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Rallye-ÖM: Lavanttal

Neues Metier, alter Erfolgshunger

Willi Rabl jun. hat im Vorjahr vom Berg-Porsche auf den Diesel-Golf umgesattelt, bei der Lavanttal-Rallye will er weiter lernen.

Beim Namen Willi Rabl denken viele an ein schwer hochgezüchtetes Porsche-Monster mit breiten Flügeln und tiefer Bodenfreiheit. Tatsächlich ist diese nahezu legendäre Kombination ob ihrer Jahrzehnte alten Tradition aus der österreichischen Motorsportgeschichte nicht wegzudenken, zumal sowohl der Vater Willi Rabl als auch sein gleichnamiger Sohn mit diesem Fahrzeug lautstark in Erscheinung getreten sind, vor allem auf Bergrennen.

Seit Neuestem steht der Name Willi Rabl aber auch für ansehnliche Rallye-Erfolge in der Dieselwertung, denn Willi Junior, der zu Beginn der Achtziger Jahre schon mit einem Escort bei einigen Rallyes auf der Teilnehmerliste stand, fand im Lauf des vergangenen Jahres zu seinen Wurzeln zurück – und erstaunlich schnell zu einer beeindruckenden Form.

Es gibt bekanntlich einen Fahrer, der von einem Golf Diesel auf einen Porsche umgestiegen ist, bei Willi Rabl lief es genau umgekehrt.

Nach einem noch etwas verhaltenen Beginn bei der Dunlop-Rallye, wo man eigentlich noch gar nicht richtig sicher war, ob es einen Sinn hätte, diesen Sport weiter zu betreiben, war bei der BP Ultimate-Rallye schon eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar, die nur deswegen nicht zu einem Ergebnis geführt hat, weil die Motoraufhängung schlapp gemacht hatte.

Doch schon bei der Herbst-Rallye, bekanntlich kein Kinderspiel, gab es einen hervorragenden 12. Platz in der Gesamtwertung, direkt hinter Patrick Breiteneder mit dem VW Golf Kitcar, dem Sieger der Dieselwertung.

Bei der OMV-Waldviertel-Rallye gab es schließlich die ersten Erfahrungen in der zweiten Rallye-Karriere auf Schotter, die zunächst natürlich im Klassement etwas undankbar geendet hatten, am zweiten Tag aber mit dem dritten Platz in der Diesel-Klasse durchaus schon erste Früchte getragen haben. Alles in allem ein sehr zufriedenstellender Saisonverlauf.

Diese Bilanz will man natürlich in diesem Jahr eindeutig übertreffen, bei gutem Verlauf soll auch der Umstieg auf ein stärkeres Fahrzeug ein Thema sein. Zunächst aber gilt alle Konzentration der Pirelli-Lavanttal-Rallye, wo mit dem gewohnten Auto wie gehabt ein möglichst gutes Klassenergebnis angestrebt wird.

Aufgrund der besonderen Anforderungen bei dieser Rallye, und auch deswegen, weil es der erste Start in Wolfsberg ist, sind die Erwartungen hier noch etwas niedriger angesetzt, aber bloßes Ankommen ist im Lavanttal manchmal auch schon fast wie ein Sieg. Vor allem, wenn sich die Rallye sehr ausfallsreich entwickelt, was mitunter vorkommt.

Aber ein paar Drifts am Rundkurs Eitweg, wie in der Escort-Zeit angelernt, sollten sich ausgehen, und mit Fortdauer der Rallye und entsprechenden Fortschritten in der Streckenkenntnis vielleicht auch ein paar ganz gute Zeiten.

Die Konkurrenz in der Dieselklasse (eigentlich die Kategorie „Fahrzeuge mit alternativen Antriebskonzepten“, Hannes Danzinger fährt erstmals mit einem Golf V GTI mit Erdgasantrieb) hat gegenüber dem Vorjahr an Leistungsdichte zugelegt, neben den unbedingten Favoriten Danzinger und Ing. Böhm (Fiat Stilo) ist auch Martin Fischerlehner mit seinem Skoda Fabia ein heißer Anwärter auf den Klassensieg.

Ein Auge wird man sicher auch auf die schnellen Youngsters Patrick Breiteneder (Fiat) und Michael Kogler (VW Golf) werfen müssen, auch Peter Ebner (Skoda Octavia) sowie die Golf-Piloten Seppi Stigler und Hubertus Thum könnten eine entscheidende Rolle spielen.

Leicht wird es also sicher nicht für den im Rallyesport noch eher unerfahrenen Ex-Porsche-Fahrer aus Mautern an der Donau werden, der wie bei allen seiner Rallyes des Vorjahres mit Martin Brunner ins Rennen gehen wird, der ihm großartige Dienste als Beifahrer erwiesen hat.

Aber auch wenn die Rallye in Kärnten ein zähes Ringen werden sollte, so wird sie zumindest eine wichtige Funktion als Lernfeld erfüllen. Um bei den Veranstaltungen danach dann richtig angreifen zu können.

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