Formel Renault Eurocup: Monza | 27.03.2004
Kofler macht's wieder gut
Reinhard Kofler erlebt in der Formel Renault ein Hoch, und ein Tief. Platz 21 im ersten Rennen, im zweiten steht er auf dem „Stockerl“.
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Rennen 1:
Auch in Italien ist das Wetter zurzeit noch nicht wirklich frühlingshaft. Dennoch wurde am Samstagvormittag in Monza bei feuchten und kalten Bedingungen der Formel Renault 2000 Eurocup gestartet – mit dem ersten von insgesamt 17 Läufen in dieser Saison.
Von den 34 Teilnehmern kommen heuer allein 5 Piloten aus dem Red Bull Junior Team. Vor allem der junge Amerikaner Scott Speed überzeugte im Vorfeld mit starkem Leistungen bei den Vorbereitungen. Er dominierte nicht nur alle offiziellen Testfahrten, sondern war auch bei beiden Qualifyings zu den Rennen 1 und 2 der Schnellste – und dies deutlich.
Auch Teamkollege Colin Fleming (USA) war im Qualifying sehr stark – die Plätze 10 und 5 beim ersten Auftritt in Europa sind beachtlich. Reinhard Kofler (12., 19.), Dominique Claessens (USA - 17., 18.) und Michael Ammermüller (GER - 27., 15.) blieben hingegen deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Scott Speed gewann den Start und setzte sich gleich vom Verfolgerfeld ab. Fleming war nach dem Start auf Platz 13, während Kofler gleich vor der ersten Schikane von hinten gerammt wurde und sich durch das halbe Fahrerfeld drehte.
Der Pechvogel aus Oberösterreich fiel bis an das Ende des Feldes zurückfiel. Ammermüller und Claessens lagen zu Beginn des Rennens auf den Plätzen 18 und 24. Die meisten Piloten fuhren übrigens auf Regenreifen.
In der dritten Runde kam dann der Venezolaner Pastor Maldonado an Speed heran, und der junge Kalifornier musste in der Folge seine Führung abgeben. Im Mittelfeld verbesserte sich Colin Fleming auf Platz 11 und lag damit knapp hinter den Punkterängen.
Stark im Mittelfeld auch Michael Ammermüller in seinem ersten Formel-Rennen – der junge Deutsche machte innerhalb von 5 Runden sogar 12 Plätze gut. Hinter Ammermüller auf Platz 17 lag zu diesem Zeitpunkt sein amerikanischer Teamkollege Dominique Claessens, ebenfalls in seinem ersten Formel Rennen. Und auch Reinhard Kofler startete vom Ende des Feldes eine Aufholjagd und drehte einige schnellste Rennrunden.
In der 6. Runde drehte sich Fleming nach einem Schlag von hinten und fiel weit zurück. Der Heckflügel wurde dabei beschädigt und der Amerikaner hatte somit keine Chance, sich nach vor zu arbeiten.
An der Spitze konnte Speed das Tempo des Führenden Maldonado nicht mitgehen – der Deutsche Marc Walz, ein Kollege Speeds im Team Motopark Academy von Timo Rumpfkeil, kam in der Folge näher an Scott heran, blieb aber letztlich an der dritten Stelle.
Mit Pastor Maldonado trägt sich nach dem berühmten Johnny Cecotto wieder ein Fahrer aus Venezuela in die Siegerlisten ein – sein Vorsprung auf Speed betrug 7, 7 Sekunden. Reinhard Kofler wurde 21.
Rennen 2:
Am Samstagnachmittag zeigte sich endlich die Sonne über dem königlichen Park von Monza. Im Gegensatz zu Lauf 1 fuhren diesmal alle Piloten auf Slicks in die Startaufstellung, obwohl die GP-Strecke immer noch nicht gänzlich abgetrocknet war.
Nach seinem zweiten Platz im 1. Rennen am Vormittag, startete Scott Speed auch im 2. Rennen aus der Poleposition – nach seiner überlegenen Bestzeit im zweiten Qualifying.
Seine Teamkollegen gingen aus folgenden Positionen in den 2. Lauf: Colin Fleming (USA) 5., Michael Ammermüller (GER) 15., Dominique Claessens (USA) 18. und Reinhard Kofler 19.
Diesmal startete Scott Speed weniger gut und musste dem Sieger des ersten Rennens, Pastor Maldonado, die Führung überlassen. In der dritten Runde kam das Saftey Car auf die Strecke – nach einer Kollision von Michail Aleshin (RUS) mit Franck Mailleux (FRA).
Zu diesem Zeitpunkt war Reinhard Kofler auf Platz 9 und machte damit schon 10 (!) Plätze gut. Vor ihm lag noch Colin Fleming (7.). Etwas zurück in diesem Rennen Ammermüller und Claessens auf den Rängen 14 und 16.
Nach 5 Runden wurde das Rennen wieder freigegeben – Speed gewann das Startduell mit Maldonado. Doch der junge Venezolaner konterte und setzte sich wieder in Führung, gefolgt von Scott Speed.
Kofler als 8. und Fleming als 9. sorgten für einige attraktive Überholmanöver im Verlauf des Rennens. Ammermüller lag in seinem zweiten Autorennen auch schon in der Nähe der Punkteränge – Platz 11, während Claessens nach 7 Runden auf Platz 14 lag.
An der Spitze kam Speed immer näher an Maldonado heran. In der 9. Runde versuchte der junge Kalifornier erstmals, an Maldonado vorbeizukommen. Doch Speed wurde kurz darauf von der Rennleitung an die Box geholt.
Der Grund: Speed überholte beim Re-Start noch vor der Freigabe des Rennens. Damit blieb ein starkes Rennen des Amerikaners unbelohnt. Der Weg zum Sieg war frei für den Pastor Maldonado (VEN), Speed fiel auf Platz 14 zurück.
Reinhard Kofler fuhr sensationell noch auf Platz 3 vor, Fleming auf 5, Ammermüller auf 6 und Claessens auf 9. Vor allem Reinhard Kofler konnte sich nach seinem Pech in Lauf 1 rehabilitieren!
In der Meisterschaft führt Maldonado vor Speed und Moreau. Die nächsten Rennen im Formel Renault Eurocup 2004: 17. – 18.4.2004, Valencia.
Die Meinungen nach dem Rennen:
Kofler: „Das war ganz wichtig für mich – ein tolles Rennen. Dabei war sogar noch mehr drinnen – der Frontflügel war gleich zu Beginn beschädigt und in der Folge hatte ich starkes Untersteuern in den schnellen Kurven – vor allem in der Parabolica! Aber das Podium ist ein großer Erfolg für mich!“
Speed: „Schade um dieses Rennen – ich hätte gewinnen können. Maldonado ist plötzlich vom Gas gegangen, mitten in der Beschleunigungsphase. Ich bin natürlich sehr enttäuscht – hätte ich ihm hineinfahren sollen? Das war nicht gut!“