Technik-Lexikon - powered by Ford | 15.04.2003
Anti-Blockier-Bremssystem (ABS)
Das ABS zählt zu den aktiven Sicherheitselementen eines Fahrzeuges. Vereinfacht betrachtet besteht ein modernes ABS-System aus einem zentralen Steuergerät, einer Regeleinheit, durch die sämtliche Bremsleitungen laufen und aus vier Sensoren, die die Drehgeschwindigkeit der Räder überwachen.
Kommt es nun zu einer starken Bremsung, bei der eines oder mehrere Räder blockieren würden, registrieren dies die Sensoren. Das Steuergerät gibt dann der Regeleinheit im Bruchteil einer Sekunden den Befehl, den Bremsdruck am jeweiligen Rad zu vermindern. Für den Fahrer macht sich das in einem mehr oder weniger lauten Brummgeräusch sowie durch ein Pulsieren des Bremspedals bemerkbar.
TIP: Oftmals wird, sobald das Bremspedal zu pulsieren beginnt, aus Schreck der Pedaldruck verringert. Auf diese Weise werden wertvolle Meter Anhalteweg verschenkt. Auch im Falle einer ABS-Bremsung muss also mit voller Kraft auf das Bremspedal gestiegen werden, damit das System seine volle Wirksamkeit entfalten kann.
Die Vorzüge von ABS im Regelzustand sind:
- Fahrstabilität beim Bremsen
Steigt der Bremsdruck bis zur Blockiergrenze oder darüber hinaus, verhindert das ABS das Ausbrechen des Fahrzeugs bzw. das Drehen um die Fahrzeugachse (Giermoment).
- Lenkbarkeit beim Bremsen
Das Fahrzeug bleibt während des Bremsvorganges auch bei den unterschiedlichsten Fahrbahnzuständen lenkfähig, es können also noch Kurven ausgefahren bzw. Hindernisse umfahren werden.
- Optimierung des Bremsweges
Das ABS paßt sich den Veränderungen der Fahrbahngriffigkeit an, egal ob es sich um Asphalt oder Schnee handelt. Dadurch kann die Bremsfähigkeit des Rades optimal ausgenutzt werden, und der Bremsweg wird optimiert.
- Weitere Vorteile
- Durch die ABS-Regelung werden die Reifen geschont.
- Die Gefahr eines Bremsplattens durch Überbeanspruchung wird minimiert.
- Der Fahrer kann sich während einer Gefahrensituation bei einem extremen Bremsvorgang voll auf den Fahrweg konzentrieren.