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Mit neuem Erdgas-Mitsubishi Evo IX in der Rallye-ÖM

Stohl Racing wird dank OMV einen erdgasbetriebenen Mitsubishi Evo IX in der Division I der Rallye-ÖM einsetzen. Im Cockpit Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: OMV/Gepa

Das "Erdgasbaby" wurde im Winter kurzzeitig im Keller von Stohl Racing, der Tuningschmiede in Großenzersdorf, zwischengelagert. Allerdings nur, um "in der Werkstatt Platz zu schaffen", wie Hausherr Manfred Stohl bei einem Besuch verriet. Damals wusste noch niemand, ob das innovative und erfolgreiche Projekt seine Fortsetzung finden wird.

Unter der Leitung von Stohl Racing-Cheftechniker und Teamchef Günther Aschacher wurde im Vorjahr ein CNG-betriebener Mitsubishi Evo VI mit Beppo Harrach am Steuer in der Österreichischen Rallyemeisterschaft eingesetzt. Highlight: Ein überlegener Sieg in der alternativ- und dieselbetriebenen Klasse und ein sensationeller fünfter Endrang bei der Waldviertel-Rallye.

Mit CNG-Mitsubishi Evo IX in der Division I

20. März 2007, 1090 Wien, Frankhplatz: Die OMV-Protagonisten laden zur Pressekonferenz, denn das Erdgas-Projekt wird 2007 fortgesetzt. Lustiges Detail am Rande: Der nagelneue Mitsubishi Evo IX, mit dem Aschacher und Harrach heuer eine Stufe weiter gehen und in der Gruppe N der ÖM antreten wollen, steht quer auf dem Parkplatz, mit zwei Rädern auf dem Gehsteig, Nummerntafel gibt es keine - dennoch sorgt man sich nahezu rührend darum, dass stets ein gültiger Parkschein in dem Boliden liegt.

Pilot Beppo Harrach ist von dem neuen Projekt begeistert: "Im Vorjahr konnten wir wirklich tolle Ergebnisse einfahren. Die Zusammenarbeit mit der OMV, mit Stohl-Racing und dem gesamten Team war sensationell. Umso mehr freut es mich, dass wir nun den CNG-Mitsubishi in der Variante Evo IX pilotieren und weiterentwickeln werden."

Sieben ÖM-Läufe werden bestritten, angetreten wird in der Division I/Gruppe N4 - denn die Nationale Sportbehörde OSK hat Erdgasautos nun auch für die Division I zugelassen. So kann Cheftechniker Aschacher den Beweis antreten, dass man mit dem neuen "Erdgasbaby" nicht "nur" Diesel-, sondern auch Benzinboliden schlagen kann, dank der "höheren Klopfzahl", wie Aschacher verrät.

Freilich wird das nicht von Beginn an möglich sein. Der Wagen ist noch neu, der Motor unterscheidet sich von jenem des Vorjahrsautos, der Umbau auf Erdgasbetrieb musste wieder von Grund auf verrichtet werden, diesmal wurde auch Prüfstandarbeit verrichtet - allerdings werden erst in dieser Woche erste Testfahrten mit dem brandneuen Boliden absolviert. Während Beppo Harrach zuerst den Wagen fahren möchte, um sich auf eine Prognose einzulassen, möchte Aschacher in der Endwertung "einen Platz zwischen 5 und 8" erreichen.

Fernziel Rallye-WM

Aber es geht Stohl Racing nicht nur um die heimische Meisterschaft. Langfristig möchte man auch in der Rallye-WM mit Erdgas antreten. Mit dem einige Jahre alten Evo VI wäre das undenkbar gewesen, der Evo IX ist ein Auto, das in der Rallye-WM, Gruppe N, zu den siegfähigen Fahrzeugen zählt. Mit ihm könnte Stohl Racing die internationale Rallye-Bühne betreten.

Stohl Racing-Geschäftsführer Manfred Stohl erklärt: "Unsere Vision heißt internationale Einsätze mit erdgasbetriebenen Rallyeautos. Mit dem Umstieg auf den Mitsubishi Evo IX wollen wir gemeinsam mit der OMV dafür eine Basis schaffen. Gerade weil wir als kleines Team in internationalen Projekten arbeiten, ist es nun eine besondere Herausforderung bei innovativen Neuerungen eine Vorreiterrolle einzunehmen."

Weil Stohl Racing bereits jetzt mit Mitsubishi Evo IX-Modellen in der PWRC antritt, kann davon auch das österreichische Projekt profitieren. Günther Aschacher erklärt dazu: "Sicher können wir beispielsweise Differenzialsetups übernehmen - der Austausch von Daten funktioniert in beiden Richtungen."

Wegen einer möglichen, künftigen WM-Teilnahme kommuniziert Aschacher mit der Obersten Sportbehörde FIA: "Dort besteht durchaus Interesse, auch in der WM Erdgasautos einzusetzen. Derzeit gibt es diese Möglichkeit nicht, aber man möchte dafür den nötigen Raum im Reglement schaffen."

Übrigens: das alte "Erdgasbaby", der Evo VI, wird trotzdem nicht im Keller von Stohl Racing vermodern. Es wird für Studien- und Präsentationszwecke eingesetzt.

Interviews mit Beppo Harrach und Stohl Racing-Teamchef Günther Aschacher finden Sie in der Navigation rechts.

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