
WRC Akropolis-Rallye: Nach SP13 | 28.06.2025
Tänak dominiert - Rovanperä & Katsuta raus
Während Ott Tänak bei der Akropolis-Rallye dem Sieg entgegenfährt, musste Toyota am Samstagnachmittag zwei Rückschläge verkraften. WRC2: Schwarz/Ettel auf Platz 24.
Hyundai-Pilot Ott Tänak hat am Samstag der Akropolis-Rallye in Griechenland, dem siebten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, eindrucksvoll seinen Stempel aufgedrückt. Der Este sicherte sich fünf von sechs Prüfungen des Tages und baute seine Führung vor dem Finaltag gegenüber Sebastien Ogier (Toyota) auf 43,6 Sekunden aus. Während Hyundai damit Kurs auf den ersten Saisonsieg 2025 nimmt, musste Toyota einen bitteren Rückschlag hinnehmen: Kalle Rovanperä und Takamoto Katsuta schieden beide am Nachmittag aus.
Tänak war mit einem überarbeiteten Basis-Set-up in den Samstag gestartet - mit durchschlagendem Erfolg. Der Hyundai-Werksfahrer fand deutlich mehr Vertrauen in das Handling seines i20 N und ließ der Konkurrenz kaum eine Chance. "Es war ein extrem anspruchsvoller Tag mit sehr harten Prüfungen", sagte Tänak im Ziel. "Wir hatten eine gute Startposition, und das Auto hat sich im Laufe des Tages verbessert."
Lediglich die zehnte Wertungsprüfung (WP) ging an Ogier, der im GR Yaris vor allem auf Risikominimierung setzte, um Reifenschäden und mechanischen Problemen aus dem Weg zu gehen. Der Franzose beendete den Tag auf Platz zwei.
Fourmaux verliert Anschluss: Improvisation mit Kabelbinder
Adrien Fourmaux (Hyundai), der als engster Tänak-Verfolger in den Tag gestartet war, verlor bereits auf den ersten Prüfungen an Boden. Ein Ausrutscher auf WP10, bei dem er einen Erdwall touchierte, kostete ihn 1:11 Minuten und warf ihn auf Platz drei zurück (+2:08,0 Minuten).
Fourmaux musste den beschädigten Querlenker seines Hyundai unterwegs provisorisch reparieren: "Wir wussten, dass wir 60 Kilometer in 60 Minuten schaffen mussten - also kein Stress", so der Franzose. "Ich habe den Querlenker wie in der Medizin mit einem Stift fixiert und dann mit einem Spanngurt gesichert, damit das Rad nicht zu weit ausschlägt."
Toyota-Doppelausfall auf WP11: Rovanperä und Katsuta gestrandet
Für Toyota nahm das Unheil auf der besonders rauen WP 11 "Pavliani 2" seinen Lauf. Rovanperä, der auf dem siebten Gesamtrang unterwegs war, rutschte in einer Rechtskurve von der Strecke und blieb am Straßenrand hängen. Zwar halfen Zuschauer beim Zurückschieben auf die Strecke, doch technische Probleme an Bremse und Antriebsstrang verhinderten die Weiterfahrt.
Nur wenige Minuten später erwischte es auch Katsuta: Der Japaner verschätzte sich beim Anbremsen einer Linkskurve nur 600 Meter vor dem Ziel. "Das Auto hat auf der holprigen Passage kaum Verzögerung gehabt", erklärte Katsuta. "Ich habe fast die Kurve bekommen, aber das Vorderrad hat nicht eingelenkt, und dann saßen wir auf einem Haufen Schotter fest. Ein dummer Fehler, aber auch viel Pech."
Evans letzter verbliebener Toyota - Neuville auf dem Vormarsch
Nach dem Doppel-Ausfall seiner Teamkollegen ist Elfyn Evans der letzte verbleibende Toyota-Vollzeitfahrer im Wettbewerb. Der Waliser hielt sich aus Problemen heraus und liegt auf Rang vier (+3:04,4 Minuten), musste aber auf harten Reifen fahren, was ihn in Sachen Tempo etwas bremste.
Thierry Neuville (Hyundai) setzte seine Aufholjagd nach einer Serie von Reifenschäden fort. Trotz zweier erneuter Probleme am Samstagvormittag arbeitete sich der Hyundai-Star auf Rang fünf vor (+4:17,7 Minuten).
Gregoire Munster verlor durch anhaltende Probleme mit der Handbremse in seinem M-Sport-Ford eine Position und fiel auf Platz sechs zurück. Auch Teamkollege Josh McErlean kämpfte mit denselben Problemen - erschwert durch einen bereits am Vormittag beschädigten Hinterwagen.
In der WRC2-Klasse bleibt Oliver Solberg (Toyota) das Maß der Dinge. Der Schwede liegt am Ende des Samstags mehr als eine Minute vor Gus Greensmith (Skoda) und hält damit die Führung in der Kategorie. Fabio Schwarz und Bernhard Ettel liegen in ihrem Toyota GR Yaris Rally2 auf Platz 24 der WRC2.
Der abschließende Rallyetag verlangt den Fahrern noch einmal alles ab: Mit insgesamt 99 Wertungskilometern steht der längste Sonntag der Saison bevor.