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EXKLUSIV - Beppo Harrach & Damian Izdebski im Interview

Teil 3 – der erste Sieg als Meilenstein…

Teil 3 des Gesprächs mit Harrach und Izdebski mit höchst emotionalen Themen: Erster Sieg, freiwillige OSK-Kontrolle, R4-Kit und der „flexible Heckflügel“…

Michael Noir Trawniczek & Stefan Schmudermaier
Fotos: harrach.at/Michael Alschner & Marcus Kaspar, Racingshow, privat, motorline.cc

DiTech-Zentrale in Wien 20. In einem Besprechungszimmer des nach wie vor boomenden Computerfachhändlers DiTech blicken Staatsmeister Beppo Harrach und der „rasende Firmenchef“ Damian Izdebski (Meister der Divison III) zurück auf zwei bewegte, abenteuerliche Jahre, die mit dem Gewinn der Staatsmeisterschaft gekrönt wurden.

Die Teile 1 und 2 des Gesprächs finden Sie in der Navigation oben rechts.

Im dritten Teil des ausführlichen Doppelinterviews stehen höchst emotionale Themen auf dem Programm, zum Beispiel der erste Sieg, noch dazu bei der Jänner-Rallye. Dann eine freiwillige OSK-Kontrolle wegen Gerüchten über ein illegales Fahrzeug. Der R4-Kit und einiges mehr…

Wir waren bei der Jänner-Rallye 2011 – wo du gemeint hast, dass aufgrund des Protests bzw. der späten Auslieferung des beschlagnahmten Autos keine gute Vorbereitung möglich war…

Beppo Harrach: Wir mussten dort sehr viel improvisieren. Am Shakedown waren wir zwei Sekunden langsamer als der Schnellste im Feld – ich bin mit meinen Jungs gesessen und habe gesagt: ‚Jungs, das passt nicht!‘ und wir sind die ganze Nacht beim Setup gesessen und haben in der Nacht das gesamte Auto umgestellt. Auch während der Rallye haben wir noch das Auto eingestellt.

Man muss zugeben: Bei der Jänner-Rallye hatten wir Glück – sowohl, dass wir einmal rausgerutscht und wieder reingekommen sind als auch, dass der eine oder andere rausgerutscht ist, der eigentlich schneller war. Im Endeffekt sind wir aber vorne gewesen.

War vor der Saison 2011 der Staatsmeistertitel das erklärte Ziel?

Damian Izdebski: Nein.

Beppo Harrach: Nein. 2011 haben wir gesagt: Wir können eine Rallye gewinnen. Und wir werden zumindest eine oder zwei Rallyes gewinnen. Die Jänner-Rallye war die letzte, auf die ich gewettet hätte. Aufgrund der Vorfälle im Vorfeld wusste ich, wir sind nicht konkurrenzfähig.

Wir konnten nicht mal Reifentests absolvieren – ich bin mit den Monte-Spikes auch noch nie auf Schnee gefahren. Ich hatte kein Knowhow – die anderen fuhren die Jänner-Rallye bereits drei oder vier Mal. Wir wollten Punkte machen, nicht ausfallen. Aber wir hatten das Glück, wenige Fehler zu machen und im richtigen Moment Bestzeiten zu fahren. Der Moment auf dem Podium war für mich unvergesslich.

Damian Izdebski: Für mich war ein Moment sehr prägend – als ich zu unserem Team kam, und unsere Mechaniker sind ja alle so 100 Kilo-Männer – und dann siehst du die Jungs weinen.

Beppo Harrach: Mein Carchief, der Zoltan, hatte Tränen in den Augen und sagte: ‚Ich habe 26 Jahre Motorsport gemacht und das war mein erster Gesamtsieg!‘ Wahnsinn! Rudi Neuwirth, ein ehemaliger Mitarbeiter von BRR, hat sich unheimlich gefreut, weil das für ihn so eine Widerauferstehung war. Und dem Rudi versagt immer die Stimme, wenn er emotional ist. Und ich hatte zwei junge Leute dabei, die zwei Tage durch gespiket haben und schon dicke Oberarme hatten – die sind mir um den Hals gefallen. Das war wirklich wunderschön.

Und der Damian war eigentlich mit der Familie in Bad Leonfelden – und ist immer hin und her gefahren und er fuhr dann in der Nacht im Nebel wie ein Wahnsinniger, um die Siegerehrung zu sehen. Und da habe ich auch die Emotion gesehen bei ihm, dass das DiTech Racing Team den ersten Gesamtsieg feiern kann, das hat ihm auch Auftrieb gegeben. Die Probleme aus 2010 waren vergessen – viele Sympathien, die man uns erbracht hat, hat man uns gegenüber glaube ich auch aufgrund dieser Historie erbracht. Ohne den Protest wäre der Sieg bei der Jänner-Rallye nur die Hälfte wert gewesen.

Jetzt hat man bei der Jänner-Rallye gleich einmal dieses Ziel, den ersten Sieg zu feiern, erreicht…

Beppo Harrach: Ja, der Druck war weg. Das habe ich auch gesagt: Den Sieg kann uns keiner mehr nehmen, alles andere ist eine Draufgabe.

Hat man dann nicht das Ziel korrigiert und Höheres angestrebt?

Beppo Harrach: Ich habe zu diesem Zeitpunkt nur von Rallye zu Rallye gedacht.

Damian Izdebski: Man muss auch dazusagen, dass viele dachten, der Sieg bei der Jänner-Rallye war eine Eintagsfliege – mit Glück, und weil es schwierige Bedingungen waren mit Schnee und Eis und der Beppo das gut kann. So haben sie es sich erklärt, damit sie sozusagen beruhigt in die weitere Saison gehen können.

Beppo Harrach: Wir haben uns dann aber schon zusammengesetzt und überlegt, was wir am Auto noch verbessern können. Am Differential, am Fahrwerk. Ich arbeite sehr eng mit Reiger zusammen. Der Zoltan hat ununterbrochen am Auto gearbeitet – das Auto ist leichter geworden.

Da war das Auto noch nicht R4 oder?

Beppo Harrach: Genau. Da hat mein Beifahrer über den Winter fast 15 Kilo abgenommen, das muss man sich einmal vorstellen.

Damian Izdebski (lacht): Weil wir gesagt haben, es ist billiger, den Andi abzuspecken als das Auto.

Da hat man immer wieder gehört, man könne einen so leichten Evo IX nicht mit legalen Mitteln bauen…

Beppo Harrach: Kann man schon. Es wurde ja alles kontrolliert und wir haben auch mit offenen Karten gespielt und den Leuten auch das Auto zur Verfügung gestellt. Vor der Judenburg-Rallye sind mir die Redereien selber zu viel geworden – ich habe die Techniker angerufen und gesagt: ‚ich stelle euch mein Auto eine Stunde zur Verfügung, schon vor der technischen Abnahme, ich komme früher zur Rallye, stelle zwei Mechaniker bei und zahle das auch alles selber.‘ Die haben dann wirklich eine Stunde lang das Auto komplett perforiert und haben sich alles angeschaut – ob wir irgendwo Bleche ausgeschnitten haben, ob der Käfig korrekt ist. Und es war alles in Ordnung. Was soll ich noch tun?

Was ich nicht verstehe: Als OSK, wenn ich mitbekomme, dass es da Gerüchte gibt, warum kann ich dann nicht einen Aushang machen, dass der Wagen eine Stunde lang kontrolliert wurde und alles okay ist? Im Sinne des Sports…

Beppo Harrach: Es war eine freiwillige Maßnahme von mir. Und kein offizieller Akt der OSK.

Man darf nicht vergessen: Wir haben einfach alles ans Limit gebracht, mein Beifahrer ist um 4.30 Uhr aufgestanden, um sein Training abzuspulen. Ich musste nicht abnehmen, habe aber auch meine Trainingseinheiten absolviert und auch meine Ernährung umgestellt.

Etwas, dass im heimischen Rallyesport wahrscheinlich nicht viele in diesem Ausmaß tun?

Beppo Harrach: Kann ich nicht beurteilen….

Damian Izdebski: Aber das passt auch gut zu unserer Philosophie – dass man zuerst an sich selber arbeitet – und auf langen Prüfungen, wo die Kondition wichtig ist, spielt das sehr wohl eine Rolle.

Beppo Harrach: Man muss aber auch dazu sagen: Wir alle im Rallyesport sind keine Formel-1-Fahrer, wir alle, auch der Manfred und der Raimund haben einen Job. Und wenn ich trainieren will, muss ich das außerhalb der Job-Zeit tun.

Damian Izdebski: Das Folgende gehört an dieser Stelle gesagt, weil ich glaube, die wenigsten sprechen das aus, aber ich habe kein Problem damit und meine das wirklich ernst: Ich bewundere den Raimund Baumschlager – in dem Alter, mit dem Stress, den er hat. Mit dem Wirtschaftsdruck, den er hat, denn er muss ja vom Rallyesport leben und Geld verdienen. Und dann trotzdem noch so schnell zu sein – auch wenn das Auto schnell ist, keine Frage – aber das musst du ja einmal fahren. Das ist eigentlich ein Wahnsinn – und wir werden sehen, ob der Beppo mit 50 noch so schnell ist.

Das muss man einmal neidlos zugeben, das gehört einfach gesagt – denn da liegt eine Generation dazwischen! Das muss man einfach respektieren – nur irgendwann einmal gibt es halt einen Schnelleren, und es ist eine große Kunst, das auch zu akzeptieren.

Nächste Rallye: Lavanttal.

Beppo Harrach: Da habe ich gewusst: Wenn alles passt, kann ich sehr, sehr schnell sein. Obwohl die Strecken so sauber waren wie schon lange nicht. Das war eigentlich die ultimative Super-2000-Strecke. Trotzdem habe ich gewusst, ich kann da richtig Druck machen und den Raimund in Probleme bringen. Wir haben die Rallye gleich einmal angeführt und den Druck so ausgeübt, dass er gar nicht mehr mitkann. Denn da hätte er mehr Druck machen müssen und über ein gewisses Level geht er nicht, da bleibt er dann stehen.

Könnte das einer der Gründe sein – dass du aufgrund des Konditionstrainings auf der ersten Prüfung gleich einmal einen Vorsprung herausfahren kannst?

Beppo Harrach: Wir haben gesehen: Je länger die Prüfung war, desto größer war mein Zeitvorsprung. Auf den langen Prüfungen konnten wir große Vorsprünge herausarbeiten und dann gab es wieder jene Prüfungen, wo wir wussten, das war in der Vergangenheit immer seine Prüfung. Da war natürlich auch der Rudi Neuwirth eine große Hilfe – weil der gewusst hat, wo der Raimund angreifen wird. Das macht auch die Perfektion unseres Teams aus: Dass es dann heißt: Diese eine Prüfung musst du gewinnen und dann gewinnst du die Rallye.

Damian Izdebski: Dann gibt es einen Ernst Harrach im Team, der viel Erfahrung hat – auch wenn der Beppo nicht immer seinen Rat befolgt, er ist ein Sparing-Partner, mit ihm kann man reden. Der Zoltan, der Rudi – das sind hunderte Stunden und tausende SP-Kilometer, die in diesen Hirnen drinnen stecken.

Beppo Harrach: Ich komme aus einer Prüfung raus, mit einem Problem – und wir lösen das, bevor ich überhaupt ins Service reinkomme. Lavanttal zu gewinnen, war ein Punkt, wo ich gesagt habe: Unglaublich – auf trockenem, griffigem Asphalt, das kann nicht sein.

Warst du überrascht über die Zeiten von Patrick Winter im S2000?

Beppo Harrach: Ich habe mir das schon gedacht, weil für ihn der Umstieg in ein S2000 nicht einfach war. Er wäre dort wahrscheinlich im Evo IX schneller gewesen. Also zum ersten Mal dort mit einem S2000 zu fahren, war glaube ich keine gute Entscheidung.

Würde es dich reizen, ein S2000 zu fahren?

Beppo Harrach: Ja und nein. Natürlich wäre es interessant, damit zu fahren.

Damian Izdebski: Da wäre ein IRC-Lauf in einem S2000 spannender als in der ÖM damit zu fahren.

Alle Leute, die den Umstieg gemacht haben, sagen, dass es schwierig ist von einem seriennahen Auto in ein richtiges Rennauto, das der S2000 ja ist.

Beppo Harrach: Das ist der Punkt. Beim Gruppe N sind alle Gelenke im Fahrwerk mit Gummi – beim Einlenken verzeiht es dir. Ich kann auch zwei- bis dreimal einlenken. Mit R4 haben wir dann auch den ersten Schritt in Richtung Rennauto gemacht – da werden dann auch Fehler schneller bestraft. In Maribor ging mir dann auch schon ein- zweimal die Straße aus, was mit dem Gruppe N kein Problem gewesen wäre.

Was hat das R4 unterm Strich gebracht? War das sinnvoll oder hättest du es gar nicht gebraucht?

Beppo Harrach: Es war sinnvoll – denn Maribor hätten wir definitiv ohne R4 nicht gewonnen.

Gehen wir chronologisch nochmal zurück: Wir waren bei der Lavanttal-Rallye, kommt als nächstes die Bosch-Rallye.

Beppo Harrach: War auch reiner Asphalt, viele Rundkurse – da ist der Raimund immer sehr stark. Da gab es gleich auf der drittten Prüfung diesen Platzregen, wo wir wirklich in eine schwarze Wand reinfuhren, mit Intermeds – wo du dann wirklich Probleme hast, den Scheibenwischer musst du rechtzeitig einschalten und so weiter. Aber wir haben das sehr gut gemeistert, denn wir haben dem Raimund fünf Sekunden am Kilometer gegeben. Fünf Sekunden am Kilometer!

Damian Izdebski: Ich war schneller als der Raimund.

Er hatte da aber auch große Probleme mit der Scheibe.

Beppo Harrach: Da ließ der Platzregen nach, weshalb es für die hinteren Autos leichter war – aber für die ersten fünf Teams war es ganz schlimm. Aber auf dieser SP hat nicht nur der Raimund ausgefasst: Auch der Patrick hat zwei Sekunden am Kilometer gekriegt, der Andi Waldherr drei. So hatten wir einen Vorsprung von beruhigenden 25 oder sogar 30 Sekunden. Und das war dann sehr angenehm – wir konnten den Vorsprung verwalten. Es waren auch am zweiten Tag wechselhafte Bedingungen, die liegen mir immer sehr gut – da haben wir dann mit 1,5 Minuten Vorsprung gewonnen.

Damian Izdebski: Das war das erste Mal, wo wir gesagt haben: Der Meistertitel ist möglich.

Beppo Harrach: Das war auch der Punkt, wo der Raimund gesagt hat: Der gewinnt auf Schnee, im Trockenen und im Regen, was soll er jetzt machen?

Da hat der Raimund eigentlich nur mehr gesagt, dass es nicht schneller geht, das Auto sei in Ordnung aber es gehe nicht schneller…

Damian Izdebski: Das muss man ihm auch hoch anrechnen, dass er einfach gesagt hat, dass er nicht schneller fahren kann.

Es mehrten sich die Gerüchte, dass an eurem Auto etwas nicht legal sein könnte…

Beppo Harrach: Die Gerüchte waren da längst am Laufen. Da gab es an der Innenseite einen Kantenschutz, der dient dazu, den Dachhimmel zu befestigen. Und die Türdichtung sitzt auf der Tür. Du darfst den Dachhimmel und seine Befestigungen demontieren, die Türdichtungen nicht. Wir haben dann auf Anfrage des Technikers den Kantenschutz wieder eingebaut, obwohl das erlaubt ist, wir sind auch den IRC-Lauf ohne den Kantenschutz gefahren.

Nächste Rallye: Judenburg.

Beppo Harrach: Da haben wir bekanntgegeben, dass wir R4 fahren. Da hat der Raimund geschaut, wie das sein kann, denn er war Distributor für Österreich. Wenn ich also ein R4-Set kaufe, muss ich es eigentlich bei BRR kaufen. Woher hat der Beppo also das R4?

Das war aber dann bei der Rallye kein Thema, wir sind auch nur die Türen gefahren, also nur die Scheiben, das waren nur ein paar Kilo weniger. Es war nur R4 light.

Da gab es das witzige Gerücht über einen flexiblen Heckflügel…

Beppo Harrach: Da ist uns bei einem Sprung auf SP 2 die Heckscheibe gebrochen. Die Scheibe flog raus und hat den Heckflügel durchgeschnitten, aber nur die obere Schicht. Beim Bremsen und bei extremem Druck ist der Flügel eingeknickt. Da gab es dann Fotos: Der Harrach hat einen Flexiwing, wie in der Formel 1. Was natürlich Schwachsinn war, denn Aerodynamik wirkt bekanntlich erst ab 180 km/h.

In Judenburg hat es auch gefeuchtelt und geregnet und genau da konnten wir wieder super Zeiten fahren und den Vorsprung holen. Das hat den Raimund glaube ich auch ein bisschen zur Verzweiflung gebracht, denn gerade Judenburg war eine seiner Rallyes. Wir haben wieder mit 50 Sekunden Vorsprung gewonnen.

Nächste Rallye: Maribor.

Beppo Harrach: Wir wussten wieder, dass Raimund dort sehr stark ist – das ist eine super S2000-Rallye. Erste SP war eine neue Prüfung, Schloßberg in Österreich – die war komplett voll mit Split. Die SP haben wir alle nicht oft besichtigen können – und da haben wir richtig zugeschlagen. Gleich einmal wieder 20 Sekunden Vorsprung!

Am Samstag in der Früh in Maribor haben wir einen leichten Setup-Fehler begangen, wir haben das Auto ein bisschen umgestellt, weil mir am Freitag etwas nicht getaugt hat – diese SP hatte, nachdem die Kehrfahrzeuge drüber fuhren, so einen Schlier drauf, das mussten wir wegräumen. Wie auf Schotter. Wir haben gekriegt auf der SP Meljski Hrib vom Raimund so richtig – 6,8 Sekunden auf 20 Kilometer. Und auf der nächsten SP, ein Rundkurs mit dem großen Sprung noch einmal zwei Sekunden – und plötzlich war der Raimund wieder dran. Er hat sich schon Gedanken gemacht, wie er uns jetzt kriegt. Weil wenn er in der Tonart weitermacht, gewinnt er die Rallye, klar.

Wir haben das Setup wieder umgestellt, wieder in die alte Richtung – und auf der SP Meljski Hrib 2, da gab es wirklich kein Pardon, das war ein Husarenritt, das kann man sich nicht vorstellen, jede Kurve über dem Limit. Der Raimund hat sich um vier Sekunden gesteigert – doch wir haben konnten uns um 18 Sekunden steigern. Der Raimund konnte sich das nicht erklären…

Er sah es so, dass ihr euch mit ihm spielt…

Beppo Harrach: Genau – dabei konnte ich einfach noch Reserven mobilisieren. Und so, wie wir diese Prüfung gefahren sind, so fährst du keine Rallye durch…

Also der Mut zum Risiko zur richtigen Zeit?

Beppo Harrach: Genau so ist es, richtig. Dann kam noch eine SP und der Rundkurs Leutschach – da ist der Raimund auf den Daniel Wollinger aufgelaufen, wir hätten uns aber schon noch steigern können. Aber es war knapp. R4 hat uns da sicher geholfen – zugleich waren es die ersten Kilometer mit dem Fahrwerk.

Damian Izdebski: Da gab es ja die fehlenden Stempel auf den Scheiben.

Beppo Harrach: Das hat uns in Judenburg ja noch nicht betroffen – aber dann hat der Raimund die Frage gestellt: Woher hat der Beppo denn R4, wenn er es nicht bei mir kauft?

Diese Frage wurde berechtigterweise auch von den OSK-Technikern gestellt. Zusätzlich kam von Ralliart Italien ein Techniker, weil der Raimund auch in Italien nachgefragt hat, wo der Beppo diese Scheiben her hat.

Wir haben das R4-Kit gemeinsam mit einem Ungarn gekauft, weil wir nicht das Risiko eingehen wollten, dass wir R4 kaufen und dann kommen wir drauf, es bringt uns nichts. Wir haben mit dem Asi (György Aschenbrenner, Anm. d. Red.), dem ungarischen Meister gemeinsam einen Kit gekauft und haben ihn geteilt – eine Rallye fuhr er damit, eine bin ich damit gefahren. Und wir haben gesagt: Wenn uns das etwas bringt, kaufen wir einen zweiten Kit und dann passt es. Der Asi hat es gekauft und deswegen bin ich auf der Rechnung nicht aufgeschienen – ich konnte aber beweisen, dass es Originalteile sind. Es war der erste Kit, der in Europa ausgeliefert wurde und da ist ein Fehler passiert. Bei manchen Teilen gab es noch Produktionsfehler. So hat bei den Scheiben einfach dieser Stempel von Ralliart gefehlt. Wir haben die Scheiben zurück geschickt und haben andere erhalten und dann hat es auch gepasst.

Bei der Radaufhängung soll es andere Bohrungen gegeben haben…

Damian Izdebski: Das musste man machen, sonst hätte man es nicht montieren können.

Beppo Harrach: Diese Teile wurden dann aber auch ausgetauscht.

Da hast du dann uns in einem Interview gesagt, dass es Produktionsfehler von Ralliart Italien waren – doch Ralliart Italien selber hat diesbezüglich keine Presseaussendung versandt….

Beppo Harrach: Nein, haben sie nicht. Ich habe die Teile selber im Kofferraum nach Italien geführt, habe ihnen die Teile hingelegt und gesagt: Das und das sind die Probleme. Die Teile wurden dann auch anstandslos getauscht.

Aber sie hätten sich doch entschuldigen müssen – wenn ich jemanden in einem Interview beschuldige, illegale Bauteile zu verwenden und illegale Bohrungen zu haben, so wie das Jack de Keyzer in unserem Interview getan hat, muss ich mich doch entschuldigen, wenn sich die Anschuldigungen als falsch erweisen…

Beppo Harrach: Die Aussage von Ralliart Italien war, dass es ein Alleingang von ihm war und dass die Unternehmensleitung das so nicht hätte haben wollen. Aus ihrer Sicht heraus haben sie das Nötige getan – es wurde kein Fahrer verurteilt und sie wollten nicht mehr Wind machen als nötig ist.

Damian Izdebski: Es gab ja auch für uns keine Konsequenzen oder Strafen und so weiter.

Beppo Harrach: Damit war es für uns auch okay.

Teil 4 finden Sie in der Navigation oben rechts.

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