
WRC Kanaren: Tag 1 | 25.04.2025
WRC Kanaren-Rallye 2025: Totale Toyota-Dominanz am Freitag
Kalle Rovanperä führt am Freitag bei der Kanaren-Rallye ein Toyota-Quintett an - Hyundai-Piloten suchen nach der richtigen Abstimmung
Der erste Tag bei der Premiere der Kanaren-Rallye im Rahmen der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wirkte am Freitag zeitweise wie ein Toyota-Markenpokal auf WM-Niveau. Nach sechs von 18 Wertungsprüfungen liegen die fünf Yaris-Piloten geschlossen vorne - mit Kalle Rovanperä an der Spitze.
Bei wechselhaften Wetterbedingungen mit einem Wechsel aus Sonne, Nebel und teilweise feuchten Straßen fuhr der Finne in einer Klasse für sich und gewann alle sechs Wertungsprüfungen.
Dadurch hat er bereits einen Vorsprung von 26,8 Sekunden auf Sebastien Ogier. Dritter ist WM-Spitzenreiter Elfyn Evans (+36,4 Sekunden). Deren Teamkollegen Sami Pajari und Takamoto Katsuta folgen auf den Positionen vier und fünf.
Rovanperä findet den Schlüssel zu den Reifen
Erst auf Rang sechs findet sich mit Thierry Neuville der schnellste Hyundai-Fahrer. Allerdings liegt der Belgier bereits 1:13,3 Minuten hinter der Spitze zurück. Dicht gefolgt wird Neuville von seinen Teamkollegen Ott Tänak und Adrien Fourmaux, die drei Hyundai-Fahrer trennen nur 1,5 Sekunden. Gregoire Munster (Ford) und Yohan Rossel (Citroen), der die WRC2-Wertung anführt, komplettieren die Top 10.
Nachdem sich Rovanperä bei den ersten drei Rallyes der Saison 2025 mit der Gewöhnung an die in diesem Jahr neuen Hankook-Reifen noch schwergetan hatte, zeigte der Finne am Freitag ausgerechnet auf Asphalt, der nicht sein bevorzugter Untergrund ist, seine bislang beste Leistung in der WRC-Saison 2025.
"Ich denke, wir haben einige Ideen und einen Weg gefunden, um mit dem Auto zu fahren, besonders mit diesen neuen Reifen. Ich denke, das macht den größten Unterschied", sagte Rovanperä. Auch die Tatsache, dass die Rallye auf Gran Canaria für alle Fahrer Neuland ist, hat dem Finnen nach eigener Einschätzung in die Karten gespielt.
Hyundai-Fahrer bereits mit deutlichem Rückstand
"Natürlich haben wir ganz neue Prüfungen und einen neuen Aufschrieb, und ich denke, wir haben damit einen ziemlich guten Job gemacht. Denn schon beim ersten Durchgang fühlte ich mich auf den kurvigen Straßen, die normalerweise ziemlich schwierig sind, recht wohl", so der zweimalige Weltmeister, der im vergangenen Jahr mit Starts bei Rundstreckenrennen an seinen Fähigkeiten auf Asphalt gefeilt hatte.
Während Toyota am ersten Tag alles im Griff hatte, kämpften die Hyundai-Fahrer vor allem am Vormittag mit der Abstimmung ihrer Autos. "Wir haben Untersteuern, ihm [dem Auto] fehlt alles, sodass man nicht schnell fahren und nicht angreifen kann", klagte Neuville.
"Wir wissen irgendwie, woher das Problem kommt, aber warum es sich bei diesem verbesserten Chassis im Vergleich zum vorherigen Auto so stark bemerkbar macht, ist immer noch schwer zu erklären", sagte Tänak. Technikchef Francois-Xavier Demaison zeigte sich seinerseits nach einem erfolgreichen Test von den Problemen am ersten Tag überrascht.
Im Mittagsservice fand Hyundai dann aber eine bessere Abstimmung, am Nachmittag kamen vor allem Neuville und Tänak besser zurecht und fuhren schnellere Zeiten. "Es war vielleicht die erste Prüfung, auf der ich ein bisschen mehr attackieren konnte, aber ich war immer noch weit weg. Die Reifen funktionieren gut", sagte Neuville nach der fünften Prüfung. Allerdings läuft Hyundai bereits einem deutlichen Rückstand hinterher.
Am Samstag stehen bei der Kanaren-Rallye sieben Wertungsprüfungen über insgesamt 142,08 Kilometer auf dem Programm.