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Heiß: Das Duell zwischen Baumschlager und Mörtl prägt die erste Saisonhälfte

Motorline.cc lässt die Österr. Rallye-Meisterschaft 2005 noch einmal Revue passieren, den Anfang machen IQ-Jänner-, Lavanttal-, Dunlop- & Bosch-Rallye.

Manfred Wolf

IQ-Jänner-Rallye

Das Rallye-Jahr 2005 begann – mittlerweile schon traditionell – mit dem Highlight „IQ-Jänner-Rallye“. Die Creme de la Creme des Rallyesports hatte sich im Mühlviertel eingefunden – ganz im Gegensatz dazu ließ sich allerdings Frau Holle nicht blicken und so erstrahlte die Gegend rund um Freistadt nicht in Weiß sondern in ungeliebten Braun- und Grüntönen.

Einfach sollte die Rallye dennoch nicht werden: In den Waldpassagen hatte sich der Schnee hartnäckig gehalten, in der Nacht sanken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt und sorgten so vor allem auf den morgendlichen Prüfungen für das gefürchtete „schwarze Eis“ – eine Spezialität, die sonst am ehesten beim WM-Lauf in Monte Carlo zu finden ist.

Von allen Problemen unbeeindruckt zeigte sich Vaclav Pech im Ford Focus WRC. Der Tscheche triumphierte vor 140.000 Fans, er war an beiden, separat gewerteten Tagen jeweils der Schnellste. Am ersten Tag war Raimund Baumschlager härtester Verfolger.

Der Titelverteidiger kam dabei vor seinem neuen Hauptkonkurrenten im Kampf um die Meisterschaft, Achim Mörtl, ins Ziel. Am zweiten Tag profitierte der Kärntner von einem Differentialschaden am Mitsubishi Baumschlagers, der kurz vor Schluss aufgeben musste. Manfred Stohl, der in Oberösterreich für sein Xsara WRC-Debüt bei der „Monte“ probte, wurde so noch Dritter.

In der Gruppe N glänzte an beiden Tagen Hermann Gaßner, härtester Gegner war überraschend Willi Stengg – der Steirer fuhr mit dem alten Evo VI eine tolle Rallye, war zwischenzeitlich sogar Führender, musste am zweiten Tag nach einem Ausrutscher auf Eis aber aufgeben.

Ähnliches spielte sich in der Dieselwertung ab: Mit Hannes Danzinger im Golf IV KitCar erwischte es hier allerdings den haushohen Favoriten, der nach einem Sieg am ersten Tag am zweiten ausfiel. Michi Böhm profitierte und gewann die Dieselwertung.

IQ-Jänner-Rallye: Die besten Bilder

Lavanttal-Rallye

Die 29. Auflage der Lavanttal-Rallye im Raum Wolfsberg brachte ein Rekordstarterfeld von 129 Teams aus sieben Nationen nach Kärnten, mit ein Grund dafür war natürlich auch der Status der Rallye als Lauf zur slowenischen Meisterschaft.

Dominiert wurde die Veranstaltung allerdings von zwei Österreichern: Raimund Baumschlager und Lokalmatador Achim Mörtl lieferten sich ein packendes Duell das am Ende der Mann aus Rosenau am Hengstpass um knappe 16 Sekunden für sich entscheiden konnte.

Im Kampf um die Spitze war David Doppelreiter leider nicht dabei. Er startete erstmals mit seinem Skoda Octavia WRC, nach einem vorsichtigen ersten Tag war auf der zweiten Etappe dann schon auf SP 1 Schluss: Motorschaden.

Platz drei ging so an Ruben Zeltner, Rang vier belegte der Ungar Kristian Hideg, der sich in Kärnten in die Herzen der Zuschauer fuhr. Die waren übrigens zahlreich gekommen, 55.000 Fans pilgerten bei wunderschönem, fast schon frühlingshaftem Wetter an beiden Tagen ins Lavanttal.

In der Gruppe N war es der regierende Staatsmeister, der reüssieren konnte: Max Zellhofer war nicht zu biegen, Willi Stengg fuhr wieder enorm schnell und wurde Zweiter, Ernst Haneder holte Rang drei. Keine Blöße gab sich Hannes Danzinger in der Dieselklasse, der VW-Pilot war einsame Spitze, in der Gesamtwertung blieb allerdings Michi Böhm in Front, der Dritter wurde.

Lavanttal-Rallye: Die besten Bilder

Dunlop Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye

Die Dunlop Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye feierte ihr 10-Jahres-Jubiläum und als Gratulanten kamen an beiden Tagen 53.000 Fans in die Region. Sie sahen eine Rallye, die vom gnadenlosen Zweikampf zwischen Achim Mörtl und Raimund Baumschlager geprägt war.

Am Ende hatte der Kärntner ausgerechnet in Mundls oberösterreichischer Heimat die Nase vorne, 10,1 Sekunden trennten die großen Kontrahenten. Rang drei ging an David Doppelreiter, der sich nach der katastrophalen Premiere in Kärnten sichtlich erfangen hatte – am zweiten Tag fuhr er immerhin schon vier SP-Bestzeiten.

Vierter wurde Andi Waldherr im VW Golf IV KitCar, er wurde nach einem Differentialschaden am Mitsubishi von Kristian Hideg nach vorne gespült.

Der Bayer Hermann Gaßner bestätigte in der Gruppe N einmal mehr seinen Ruf als „Unschlagbarer“, Ernst Haneder wurde Zweiter, Franz Wittmann junior guter Dritter und Toto Wolff sah als Vierter endlich das Ziel.

Nichts Neues gab’s von der Diesel-Front zu vermelden: Hannes Danzinger dominierte eindrucksvoll, der Niederösterreicher gewann alle 17 Sonderprüfungen – für Michi Böhm im schwächeren Fiat Stilo blieb „nur“ Rang zwei.

Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye: Die besten Bilder

Bosch-Rallye

Der Rallye-Tross stattete dann zum ersten Mal der Steiermark seinen Besuch ab: Die Bosch-Rallye im steirischen Wechselland wurde nicht nur ihrem Ruf als Highspeed-Veranstaltung gerecht, dieses Jahr gab’s auch eine Zwei-Tages-Wertung.

Den ersten Tag gewann ein souverän fahrender David Doppelreiter mit seinem Octavia WRC, Kristian Hideg wurde überraschend Zweiter, Baumschlager Dritter. Den Fahrer und Teamchef von BRR in Personalunion plagten aber ganz andere Sorgen: Sein Bruder war am Tag vor der Rallye bei einem Alpinunfall schwer verletzt worden und lag auf der Intensivstation.

Wer sich wundert, wo Achim Mörtl war: Der Mann aus St. Jakob im Rosental war die meiste Zeit zum Zuschauen verdammt, am Mitsubishi von Stohl-Racing gab’s einen seltenen Turboschaden. Am zweiten Tag profitierte Mörtl dann ausgerechnet von einem Turboschaden an einem anderen Auto, nämlich an dem von David Doppelreiter.

So konnte der Kärntner die Tageswertung ungefährdet gewinnen, Raimund Baumschlager wurde trotz zahlreicher Probleme (Differential, Turbo, Halbachse) Zweiter, der erneut sehr stark fahrende Ungar Kristian Hideg belegte Rang drei.

In der Gruppe N war es am ersten Tag – no na – Hermann Gaßner vor Ernstl Haneder und Willi Stengg, am zweiten schlug dann aber der „Local-Hero“ zurück: Willi Stengg besiegte Gaßner, Platz drei holte der überraschend starke Slowene Tomaz Kaucic.

In der Dieselklasse wiederholte sich die Geschichte der Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye: Der Niederösterreicher Hannes Danzinger gewann im High-Tech-Golf alle Sonderprüfungen und gewann somit überlegen vor Michi Böhm, damit übernahm der VW-Pilot auch in der Gesamtwertung die Führung.

Bosch-Rallye: Die besten Bilder

Den zweiten Teil des Saisonrückblicks finden Sie in der rechten Navigation!

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