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Bucklige Welt Rallye: Schlussbericht
Foto: Harald Illmer, Daniel Fessl

Titel-Hattrick für Simon Wagner

In einem dramatischen Finale gegen Hermann Neubauer holte der amtierende Staatsmeister bei der OBM Bucklige Welt Rallye in Krumbach sein drittes Championat in Folge / Juniorentitel für Raphael Dirnberger

Die Rückkehr ins niederösterreichische Wechselgebiet ist mit der OBM Bucklige Welt Rallye besiegelt. Hinter dem finalen Staatsmeisterschaftslauf an diesem Wochenende steht ein perfektes Motorsportfest, für das Veranstalter und Organisator Willi Stengg passende Worte findet:

„Vorerst möchte ich mich bei allen Menschen, die bei dieser OBM Buckligen Welt Rallye 2023 mitgearbeitet haben, sehr herzlich für ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.

Ein spezieller Dank geht an die Bürgermeister/innen die hinter dem Comeback dieser Traditionsveranstaltung in der Buckligen Welt gestanden sind. Mit Ihrer Hilfe war es möglich die 15-jährige Pause zu überwinden und den Motorsport seit dem Jahre 2008 wieder zurück in die Region zu bringen. Die enorme Zuschauerkulisse und das Interesse bei den Fans waren ungebrochen. Genauere Zahlen kann man momentan noch nicht abschätzen, aber es werden sicher einige Zehntausend gewesen sein, die beim Saisonfinale dabei waren.

An der Spitze der Danksagungen steht natürlich Hauptsponsor OBM, vertreten durch den Geschäftsführenden Gesellschafter der OBM GesmbH, Wolfgang Scherleithner. Ein großer Dank geht auch nach Krumbach wo uns das Mobilitätszentrum mit den Firmen Ford Luckerbauer und Skoda Geigner an der Spitze, eine prächtige Bleibe für den Servicepark für die Teams und das Start-Ziel-Gelände in Krumbach zur Verfügung gestellt haben.

Ein besonderes Anliegen war es uns die Veranstaltung so gut es eben geht, Klimaneutral durchzuführen und damit den Co2 Ausstoß dementsprechend niederzuhalten. Bei der Veranstaltung waren Hybrid-Fahrzeuge im Einsatz, die auch mit synthetischem Kraftstoff unterwegs waren. Dazu kommen die Elektrofahrzeuge der Organisation, sowie die Versorgung der Servicezone mit allen Hallen und Gebäuden mittels grünem Strom, der über Photovoltaik-Anlagen eingespeist wurde. Mit diesen zahlreichen Bemühungen sind wir auch den Wünschen der regionalen Bevölkerung nachgekommen.

Mein Dank geht aber auch an die offiziellen Stellen, die Behörden, die Rettung, die Feuerwehren und die Polizei, die uns in den letzten Tagen unterstützt haben.“

Zum sportlichen Verlauf

Zwar gab von Beginn an wie erwartet der WM-Pilot Teemu Suninen, der mit dem Hyundai-Werksteam Testfahrten durchführte, den Speed vor. Rechnet man den Finnen mit seinem naturgemäß klar überlegenen i20N Rally1 Hybrid, der in der Weltmeisterschaft eingesetzt wird und daher mit den Rally-2-Boliden der österreichischen Spitze nicht vergleichbar ist, aber weg, zeigt sich das Endergebnis, auf das eigentlich jeder heimische Rallyefan gewartet hat. In der ORM gewann Simon Wagner vor Hermann Neubauer und kürte sich nach 2021 und 2022 zum dritten Mal in Folge zum Staatsmeister!

Insgesamt fand das Sekundenduell der beiden nationalen Spitzenpiloten, welches schon die ganze übrige Saison durchlief, auch rund um Krumbach seine Fortsetzung. Im direkten Duell konnte von den zwölf Sonderprüfungen Wagner sieben und Neubauer fünf für sich entscheiden. Dass am Ende 10,2 Sekunden zwischen den beiden Ausnahme-Könnern lagen, spiegelt eigentlich die saisonale Ausgeglichenheit gar nicht wider, immerhin waren es vor der letzten Sonderprüfung nur zwei Sekunden und eine Prüfung davor nur 0,8 Sekunden. Am Ende konnte auch eine 5-Sekunden-Strafe der Rallyeleitung für Wagner (wegen unerlaubtem Cutten) nichts an der Titelentscheidung ändern.

Auf ein starkes Wochenende konnte Lokalmatador Luca Waldherr zurückblicken. Der Niederösterreicher und bereits vor der Rallye feststehende 2WD-Staatsmeister fuhr mit einem von Stohl Racing angemieteten Citroen C3 Rally2 auf den dritten ORM-Platz und erfüllte sich damit sein Wunschergebnis.

Die Stimmen der ersten drei:

Simon Wagner (Skoda Fabia RS Rally2/Staatsmeister): „Ich bin erleichtert und glücklich, dass es mir gelungen ist, den Staatsmeistertitel ein weiteres Mal zu holen. Auf der letzten Sonderprüfung habe ich noch einmal richtig draufgedrückt. Ich muss mich aber auch beim Hermann bedanken für den wirklich tollen Fight, den er uns das ganze Jahr über geliefert hat. Genau das ist es, was unser Sport braucht.“

Hermann Neubauer (Skoda Fabia Rally2evo): „Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat. Ich kann mir aber nichts vorwerfen. Wir haben alles reingehaut, was uns möglich war. So ist der Sport, und das muss man neidlos zur Kenntnis nehmen.“

Luca Waldherr (Citroen C3 Rally2): „Ich habe eine riesige Freude mit meinem ersten Podestplatz in der ORM. Insgeheim habe ich davon geträumt. Dass es mir hier praktisch vor meiner Haustür gelingt, macht das Ganze natürlich noch umso schöner.“

Mit dem vierten Platz bei der Rallye sicherte der Steirer Günther Knobloch (Skoda Fabia Rally2) seinen dritten Rang in der Staatsmeisterschaft gegenüber dem hinter ihm folgenden Raimund Baumschlager (Skoda Fabia Rally2) souverän ab.


Den Bucklige-Welt-Sieg in der 2WD-Wertung sicherte sich Fabian Zeiringer im Opel Corsa Rally4. Der 27-jährige Steirer feierte damit einen erfreulichen Abschluss seines von internationalen Einsätzen in der ERC geprägten Jahres. Hinter ihm fuhr Julian Wagner, der im Peugeot 208 Rally4 für den Stellantis-Cup in einer Woche in Belgien testete, auf Platz zwei.

Entschieden ist nun auch der Junioren-Staatsmeistertitel 2023, und zwar hauchdünn zugunsten des Oberösterreichers Raphael Dirnberger, dem in Krumbach aufgrund der Streichresultatsregel ein zweiter Platz hinter seinem Bruder Lukas Dirnberger reichte. Der Hauptkonkurrent der beiden, Luca Pröglhöf aus Niederösterreich, erlitt schon gestern einen herben Rückschlag, als er seinen Ford Fiesta ST bereits auf SP 1 mit einem technischen Defekt abstellen musste. Ein neuerlicher sowieso nur noch theoretischer Titelanlauf endete heute mit demselben Malheur.

Den Sieg im Österreichischen Rallye Cup bzw. im Rallye Cup 2000 ging in Krumbach an Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX) bzw. Peter Klamminger (VW Golf 4 Kitcar).

Den Siegerpokal bei den Historischen sicherte sich Patrick Gaubinger (Audi Quattro Gr. 4) vor Staatsmeister Lukas Schindelegger (Ford Escort RS 2000):

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