
Rebenland-Rallye: Vorschau | 19.03.2025
„Feuer frei“ auf Rebenland-Seriensieger Wagner
Nach dem Auftakt zur TEC7 Rallye-Staatsmeisterschaft im oberösterreichischen Mühlviertel stehen die besten Piloten des Landes im zweiten Teil wieder in Leutschach auf dem Prüfstand.
Die malerische Romantik rund um die südsteirische Weinstraße täuscht dabei gewaltig, denn sie bietet den Teilnehmern wie eh und je sehr herausfordernde Prüfungen mit blitzschnellen sowie kurvenreichen Teilstücken entlang der von Rebstöcken dominierten Landschaft.
TEC7 ORM
In der Klasse der stärksten Allradler spricht vieles dafür, dass der Rebenland-Sieg 2025 über den Rebenland-Sieger von 2024, 2023 und 2022 führt. Simon Wagner, seines Zeichens Staatsmeister der letzten vier Jahre, zählt naturgemäß gerade deswegen auch heuer zu den Topfavoriten. Der Serien-Champion aus Oberösterreich kommt nicht nur mit seinem brandneuen Hyundai i20 Rally2 nach Leutschach, sondern im Gegensatz zu seinen letzten drei Siegen dort auch mit neuer Stimme vom Beifahrersitz. Statt dem Kärntner Gerald Winter bestreitet Wagner die heurige Saison mit der Deutschen Hanna Ostlender als Copilotin.
Mit News kommt auch Hermann Neubauer in die Südsteiermark. Der zweifache Staatsmeister wechselt ins Cockpit eines Kraftpakets namens Toyota Yaris Rally2, den ihm Zellhofer Motorsport zur Verfügung stellt, und platziert sich in der Simon-Wagner-Herausfordererliste ganz vorne. Hier spielt auch Jännerrallye-Sieger Michael Lengauer im Skoda Fabia Rally2 eine tragende Rolle. Mit dem aktuellen Vize-Staatsmeister Luca Waldherr im Citroen C3 Rally2 und dem fünffachen Rebenland-Sieger Raimund Baumschlager im Skoda Fabia Rally2 und Ex-Champion Kris Rosenberger im VW Polo R5 ergibt sich eine prominente heimische Schlagkraft, die durch ausländische Konkurrenz noch erhöht wird. So zündet auch Albert von Thurn und Taxis aus Deutschland einen Skoda Fabia Rally2 vom Baumschlager-Team BRR. Der Slowake Robert Kolcak (Skoda Fabia Rallye2) und der Slowene Ivan Hrzenjak (Hyundai i20 Rally2) sind unter der Kategorie „Überraschungspackung“ zu bewerten. Ein Top-ten-Pilot ist auch der Steirer Enrico Windisch mit seinem Audi A1 Rally2. Komplettiert wird die Top-Klasse durch den Ungarn Zoltan Laszlo (Skoda Fabia Rally2) sowie die beiden Deutschen Ralf Mangertseder (Skoda Fabia Rally2) und Andreas Schambeck (Ford Fiesta Rally2).
Stimmen von heimischen Toppiloten:
Simon Wagner: „Nachdem ich bisher alle meine drei Auftritte im Rebenland als Sieger beenden konnte, gehe ich auch diesmal optimistisch in diese coole Rallye. Denn diese Erfolgsserie sehe ich eher als Motivation und nicht als Drucksituation. Ich freue mich über die tolle Markenvielfalt, die das Starterfeld zeigt. An meinem Hyundai wurden nach der Jännerrallye einige Adaptierungen vorgenommen. Da bin ich schon sehr neugierig darauf. Es ist momentan ein bissel hektisch. Diese Woche bin ich in Schweden. Nächste Woche ist die Rebenland Rallye. Dann geht’s direkt zum EM-Lauf nach Spanien und gleich die Woche darauf ins Lavanttal.“
Hermann Neubauer: „Ich schraube meine Erwartungshaltung eigentlich ganz weit zurück, weil wir mit dem Toyota Yaris, der sicher ein megatolles Auto ist, praktisch keine Erfahrung haben. Deshalb freut es mich umso mehr, dass ich erstens wieder bei ZM-Racing zurück bin und andererseits mithelfen kann, das Fahrzeug im Sinne des Teams voranzubringen. Aber dazu ist sicher noch sehr viel Arbeit nötig. Wie gesagt glaube ich deshalb nicht, dass ich gleich im Rebenland ganz vorne mitfahren kann.“
Michael Lengauer: „Ich freue mich unheimlich, dass wir im Rebenland am Start stehen können. Wir haben alle Anstrengungen unternommen, um das möglich zu machen. Eigentlich ergibt sich für mich dieselbe Situation wie im Vorjahr, als ich auch nach dem Jännerrallye-Sieg in die Steiermark gekommen bin. Heuer möchte ich die Meisterschaftsführung jedoch auch behalten, wenngleich das sehr, sehr schwer sein wird, weil ein Simon Wagner auf Asphalt noch eine ganz andere Nummer ist und zudem noch einige andere ganz starke Konkurrenten auf uns warten.“
Luca Waldherr: „Nach unserem Ausfall bei der Jännerrallye ist ein Podestplatz im Rebenland fast schon Pflicht. So gesehen ist die Vorgabe für mich eigentlich klar. Dass mir die Rallye aber gut liegt, zeigt der zweite Platz, den wir dort im Vorjahr geholt haben.“
Raimund Baumschlager: „Die Favoriten sind mit Simon Wagner, Hermann Neubauer und Michi Lengauer für mich eigentlich gegeben, Albert von Thurn und Taxis ist immer so ein Geheimtipp. Und mein Copilot Thomas Zeltner und ich werden versuchen, unsere alte Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Top five wären schon schön für uns. Ich freue mich schon sehr aufs Rebenland, war erst vor kurzem auf Urlaub dort. Ich mag die Leute, die Gegend und die Rallye sowieso.“
Kris Rosenberger: „Ich komme gerade von der Costa-Brava-Rallye aus dem verregneten Spanien und freue mich jetzt auf die wunderschönen und hoffentlich sonnigen Prüfungen im Rebenland. Weil bei meinen beiden Citroen WRC die Tanks abgelaufen sind und es nicht so leicht ist, diese bei solchen Werksautos zu ersetzen, fahre ich mit dem VW Polo R5. Der ist allerdings mit seinen bereits sieben Jahren auch schon fast ein Oldtimer. Nichtsdestotrotz wäre ich mit einem schönen Top-ten-Ergebnis sehr zufrieden.“
TEC7 ORM2
Spannungsgeladene Ausgeglichenheit herrscht in der ORM2-Kategorie. Zwar muss der Deutsche Hermann Gassner junior im Renault Clio Rally3 nach seinem Jännerrallye-Sieg auch in Leutschach mit der Favoritenrolle leben, jedoch haben gleich sieben weitere Konkurrenten die Klasse fürs Podium. Neben den heimischen Toppiloten wie Christoph Zellhofer (Suzuki Swift Proto), dem amtierenden ORM2-Champion Peter Hopf (Skoda Fabia Proto), Günther Knobloch (Porsche 997 GT3 RGT) und Florian Auer (Mitsubishi Evo IX) sind dies u. a. auch die auswärtigen Teilnehmer Hermann Gaßner senior (Mitsubishi Evo X) aus Deutschland, Artur Dlugosz aus Polen und Mitja Glasencnik aus Slowenien (beide Renault Clio Rally3).
TEC7 ORM3
Facettenreich präsentiert sich auch die TEC7 ORM3, in der sich gleich zumindest sechs Siegerkandidaten wiederfinden. Zum einen sind das natürlich die Top-Zwei bei der Jännerrallye Marcel Neulinger im Opel Corsa Rally4 und Thomas Traussnig im Peugeot 208 Rally4. Aber auch Ex-2WD-Meister Roland Stengg im Opel Adam R2, Raphael Dirnberger im Opel Corsa Rally4 sind dem Favoritenkreis anzurechnen. Und der Slowene Domen Mihevc kommt ebenfalls mit einem absolut konkurrenzfähigen Peugeot 208 Rally4
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Die ORM3-Favoriten Marcel Neulinger und Thomas Traussnig sind naturgemäß auch die Siegertipps für die Junioren-Titeljagd. Das Feld der besten Nachwuchspiloten wird im Rebenland durch Lukas Dirnberger (Peugeot 208 Rally4), Nico Neulinger (Ford Fiesta ST) und Dominic Rieger (Opel Corsa OPC) ergänzt. Auch der Norweger Martin Stenberg im Peugeot 208 R2 zählt noch zu den Junioren. Er ist nach Weiz im Vorjahr zum zweiten Mal in Österreich am Start und auch insofern interessant, weil er vom mehrfachen Historic-Europameister Karl Wagner aus Wien gefördert wird.
TEC7 HRM
Die Historische Rallye Staatsmeisterschaft wird in Leutschach von zwei großen Comebacks beherrscht. Nach seinen nationalen Titeln im Jahr 2011 und 2012 strapaziert der mittlerweile vierfache Historic-Europameister Karl Wagner wieder in Österreich das Gaspedal seines Porsche 911. Und weil auch der dreifache österreichische Meister Johannes Huber beschlossen hat, seinen Porsche 911 wieder zu zünden, kommt es im Rebenland zum historischen Giganten-Duell. Mit u. a. Lukas Schindelegger (Ford Escort RS 2000), Günther Königseder (Lancia Delta Integrale), Patrik Gaubinger (Audi Quattro Gr4), Alfons Nothdurfter (Ford Sierra Cosworth), Thomas Klösch (Opel Kadett C GT/E), Hans-Georg Lindner (Ford Escort MK1) und dem Italiener Rino Muradore (Ford Escort RS 2000) findet sich praktisch die Hautevolee des nostalgischen Rallyesports in der Rebenland-Nennliste.
TEC7 ORM Trophy
Auch die Spielwiese für Teilnehmer ab 50 Jahren ist in Leutschach knallvoll gefüllt. Die Namen dahinter versprühen nicht nur Klasse, sondern auch einen erfrischenden Hauch österreichischer Rallye-Geschichte. Ein Auszug daraus: Raimund Baumschlager (Skoda Fabia Rally2), Kris Rosenberger (VW Polo R5), Hermann Gaßner (D/Mitsubishi Evo X), Enrico Windisch (Audi A1 Rally2), Zoltan Laszlo (Ung/Skoda Fabia Rally2), Martin Kainz (Mitsubishi Evo IX), Günther Königseder (Lancia Delta Integrale), Andreas Mörtl (Peugeot 208 Rally4), Karl Wagner (Porsche 911), Johannes Huber (Porsche 911), Alfons Nothdurfter (Ford Sierra Cosworth), Hans-Georg Lindner (Ford Escort MK1), Peter Ölsinger (Mitsubishi Space Star), Herbert Weingartner (Subaru Impreza), Burghart Brink (Lancia Delta), Robert Zitta (Subaru Impreza), Jörg Schieder (BMW E28), Reinhard Narnhofer (Honda Civic), Andreas Schögler (Volvo 142), Walther Stietka (VW 1302).?
Der Mitropacup feiert heuer Geburtstag
Sogenannte Rallye Europameisterschaft für Privatfahrer wird 60 Jahre alt. Heuer werden insgesamt neun Läufe in sechs verschiedenen Ländern gefahren
Der Mitropacup ist eine von der FIA genehmigte internationale Serie die vor allem den Aktiven, den Teams, den Veranstaltern und damit auch den Fans sorgen soll, möglichst viele internationale Teilnehmer in den einzelnen Ländern an den Start zu bringen. Dank der Zusammenarbeit mit den Veranstaltern ist es möglich den Aktiven, Rallyesport auf hohem Standard anzubieten. Die sechs besten Ergebnisse werden für die Jahres-Endwertung herangezogen. Viele Piloten haben den Mitropa Rally Cup dafür verwendet später eine internationale Karriere zu starten.
Der Start im heurigen Jahr erfolgt mit zwei Rallyes in Österreich. Im März ist es die Rebenland Rallye mit Start und Ziel in Leutschach in der Südsteiermark und dann im April mit der LASERHERO Lavanttal Rallye in Wolfsberg in Kärnten, als Start- und Zielort. Der heimische Rallyesport war schon immer im Rahmen des Mitropacups sehr stark und auch immer wieder erfolgreich, vertreten. So war 1965 Heinz Romberg auf einem Austin Cooper erfolgreich, dann folgte 1967 Gerhard Tusch (Renault R8). Franz Wittmann (Opel Kadett) holte sich in den Jahren 1976 und 1977 den Gesamtsieg und im Jahr 2021 konnte sich Lukas Dunner (Skoda Fabia) in die Gesamt-Siegerliste eintragen. Für den letzten heimischen Erfolg sorgten in der Saison 2024 die Kärntner Patrik und Julia Hochegger, die auf ihrem Opel Kadett die Gesamtwertung des Historischen Mitropacup gewonnen haben.
Bisher erfolgreichster Starter im Mitropacup war der Deutsche Hermann Gassner senior, der mit Karin Thannhäuser als Co-Pilotin, die Gesamtwertung nicht weniger als sieben Mal für sich entscheiden konnte.