Rallye-WM: Interview | 19.05.2010
Wilson: Schluss mit Asphalt-Schotter-Mix!
Stobart-Pilot Matthew Wilson appelliert an die Rallye-Veranstalter, künftig keine Stages mit wechselndem Untergrund zu wählen.
Matthew Wilson konnte nach der Neuseeland-Rallye nur den Kopf schütteln. Der Stobart-Ford-Pilot hatte zwar mit Rang sechs ein gutes Ergebnis eingefahren, aber die Nerven lagen dennoch etwas blank. Wilson hat kein Verständnis für den neuen Trend, bei WM-Rallyes einige Prüfungen mit gemischtem Untergrund einustreuen. Der Wechsel von Asphalt auf Schotter – und umgekehrt – geht dem Briten gegen den Strich.
"Ich verstehe das einfach nicht", wird Wilson von Autosport zitiert. "Ich bin ein regelrechter Fan der Neuseeland-Rallye. Der Event findet auf einigen der schönsten Strecken der Welt statt, aber diese Pisten sind nun einmal aus Schotter. Warum muss man dort einige Kilometer aus Asphalt anfügen? Was noch viel schlimmer ist: Die Asphaltstrecke verlief genau neben der Schotterpiste, die wir früher befahren haben."
"Aus meiner Sicht macht so etwas überhaupt keinen Sinn", sagt der 23jährige Sohn des Ford-Sportchefs Malcolm Wilson. "Der Charakter einiger Rallyes geht doch komplett verloren. Ein Event wie die Neuseeland-Rallye hat es doch gar nicht nötig, künstlich mehr Spektakel zu schaffen." Auch beim Heimspiel im November wird Wilson wohl die Nase rümpfen: In Wales soll am Samstag abwechselnd auf Schotter und Asphalt gefahren werden.
"Wir müssen dann ohnehin alle mit einer Abstimmung für Schotter fahren", erklärt der Stobart-Youngster. "Auf den Straßen rollst du dann ganz vorsichtig herum – mit Schotterreifen. So etwas ist doch völlig unsinnig", klagt Wilson. "Es ist besser, wenn man es nach Tagen unterschiedlich aufbaut. Zypern 2009 war okay. Dann kann man einen Tag lang mit der passenden Abstimmung fahren. Wenn überhaupt weiter wechselnder Untergrund, dann sollte man es wie in San Remo machen. Über Nacht muss man dann die Abstimmung umbauen. Das ist spannender und besser."