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Rally du Condroz

Chaos und ein Überraschungssieger in Belgien

Der Belgier Princen gewinnt die Rally du Condroz. Petter Solberg fällt in Führung liegend aus, Ives Matton erleidet einen Wirbelbruch – Zuschauer verursachen Chaos.

Michael Hintermayer
Fotos: First Motorsport@Twitter/Princen

Die Rally du Condroz ist eine der schwierigsten Rallyes im Kalender der belgischen Meisterschaft. Doch vor allem die Gaststarter machen diese Veranstaltung zu einem echten Publikums-Highlight. In diesem Jahr traten der ehemalige Rallye-Weltmeister Petter Solberg, Citroen-teamchef Yves Matton und Kris Meeke an.

Der Sieg führt nur über Solberg und Meeke dachten viele, doch sie irrten. Der Belgier Kris Princen konnte mit seinem Subaru Impreza WRC aus dem Jahr 2006 die Rallye mit einem Vorsprung von 38,7 Sekunden auf den Citroen-Werkspiloten Kris Meeke gewinnen.

„Bei dem Starterfeld ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, das ist ein fantastisches Gefühl“, so Princen im Ziel. „Es gab keine Taktik. Von vorne bis hinten Vollgas. Auch heute noch, denn wir hatten schließlich keinen Geringeren als Kris Meeke im Nacken. Nachdem die Zeiten der SP 14 annulliert worden waren, blieben zum Start in den Tag nur noch 6,8 Sekunden Vorsprung. Also sind wir voll auf Angriff gefahren und waren uns selbst im Ziel der langen SP zum Abschluss nicht sicher, ob es reicht. Das sind die schönsten Siege.“ Dritter wurde der Routinier Freddy Loix auf einem Skoda Fabia S2000, vor Eric Cunin (Fabia WRC) und Pieter Tsojen (Peugeot 208 T16).

Petter Solberg musste sich mit einer Reihe technischer Probleme an seinem Citroen C4 WRC herumschlagen. Ein Brand im Motorraum gegen Ende des ersten Tages beendete Solbergs Fahrt endgültig. „Auch wenn ich das vorher nicht zugeben wollte: Ich war hier, um zu gewinnen. Und nachdem die Veranstalter die Probleme mit der Zeitnahme aussortiert hatten, lagen wir ja auch in Führung. Technische Ausfälle sind immer schwer zu verdauen”, meinte Solberg. „Es hat so viel Spaß gemacht, wieder Rallye zu fahren. Ich bin wirklich mehr als enttäuscht.“

Yves Matton blieb ebenfalls vom „Defekt-Teufel“ nicht verschont und musste sein Xsara WRC am ersten Tag mit einem Kupplungsdefekt abstellen. Am Sonntag startete de Citroen-Teamchef erneut und konnte sofort mit Spitzenzeiten glänzen. Nur 0,1 Sekunden trennten ihm von Meekes Zeiten, doch dann stoppte ein Betonpfeiler die Fahrt. Fazit: Ein Wirbelbruch und ein etwas geknickter Yves Matton. Sein Wagen wirkte jedoch etwas mehr geknickt, als sein Pilot.

„Ich kenne die Stelle, sie war noch rutschiger als sonst. Beim Tritt auf die Bremse war mir schnell klar, dass das kompliziert werden wird. Der Rücken wird ein paar Tage weh tun, ansonsten ziehen Daniel (Elena; Anm. der Redaktion) und ich uns ganz gut aus der Affäre. Einen Citroën kriegt man so schnell nicht kaputt.“

Kritik an Zuschauern und dem Veranstalter

Bernie says: Motorsport is dangerous. Dies dürfte sich allerdings noch nicht bis ins kleine Benelux-Land durchgesprochen haben. Die Veranstaltung wurde von mehreren Zwischenfällen überschattet, bei dem wie durch ein Wunder niemand verletzt wurde.

Der Fanansturm war teilweise nicht mehr kontrollierbar. Die Zuseher standen in Sperrzonen, Notausgängen und liefen durch die Lichtschranken, was zur Neutralisierung einer Prüfung (SP4) führte, da keine verwertbaren Zeiten zugeordnet werden konnten. Auch die 14. Sonderprüfung musste annulliert werden, da in einer besonders rutschigen Passage gleich mehrere Teilnehmer von der Strecke flogen. Nun sind die Veranstalter gefragt, das heurige Chaos im nächsten Jahr zu vermeiden.

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