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WRC setzt auf Vorschläge der Fahrer Thierry Neuville kritisiert die WRC und ihren Weg seit Corona
Hyundai

Nach Kritik am Produkt: WRC offen für Vorschläge der Fahrer!

Thierry Neuville übt offene Kritik am Produkt WRC - Jetzt will die Weltmeisterschaft ihren Fahrern eine Plattform für Vorschläge bieten

Laut Thierry Neuville ging es der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) vor der Coronavirus-Pandemie noch gut, doch seither geht es bergab. Der Belgier spricht von einem "kritischen Punkt", an dem die WRC-Verantwortlichen reagieren müssen, um die Serie wieder in Schwung zu bringen. WRC-Sportdirektor Peter Thul fordert nun die Fahrer auf, Verbesserungsvorschläge zu machen.

Derzeit sind Toyota, Hyundai und Ford über M-Sport in der Königsklasse der WRC vertreten, doch die Weltmeisterschaft wünscht sich mehr Hersteller in der Königsklasse. Zu diesem Zweck wurde bereits das Rally1-Reglement mit Hybridmotoren eingeführt, doch das hat noch nicht ausgereicht, um eine Marke zum Einstieg zu bewegen. Neuville möchte auch die Show für die Fans verbessern.

"Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich Thierrys Einstellung wirklich mag, denn er ist nicht nur unglaublich schnell, sondern gibt uns auch viel Input und stellt immer die richtigen Fragen", so Thul. "Wir wollen zuhören und deshalb habe ich mit [FIA-Rallyeleiter] Andrew Wheatley gesprochen und ihn gefragt, ob wir nicht aktiv den Kontakt zu den Fahrern suchen wollen, die etwas beitragen wollen.

Das Treffen mit diesen Fahrern soll im Juni 2023 auf Sardinien stattfinden, wenn die Rallye-WM in Italien zu Gast ist. "Jede Meinung ist willkommen und ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir miteinander und nicht übereinander reden. Daran glaube ich und ich werde ihn beim Wort nehmen. Ich mag ihn als Mensch und was er im Sport leistet. Er macht den Sport wertvoller.

Neben der Show bei den Events, der medialen Aufarbeitung der Saison und möglichen Verbesserungen des Formats spielt die Suche nach einem weiteren Hersteller eine entscheidende Rolle für die WRC. Dabei spielt die Antriebsform eine wichtige Rolle, weshalb die Organisatoren und die FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) bereits über vollelektrische Lösungen, Wasserstoff und E-Fuels diskutiert haben.

"Jeder fragt uns, wann der nächste Hersteller kommt", sagt Thul. "Wir arbeiten eng mit der FIA zusammen und haben im vergangenen Jahr, als die Reisebeschränkungen aufgehoben wurden, damit begonnen, jeden Hersteller zu besuchen. Wir waren in Europa und auch in Asien bei der Rallye Japan. Unser Bild zeigt, dass alle voll auf vollelektrische Autos fokussiert sind.

Laut Thul ist es im aktuellen WRC-Format jedoch nicht möglich, auf reine Elektroautos zu setzen. Der Einsatz solcher Fahrzeuge würde die DNA der WRC massiv verändern, weshalb der Verzicht auf Verbrennungsmotoren derzeit keine Option ist. "Mit der heutigen Technologie würde sich die Rallye, wie wir sie kennen und lieben, drastisch verändern", warnt Thul.

Die WRC und die FIA wollen die Probleme angehen und den nächsten Schritt machen. Dabei soll auch das Feedback der Fahrer einfließen. "Wir haben eine Menge Arbeit in Sachen Marketing, PR und Social Media vor uns. Das wissen wir", sagte Thul. "Wir arbeiten daran und die Veränderungen werden bald sichtbar sein. Wir können nicht alles über Nacht ändern, aber wir arbeiten daran."

Bei der Rallye Portugal, die Kalle Rovanperä gewann, kam es zu einer bizarren Situation, die zu Neuvilles Kritik passt. WRC2-Pilot Oliver Solberg drehte nach einer Wertungsprüfung an einer für die Fans sicher geglaubten Stelle Donuts und wurde dafür bestraft. Er verlor den Sieg, Gus Greensmith erbte Platz eins. Im Fahrerlager hagelte es Kritik für die Strafe.

Motorsport-Total.com

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