, denn er wird am Sonntag von Rang zehn aus der vierten Reihe angreifen müssen.

Salom sorgte für einen großen Schreckmoment. Rund 17 Minuten vor Trainingsende flog der WM-Führende am Ausgang von Kurve eins spektakulär per Highsider von seiner KTM. Nachdem der Spanier auf dem Asphalt liegen geblieben war, krabbelte er in die Wiese und ließ sich auf einer Trage wegtragen. Dennoch überstand Salom den heftigen Sturz glimpflich. Die Schlussminuten verfolgte er an der Ajo-Box.

Startplatz vier in der zweiten Reihe sicherte sich Mahindra-Pilot Efren Vazquez. Jack Miller vom Racing-Team-Germany war als Fünfter der beste FTR-Honda-Vertreter. Arthur Sissis (KTM) meldete sich zu Beginn der zweiten Saisonhälfte als Sechster zurück im Spitzenfeld. Jonas Folger konnte sich mit seiner Kalex-KTM nicht in den Kampf um die Plätze in der ersten Startreihe einmischen.

Er hatte einen Rückstand von 0,757 Sekunden und wird am Sonntag von Platz sieben aus der dritten Reihe angreifen. Neben ihm werden sich Miguel Oliveira (Mahindra) und Zulfahmi Khairuddin (KTM) aufstellen. Die drei weiteren Deutschen im Feld waren wieder weit hinten zu finden, sie zeigten aber auch im Qualifying eine Steigerung. Philipp Öttl, der zum ersten Mal in Indianapolis unterwegs ist, verkürzte den Rückstand auf 2,2 Sekunden und landete auf Platz 26.

Florian Alt, der ebenfalls zum ersten Mal in Indianapolis fährt, war einen Tick schneller und zog Startplatz 25 an Land. Sein Kiefer-Teamkollege Toni Finsterbusch wurde 28. Neben Salom stürzten im Verlaufe der 40 Minuten auch Eric Granado (Kalex-KTM) und Brad Binder (Suter-Honda). Alle 33 Fahrer haben sich für den Grand Prix qualifiziert.

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