
Österreichische Sportwagen-Meisterschaft 2006: Endstand | 09.10.2006
Wolfgang Payr ist Sportwagen-Meister 2006
Die österreichische Sportwagenmeisterschaft ist entschieden: Wolfgang Payr und Gerhard Münch sind die Champions des Jahres 2006.
Johannes.Gauglica@motorline.cc, Fotos: Meike Kerstin, RWT
Zum ersten Mal hat die OSK heuer eine Österreichischen Meisterschaft für Sportprototypen ausgeschrieben, fünf Wochenenden der Sports Car Challenge mit je zwei Rennen zählen zu diesem Championat. In der Division 1 wird der Meistertitel vergeben, die Division 2 fährt um den OSK-Pokal. Leider konnte diese schnellste österreichische Meisterschaft nicht im Inland antreten, der Salzburgring ist für die teilweise bis zu 600 PS starken Fahrzeuge nicht mehr homologiert.
Wolfgang Payr aus Tirol und der Brite Tony Sinclair fuhren heuer jeweils drei Siege ein. Während der Brite nach dem Motto „Sieg oder Ausfall“ heuer auch in drei Rennen punktelos blieb, konnte der für Pedrazza Racing Cars startende Payr mit seinem PRC-Cosworth V8 in jedem Lauf punkten, das gab bereits vor den letzten beiden Rennen im italienischen Monza Ende September eine Vorentscheidung.
Im ersten Monza-Rennen hatte Sinclair leider einen schweren Unfall, er wird mindestens drei Monate in Spitalsbehandlung bleiben müssen. Organisation und Teilnehmer der österreichischen Meisterschaft wünschen dem Briten möglichst baldige Genesung.
In der Tabelle rutscht Sinclair auf den dritten Platz ab. Trotz technischer Schwierigkeiten mit seinem ursprünglich vorgesehenen Einsatzauto wurde Gerd Beisel (Norma M2000 bzw. PRC-BMW) zum Nutznießer des harten Kampfes zwischen den beiden Spitzenreitern; mit soliden Leistungen platzierte sich der Deutsche in der Tabelle auf dem zweiten Rang hinter Payr. Die Schweizerin Sabrina Hungerbühler (Osella-BMW) bestritt nicht alle Rennen, ihre Fahrten aufs Podium bringen ihr Platz 4 ein. Emanuel Pedrazza gewann als Gaststarter mit einem eigentlich für Bergrennen gebauten PRC-BMW die beiden Rennen in Monza, damit katapultiert er sich auf Gesamtrang 5.
Österreichische Staatsmeisterschaften 2006 Sportprototypen Div. 1
1. Wolfgang Payr, FRA*, PRC Cosworth, PRC-SCTA, 137,5
2. Gerd Beisel, GER, Norma BMW / PRC BMW, RWT, 97,5
3. Tony Sinclair, GBR, Jade-IES, Jade Motorsport , 85
4. Adolf Gärtner, SUI, Martini Alfa, FRC Schweiz , 58
5. Sabrina Hungerbühler, SUI, Osella BMW, Scuderia München, 49
6. Emanuel Pedrazza, V, PRC BMW, PRC Sports Cars, 40
7. Jeff Davies, GBR, Juno Jaguar, 30
8. Neill Briggs, GBR, Juno Jaguar, 22
9. Gregor Fischer, SUI, PRC BMW, PRC-SCTA, 20
10. Renzo Meneghetti, ITA, Lucchini Alfa, Pitlane Garage, 18
11. Mauro Prospero, ITA, Lucchini Alfa, FRC Schweiz, 10
*Wolfgang Payr fährt mit französischer Lizenz
Division 2: OSK-Pokal an Gerhard Münch
Gerd Beisels Landsmann und Teamkollege Gerhard Münch (Norma M20) ist der „Mann des Jahres“ in der Division 2, ganze vier Punkte entscheiden das Rennen um den OSK-Pokalsieg für ihn. Ohne einen Klassensieg verweist er nach Siegen erfolgreichsten Mann auf Platz 2: Pius Truffer aus der Schweiz (PRC-BMW) stand ganze sechs Mal auf dem Klassen-Podest ganz oben, hatte aber auch drei „Nuller“ zu verzeichnen, darunter beim letzten Lauf in Italien. Dort wendete sich das Blatt endgültig zugunsten der gleichmäßigen Punktesammlers Münch.Tourenwagen-Umsteiger Karl-Heinz Matzinger hatte heuer einige Male technisches Pech, der Oberösterreicher schaffte mit dem PRC-Opel aber auch oftmals den Sprung aufs Podium und somit den dritten Platz in der Wertung. Nur zwei Punkte dahinter ein weiterer Neueinsteiger in den Rennsportwagen: Jörg Peham aus Vorarlberg, bisher vor allem aus der Porsche-Szene bekannt, kam mit seinem PRC-Honda auf Anhieb zurecht und schaffte bei vier Starts zwei Klassensiege – das zeigt nicht nur das Talent des Fahrers, sondern auch das Potential des neuen Autos. Auf den Plätzen 4 bis 6 geschlossen das Mobi-Racing-Team aus Berlin,, dort leisteten Thomas Wolfert und Georg Hallau mit ihren Autos einige Entwicklungsarbeit in Hinblick auf 2007.
Österreichische Staatsmeisterschaften 2006 Sportprototypen Div. 2
1. Gerhard Münch, GER, Norma Honda, RWT, 124
2. Pius Truffer, SUI, PRC BMW, PRC Sports Cars, 120
3. Karl-Heinz Matzinger, OÖ, PRC Opel, Hoffmann Racing, 69
4. Jörg Peham, V, PRC Honda, 67
5. Thomas Wolfert, GER, PRC Opel, Mobi Sport, 51
6. Georg Hallau, GER, MRP Honda, 46
7. Henry Uhlig, GER, PRC Opel, Mobi Sport, 43
8. Peter Kormann, GER, PRC BMW, 37
9. Mirco Schultis, GER, PRC Honda, 36
10. Burkhard Stricker, SUI, PRC Honda, PRC Sports Cars, 24
11. Emanuel Pedrazza, V, PRC Honda, PRC Sports Cars, 21
12. Paul Pfefferkorn, V, PRC Opel, G Private Racing, 19
13. Rudolf Hämmerle, V, PRC Opel, PRC Sports Cars, 17
14. Herbert Hunziker, SUI, Radical SR3, 10
15. Groer Norbert, NÖ, PRC Opel, Hoffmann Racing, 6
16. Carlo M. Bermes, GER, PRC Opel, Hoffmann Racing, 4
Die heuer in der Sports Car Challenge neu hinzugekommene Klasse für GT-Fahrzeuge war noch nicht punkteberechtigt, dies soll sich jedoch nächstes Jahr ändern. Die Sports Car Challenge 2006 ist noch nicht beendet, die letzten beiden Läufe finden am 20. und 21. Oktober in Hockenheim statt.