
"Das wusste ich nicht!" | 21.10.2025
"Das wusste ich nicht!" - Ogiers ehrliche Reaktion auf Rovanperäs Wechsel
Kalle Rovanperä verlässt die Rallye-WM für die Super Formula: Sebastien Ogier reagiert überrascht - und zieht Parallelen zu seinem eigenen Le-Mans-Abenteuer
Sebastien Ogier zeigt sich vom Wechsel seines Teamkollegen Kalle Rovanperä von der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) auf die Rundstrecke ein Stück weit überrascht, glaubt aber, dass der Finne auch die neue Herausforderung meistern kann. "Wenn er damit glücklicher ist, ist es die richtige Entscheidung für ihn", sagte Ogier im Gespräch mit Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Wir werden das sehr genau verfolgen und ihm die Daumen drücken."
Rovanperä hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Rallye-Weltmeisterschaft am Ende der Saison zu verlassen und 2026 in der japanischen Super Formula anzutreten. Langfristiges Ziel des Finnen ist die Formel 1.
Ogier wusste laut eigener Aussage schon seit einer Weile, dass Rovanperä eine neue Herausforderung suchen wird. "Aber dass es die Super Formula ist, das wusste ich nicht", so der Franzose. "Ich fragte mein Team, ob vielleicht Super GT gemeint sei. Doch es war tatsächlich Super Formula. Das ist ein großer Schritt, aber es ist schön, dass er die Möglichkeit bekommt, diesen Weg zu gehen."
Bei seiner Entscheidung für den überraschenden Wechsel wurde Rovanperä von Teamkollege Ogier unterstützt: "Ich habe ihm gesagt: Wenn du die Möglichkeit hast, warum nicht? Du hast nicht viel zu verlieren. Statistisch gesehen könnte er im Rallyesport weiter große Erfolge feiern, aber offenbar interessiert ihn das im Moment nicht."
Der achtmalige Rallye-Weltmeister Ogier kennt den Wechsel von Rallye- zu Rundstreckenrennen aus eigener Erfahrung. 2022 absolvierte er ein Programm in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und erreichte beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in einem LMP2-Prototyp den neunten Platz in seiner Klasse.
Daher weiß Ogier, dass auch für Rovanperä der Umstieg nicht einfach sein wird. "Es ist eine große Herausforderung. Ähnlich war es bei mir, als ich nach Le Mans ging", sagt er. "Ich wusste, es würde schwierig werden. Für einen Rallyefahrer wäre der einfachere Weg wohl Dakar gewesen, wo man schnell konkurrenzfähig ist, aber das hat mich nicht interessiert.
"Mich reizte die Herausforderung, so wie jetzt Kalle die Formel 1 reizt. Es wird nicht leicht, aber Rallyefahrer haben meist die Fähigkeit, sich schnell anzupassen - nur die letzten paar Prozent sind entscheidend", ist Ogier überzeugt.