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Ausfallorgie in Sedlcany

Halbzeit in der Rallycross-ÖM. In Sedlcany war die Ausfallsquote enorm hoch, die Zweiradpiloten der Division 4 trumpften groß auf.

Text & Fotos: Leo Freistätter

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Mit 15 Österreichern war die Besetzung nicht besonders hoch. Einige konzentrieren sich aus privaten Gründen heuer voll auf die FIA-Zonenmeisterschaft und machten daher blau. Unter den Daheimgebliebenen auch Franz Spitaler (BMW M3 4x4) und Jürgen Stoitzner (Audi S2 Quattro). So gab es vor allem in der Division 4 die Chance auf einen neuen Tagessieger. Kandidaten gab es deren auch genug, mit drei Allradautos war diese Klasse aber schon vor dem Start zur Punktelosigkeit für die ÖM verdammt.

Im Training war die Welt noch in Ordnung. Alois Höller (Lancia Delta Integrale) fuhr Division 1 auf Rang zwei hinter Marek Zeman. Christian Petrakovits (VW Polo) schaffte trotz Fieber einen zweiten Rang in der Division 1A, Gerhard Schermann (Skoda Fabia) landete auf Rang sieben. In der Division 4 ging die Bestzeit an Jürgen Weiss im Ford Sierra Cosworth, der aber danach wegen eines übergesprungenen Zahnriemens aufgeben musste und sich damit seinen 25. Geburtstag versaute. Rang zwei ging an Franz Hindler (VW Polo) vor Josef Köhbach (VW Golf GTI). Am VW Golf GTI von Robert Haslinger wurde nach dem Ungarn-Crash bis drei Uhr morgens geschraubt, die letzten Einstellungen wurden am Sonntag im Fahrerlager vorgenommen. Richard Förster hatte Probleme mit der Zündung in seinem VW Golf GTI und konnte am Rennen nicht teilnehmen.

Im ersten Vorlauf war leider auch für Josef Köhbach Schluss. Nach einem Dreher traf ihn der nachfolgende BMW von Michael Stoklassa so unglücklich, dass an eine Reparatur des VW Golf nicht mehr zu denken war. Erich Hösel verbog sich bei einer Feindberührung mit Robert Haslinger die Hinterachse an seinem VW Golf, konnte den Schaden aber bis zum zweiten Vorlauf beheben. Schnellster Mann auf der Piste war Franz Hindler mit fast drei Sekunden Vorsprung auf Johann Wally (BMW 325 iX) und mehr als 11 Sekunden auf Markus Köberl (Ford Escort RS 2000). Die Bestzeit in der Division 1A ging an Jaroslav Kalny (Peugeot 206) vor Zdenek Cermak und Petr Bilek (beide Skoda Fabia). Christian Petrakovits landete an der vierten Stelle, Gerhard Schermann belegte Rang acht. Alois Höller konnte in der Division 1 Rang drei hinter Jakub Mrvka (Ford Focus) und Otakar Vyborny (Ford Escort) herausfahren, klagte aber über ein immer lauter werdendes Getriebe.

Im zweiten Vorlauf änderte sich in der Division 4 nicht viel. Schnellster war wieder Franz Hindler vor Johann Wally. Rang drei holte sich Michael Stoklassa im neu aufgebauten BMW 320i. Die alte Karosserie wurde nach dem Ungarn-Crash entsorgt, der Neue ist jetzt um fast 200 Kilo leichter und verfügt über jede Menge neue Teile. Michael Stoklassa war damit hochzufrieden und hatte sichtlich seinen Spaß. Robert Haslinger sprang als Nächster über die Klinge. Auf dem Weg zu einer Spitzenzeit spuckte das Getriebe kurz vor der Ziellinie alle Zähne aus und die Arbeit der letzten Wochen blieb unbelohnt. Markus Köberl verspielte seinen dritten Rang vom ersten Vorlauf durch eine offene Motorhaube. Das eingeschränkte Gesichtsfeld zwang ihn in der ersten Runde zur Aufgabe. In der Division 1A musste sich Christian Petrakovits mit rutschender Kupplung herumschlagen und kam über Rang neun nicht hinaus. Gerhard Schermann belegte Rang sieben. Sein Gehör dürfte Alois Höller nicht getäuscht haben, mit dem angeschlagenen Lancia kam er in der Division 1 über den sechsten Rang nicht hinaus.

Eva-Maria Kerschner (BMW 325iX) sorgte im dritten Vorlauf der Division 4 für die erste Damen-Bestzeit, gefolgt von Michael Stoklassa und Erich Hösel. Gerhard Schermann kam in der Division 1A auf den fünften Rang und empfahl sich damit für die erste Startreihe im B-Finale. Christian Petrakovits quälte sich weiter mit der rutschenden Kupplung ab und erreichte Rang acht. Alois Höller blieb in der Division 1 am Start kleben. Mit einem lauten Knall verabschiedete sich das vordere Differenzial am Lancia Integrale und zwang den Oberösterreicher zur Aufgabe.
Aufgrund der Ausfallorgie gab es nur in der Division 1A ein B-Finale, in allen anderen Divisionen wurde mit dem alles entscheidenden A-Finale das Auslangen gefunden. Gerhard Schermann hielt an der Spitze mit, den Einzug in den Endlauf schaffte er jedoch nicht. Der Skoda-Pilot belegte Rang acht vor Christian Petrakovits, der auf einen Ausfall der vor ihm liegenden Konkurrenten hoffte. Viel passierte vorne nicht, Petrakovits musste sich mit mageren zwei ÖM-Punkten begnügen und hofft nun auf das Heimspiel im PS Racing Center Greinbach.

Erwartungsgemäß kamen die beiden Allrad-BMW im A-Finale der Division 4 am Besten weg. Johann Wally wollte dann ziemlich scharf in die erste Kurve einlenken, doch da war Franz Hindler schon neben ihm. Nach einem leichten Klaps auf das Heck drehte sich der BMW von Johann Wally und fiel an das Ende des Feldes zurück. Im Mittelfeld gab es einige weitere kleine Rangeleien bei denen mit Eva-Maria Kerschner auch der zweite Allrad-BMW auf der Strecke blieb. Damit war die Sternstunde der Piloten in ihren zweiradgetriebenen Kisten da. Franz Hindler kontrollierte das Feld locker, obwohl das linke Vorderrad ziemlich schief in der Karosserie des VW Polo hing. Ein wenig profitierte er dabei wahrscheinlich auch davon, dass hinter ihm niemand problemlos über die Runden kam. Die beiden Allrad-BMW standen schon im Parc Ferme. Markus Köberl musste schon in Runde vier mit Getriebekollaps am Ford Escort aufgeben, auch Michal Stoklassas BMW strandete zu Beginn der fünften Runde. Einzig Erich Hösel kam noch über die Runden. Er rettete sich mit angeschlagenem Getriebe über die Ziellinie und wurde Zweiter hinter Franz Hindler.

Die Division 2 ging ohne österreichische Beteiligung über die Bühne. Der Sieger hieß einmal mehr Roman Castoral (Opel Astra OPC) vor Tomas Kotek (Renault Clio Sport) und Jan Matusinec (Peugeot 306 S16). Jaroslav Kalny entschied die Division 1A vor Zdenek Cermak und Petr Bilek für sich. Alois Höller war zwar für das A-Finale der Division 1 qualifiziert, konnte aber aufgrund seines Differenzialschadens nicht mehr antreten und wurde als Sechster gewertet. Der Sieg ging an Marek Zeman vor Otakar Vyborny und dem ungarischen Gast Zoltan Harsanyi im Mitsubishi Lancer Evo V.

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