Technik-Lexikon - powered by Ford | 04.08.2003
Elektrische Reifendruckkontrolle
Zur Zeit gibt es am Markt zwei Systeme, die den Reifendruck während der Fahrt permanent überwachen und bei Druckverlust warnen.
Zum einen gibt es die günstigere der beiden Lösungen, die durch die Raddrehzahl an jedem Rad den Reifendruck „messen“: Füllt man die Reifen mit dem richtigen Druck an der Tankstelle auf, so muss man dem System mitteilen, dass nun die richtigen Werte vorliegen. Es rechnet dann nach einigen Kilometern Fahrt aus, wie oft sich die Reifen für eine bestimmte Distanz drehen müssen. Fällt nun der Luftdruck in einem Rad rapide ab, so wird der Abrollumfang kleiner und der Reifen muss sich dementsprechend öfter drehen als die anderen, die noch über den korrekten Druck verfügen. Zum gleichen Zeitpunkt gibt das System im Cockpit eine Warnmeldung aus und mahnt zum sofortigen Stop.
Der Vorteil dieses Systems ist, dass es relativ günstig in der Herstellung ist (keine zusätzlichen Teile erforderlich, die Sensoren des ABS-Systems werden mitbenutzt). Ein gravierender Nachteil ist, dass es nur Reifenpannen und keinen schleichenden Druckverlust wahrnehmen kann, da sich die Radumdrehungszahl in diesem fall nur ganz langsam erhöht. Damit wird der Fahrer nicht vom Druckprüfen entbunden.
Das zweite, deutlich komplexere System besteht aus je einem Drucksensor mit Batterie, der sich am Ventil jedes Reifens befindet, einem Zentralrechner und zahlreichen Antennen, die die Funksignale der Drucksensoren empfangen. Während der Fahrt senden die Sensoren alle zehn Minuten ein Signal mit den aktuellen Druckdaten an den Rechner. Sinkt der Druck eines Reifens rapide ab, so sendet der Sensor sofort Warnmeldungen.
Vorteile: Genaue Druckangaben im Cockpit aufrufbar, Druckprüfung des Ersatzrades möglich. Nachteile: Teuer, viele Teile und störanfälliger durch Funktechnik.