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Rallye-ÖM: Maribor-Rallye

Fehlende Scheiben-Markierungen – Fehler von Ralliart oder kein Originalteil?

Im Servicepark von Maribor herrscht Aufregung um den Mitsubishi Lancer Evo IX von Beppo Harrach respektive um dessen R4-Kit…

Michael Noir Trawniczek
Foto: Marcus Kaspar/excessive.at

Laut FIA-Reglement müssen die R4-Kits bei Ralliart Italien eingekauft werden oder bei einem seiner Sub-Händler. In Österreich ist Baumschlager Rallye Racing der Partner von Ralliart Italien, das DiTech Rallye Team hat die Bauteile aber direkt bei Ralliart Italien erworben.

Als Rennsportbeauftragter von Ralliart Italien ist Jack de Keijzer zurzeit in Europa unterwegs, um bei verschiedenen Rallyes zu überprüfen, ob die R4-Kits bei Ralliart Italien gekauft wurden – die Bauteile weisen spezielle Markierungen auf, um sich von Nachbauten abzugrenzen.

De Keijzer erklärte im Gespräch mit motorline.cc, er sei unlängst auch bei der Ypern-Rallye gewesen, um dort die R4-Bauteile zu kontrollieren.

De Keijzer erklärt: „Unser Job ist es, zu schauen, ob die R4-Teile Originalteile sind, wie sie im R4-Reglement vorgeschrieben sind. Die FIA möchte eben, dass nur Originalteile eingesetzt werden.“

So hat De Keijzer am Freitag auch am Mitsubishi Lancer Evo IX eine Kontrolle der R4-Teile vorgenommen, er berichtet: „Gestern haben wir gesehen, dass drei Fenster keine Markierung von Ralliart Italien aufgewiesen haben. Wir haben es dem Technischen Kommissar gemeldet und gefragt, warum die Markierungen nicht da sind.“

Beppo Harrach hat gegenüber motorline.cc zu der Angelegenheit Stellung bezogen und erklärt: „Wir haben bei Ralliart Italien einen R4-Kit gekauft – er ist direkt zu uns geliefert worden und so eingebaut worden.“

De Keijzer erklärt die weitere Vorgehensweise: „Jetzt haben sie wieder die alten Fenster eingebaut – die fraglichen Fenster sind jetzt versiegelt, die nehme ich nach der Rallye mit nach Italien, um mit unseren Fabrikanten abzuklären, ob das Originalfenster sind. Wenn es Originalfenster sind, dann hat unsere Firma einen Fehler begangen und dann müssen wir uns entschuldigen.“

Harrach dazu: „Wenn sie bei Ralliart Italien Fertigungsprobleme haben, dann ist das ihr Problem. Aber dann müssen sie für den Kunden und nicht gegen den Kunden agieren – das ist ein bisschen befremdlich. Wenn ich bei einer Firma etwas kaufe und die Firma macht einen Pfusch – und den will sie mir ankreiden, das ist sehr übel.“

Kann Harrach den Einkauf bei Ralliart Italien beweisen? Gibt es Rechnungen? Harrach nickt: „Ich kann alles beweisen!“ Verärgert fügt der Seriensieger der Saison 2011 hinzu: „De Keijzer hat dann auch noch Vermutungen angestellt, wo ich ihm gesagt habe, er soll das Zelt verlassen.“

Welche Konsequenzen gäbe es, wenn die Teile keine Originalteile wären? Laut de Keijzer wäre der Wagen dann „illegal“, wie der Holländer erklärte.

Er bezieht sich damit zunächst auf die „Light Weight“-Teile des R4-Kits, in dem die leichteren Scheiben inkludiert sind – ein R4-Kit besteht jedoch aus zwei Teilen. Die Radaufhängungen, darunter auch die Uniballgelenke, welche für ein direkteres Lenkverhalten sorgen, sind Teil des zweiten R4-Kits.

Hat De Keijzer auch die Aufhängungen überprüft? Der Holländer nickt: „Da sind alle Teile original.“

Doch auch hier gibt es offenbar Bedenken, denn de Keijzer fügt hinzu: „Es gibt da Modifikationen, wo wir nicht sicher sind, ob das ganz okay ist, aber das muss noch untersucht werden.“

Harrach sagt dazu: „Ich kann nur sagen: Wir haben das so eingebaut wie wir es von Ralliart Italien erhalten haben beziehungsweise so wie es möglich war.“

motorline.cc wird Sie selbstverständlich über den weiteren Verlauf der Dinge informieren.

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