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Der unglaubliche J.P.

Zehn Rennen, acht Siege – gegen João Paulo de Oliveira ist der Rest im Recaro Formel 3-Cup machtlos – auch der junge Österreicher Hannes Neuhauser.

Sieben auf einen Streich

Im neunten Rennen zum durfte João Paulo de Oliveira zum siebten Mal ganz oben stehen und seine brasilianische Nationalhymne hören. Doch ganz so einfach war es in diesem Lauf für den 22jährigen aus São Paulo nicht.

Am Start war Hannes Neuhauser dem Führenden im Cup überlegen, der Österreicher kam besser vom Fleck und schob seinen gelben Dallara F302 auf die erste Position. Pole-Mann João Paulo de Oliveira reihte sich hinter Neuhauser und noch vor Rückkehrer Ross Zwolsman ein, es folgte ein Rookie-Trio mit Sven Barth, Franz Schmöller und Markus Mann.

Obwohl de Oliveira in seinem Dallara F302 vom belgischen JB-Team immer wieder die schnellste Runde auf den Asphalt legte, konnte er dem Leader nicht entscheidend näher kommen, um einen Angriff zu starten. Beide setzten sich bald von Ross Zwolsman ab.

Doch als der amtierende Meister des Austria Formel-3-Cups einen Fehler machte und er innen zu viel Platz ließ, schlug „JP“ zu: Er bedankte sich für die Chance, stach in die Lücke und zog ohne Probleme vorbei.

Sofort machte der Brasilianer sich aus dem Staub, binnen fünf Runden brummte er Neuhauser 4,6 Sekunden auf und fuhr in seiner allerletzten Runde noch die absolut schnellste Rennrunde aller Teilnehmer. Als guter Dritter sah der Niederländer Ross Zwolsman, der normalerweise in der deutschen Formel Renault unterwegs ist, die Zielflagge.

João Paulo de Oliveira: „Mein Start war alles in allem bescheiden. Hier ist das Überholen sehr schwierig, ich musste einige Runden auf meine Chance warten. Es war etwas riskant, dort innen reinzustechen, aber es hat gepasst. Danach war ich schneller als Hannes.“

Hannes Neuhauser: „Man hat gesehen: Mit einem guten Start ist alles möglich. Mein Beginn war optimal, aber ab Rennmitte hat meine Kupplung Probleme gemacht. Na ja, ich freue mich, endlich mal wieder Zweiter zu sein, obwohl der erste Platz besser gewesen wäre. Aber „JP“ hat fünf Jahre Formel-3-Erfahrung, da muss ich mich nicht schämen, wenn er mich schlägt.“

Aus der Boxengasse zum Sieg

Überzeugender geht’s kaum: João Paulo de Oliveira startete aus der Boxengasse und war nach 15 Runden trotzdem der Sieger. Ross Zwolsman und Sven Barth komplettierten das Podest des zehnten Laufs zum Recaro Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway.

Dabei begann es sehr schlecht für de Oliveira: In der Einführungsrunde löste sich sein Sicherheitsgurt. Deshalb bog der JB-Pilot in die Boxengasse ein, statt sich auf seine Pole Position zu stellen.

Damit hatte Hannes Neuhauser den besten Startplatz inne, doch der Österreicher würgte seinen Opel-Motor ab und verschenkte viele Plätze. Gestern noch lange in Front gelegen, musste er sich heute nach seinem Fehler aus den Niederungen des Feldes nach vorne ackern, was ihm nur bis auf Rang sieben gelang.

Vorne umrundeten unterdessen neue Gesichter den 4,435 Kilometer langen GP-Kurs des EuroSpeedways. Ross Zwolsman und Franz Schmöller wurden an der Spitze notiert, gefolgt von Sven Barth.

Doch dann kam João Paulo de Oliveira angeflogen. Zwolsman war sich sicher, dass er eine gute Chance auf den Sieg hatte, denn er wusste, dass das Überholen auf der Strecke nicht einfach ist, wenn der Vordermann fehlerfrei bleibt.

Aber genau das schaffte er nicht, wenn ihn auch keine Schuld traf: Sein zweiter Gang sprang just in dem Moment heraus, als er knapp vor de Oliveira auf die Start/Ziel-Gerade einbog. Den für kurze Zeit fehlenden Vortrieb des Niederländers nutzte der Brasilianer, um sich neben den Dallara F399 zu setzen. Mit der besseren Innenlinie in der ersten Kurve hatte er auch Zwolsman geknackt.

Der Zieleinlauf nach 15 Runden lautete: João Paulo de Oliveira vor Ross Zwolsman und Sven Barth. De Oliveira: „Das war heute das Maximum, was ich geben musste. Es war eines meiner besten Rennen.“

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