
Rallye Dakar: Bericht | 17.01.2025
Rallye Dakar 2025: Al-Rajhi triumphiert! Zweiter Sieg für Beifahrer Gottschalk
Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk gewinnen die Rallye Dakar in Saudi-Arabien - Für Gottschalk aus Deutschland ist es nach 2011 sein zweiter Gesamtsieg
Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben die Rallye Dakar 2025 in Saudi-Arabien gewonnen. Das Duo ließ in der zwölften und letzten Etappe nichts mehr anbrennen, aber sie verteidigten nur einen knappen Vorsprung von vier Minuten auf Henk Lategan. Damit hat das Overdrive-Toyota-Team das Toyota-Werksteam geschlagen.
Lategan führte die Rallye seit der zweiten Etappe an. Erstmals wechselte die Führung in der neunten Etappe zu Al-Rajhi, aber nach Etappe zehn war Lategan wieder vorne. Entscheidend war die elfte Etappe, denn Al-Rajhi startete weiter hinten als Lategan.
Lategan gilt nicht als Dünen-Spezialist, während sich Al-Rajhi auf diesem Terrain wohlfühlt. Nach Etappe elf hatte Al-Rajhi sechs Minuten Vorsprung und damit den Grundstein für seinen ersten Gesamtsieg gelegt. Erstmals hat ein Fahrer aus Saudi-Arabien gewonnen.
"Ich bin natürlich sehr glücklich und stolz", sagt Al-Rajhi. "Wir haben für Saudi-Arabien Geschichte geschrieben. Timo hat mir viel geholfen. Er hat sehr viel Erfahrung. Jetzt haben wir endlich gemeinsam gewonnen!"
Für Gottschalk ist es der zweite Gesamtsieg nach dem Jahr 2011. Damals war der Deutsche der Beifahrer von Nasser Al-Attiyah in einem Volkswagen. So wie Andreas Schulz, der als Beifahrer 2001 und 2003 gewonnen hat, darf sich Gottschalk nun zweimaliger Dakar-Sieger nennen.
"Das war mit Sicherheit meine härteste Rallye Dakar bisher", sagt Gottschalk. "Schon nach der ersten Woche habe ich mich gefühlt, als läge bereits die ganze Dakar hinter mir. Körperlich und mental haben uns die Veranstalter diesmal bis an die Grenzen gebracht, teilweise darüber hinaus."
"Mit Yazeed diesen Sieg zu feiern ist einer der großartigsten Momente meiner Karriere und schwer in Worte zu fassen. Und wir haben ihn uns sowas von verdient!" Al-Rajhi/Gottschalk arbeiteten schon von 2015 bis 2019 zusammen und nun wieder seit 2024.
Platz drei: Ekström setzt sich gegen Al-Attiyah durch
Hinter den beiden Toyota-Hilux-Fahrern Al-Rajhi und Lategan tobte das Duell zweier neuer Autos. Mattias Ekström im neuen Ford Raptor gegen Nasser Al-Attiyah im neuen Dacia Sandrider. Vor der letzten Etappe hatte Ekström rund viereinhalb Minuten Vorsprung.
Al-Attiyah blies zu einer Schlussattacke und wurde in der zwölften Etappe Zweiter. Ekström war aber nur um 39 Sekunden langsamer und verteidigte damit den dritten Platz. "Wir können als Team sehr stolz auf uns sein", sagt Ekström, "denn wir konnten vorne mitkämpfen."
"Die Qualität des neuen Ford Raptors war bei diesem harten Rennen sehr gut. Jetzt freue ich mich auf das nächste Jahr und will alles geben, um den Gesamtsieg zu erobern." Denn das ist Ekströms großes nächste Ziel in seiner bisher erfolgreichen Karriere.
Al-Attiyah musste sich diesmal beugen. "Wir haben unser Bestes gegeben", sagt der fünfmalige Gesamtsieger. "Es ist ein neues Auto, man muss viele Dinge checken. Aber mit dem Ergebnis in den Top 5 sind wir zufrieden. Natürlich hätte ich gerne gewonnen. Vielleicht klappt es nächstes Mal."
Im Gegensatz zu Dacia hat Ford ein zweites Auto ins Spitzenklassement gebracht. Mitchell Guthrie kam als Fünfter ins Ziel. Sechster wurde Mathieu Serradori im Century. X-raid Mini hat mit Joao Ferreira auf Platz acht ein Auto in den Top 10.
Der Deutsche Dennis Zenz, Beifahrer von Seth Quintero, wurde in einem weiteren Toyota Neunter. Es ist ihr bestes Ergebnis in der Ultimate-Klasse. Sie haben zwei Etappensiege gefeiert.
Daniel Schröder (Volkswagen Amarok) hat nach technischen Problemen mehr als 60 Strafstunden gesammelt. Der Deutsche schaffte es ins Ziel, wurde aber außerhalb der Top 100 geführt.
Toyota hat die Rallye dominiert, denn der Hilux hat inklusive Prolog neun Tagessiege erobert. Ford kam auf zwei Tagessiege, Dacia sowie X-raid Mini auf einen.
Ergebnis der 12. Etappe (Top 10):
01. Moraes/Monleon (Toyota Hilux) - 54:14 Minuten
02. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia Sandrider) +1:33 Minuten
03. Lategan/Cummings (Toyota Hilux) +2:11
04. Ekström/Bergkvist (M-Sport Ford Raptor) +2:12
05. Schröder/Köhne (WCT Volkswagen Amarok) +3:01
06. Spierings/van der Stelt (Rebellion Taurus) +3:10
07. Seaidan/Metge (BBR Taurus) +3:24
08. Yacopini/Oliveras (Overdrive Toyota Hilux) +3:59
09. Roma/Haro (M-Sport Ford Raptor) +4:01
10. de Mevius/Baumel (X-raid Mini) +4:06
Endergebnis nach 12 Etappen (Top 10):
01. Al-Rajhi/Gottschalk (Overdrive Toyota Hilux) - 52:52:15 Stunden
02. Lategan/Cummings (Toyota Hilux) +3:57 Minuten
03. Ekström/Bergkvist (M-Sport Ford Raptor) +20:21
04. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia Sandrider) +23:58
05. Guthrie/Walch (M-Sport Ford Raptor) +1:02:10 Stunden
06. Serradori/Minaudier (Century) +1:12:04
07. Yacopini/Oliveiras (Overdrive Toyota Hilux) +1:57:47
08. Ferreira/Palmeiro (X-raid Mini) +2:15:57
09. Quintero/Zenz (Toyota Hilux) +2:20:04
10. Baragwanath/Cremer (Century) +2:59:26