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Rallye-ÖM: Pirelli

Hochspannung in Kärnten

De Cecco, Baumschlager und Zeltner heißen die Favoriten auf den Sieg, auch in den anderen Klassen dürfte es spannend werden.

Manfred Wolf

Der Italiener Claudio de Cecco wird vielen Rallyefans schon aus den letzten Jahren durch seine wiederholten Auftritte bei Mitropa-Cup-Läufen bekannt sein. Auch bei der Pirelli-Lavanttal Rallye im letzten Jahr war er schon mit einem WRC zu Gast, damals allerdings noch mit einem Ford Focus WRC.

Heuer bringt er ein Peugeot 206 WRC an den Start und gilt damit als Favorit auf den Gesamtsieg bei der Pirelli Rallye im Raum Wolfsberg.

Doch er bekommt starke Konkurrenz durch zwei Piloten, die früher gemeinsam im Auto gesessen sind: Raimund Baumschlager einerseits und Ruben Zeltner andererseits. Erst bei der Jänner Rallye waren die beiden noch ein Team, in Kärnten werden sie versuchen, de Cecco das Leben schwer zu machen.

Zwar sind die Gruppe A Mitsubishis dem WRC des Italieners nicht ebenbürtig, die Fahrkünste von Baumschlager und Zeltner sind aber durchaus höher einzuschätzen.

Damit ist die Liste der Sieganwärter aber noch nicht zu Ende, denn auch wenn einige andere Piloten nicht als Top-Favoriten an den Start gehen – unterschätzen darf man sie keineswegs: Da wäre einerseits Gottfried Kogler (Mitsubishi), der im Burgenland bis zu seinem technisch bedingten Ausfall eine starke Vorstellung lieferte, Lokalmatador Alfred Kramer, der ebenfalls in einem Gruppe A Mitsu unterwegs sein wird, Stefan Reininger, Ernst Haneder, Adolf Ramoser, Johann Holzmüller und der Deutsche Thomas Wallenwein.

Ein prominenter Mitstreiter der Gruppe A wird in Kärnten leider nicht dabei sein: Kris Rosenberger hat große Probleme mit seinem „Oldie“, dem Lancia Delta Integrale. Dringend notwendige Ersatzteile für das Getriebe ließen sich nicht rechtzeitig auftreiben, Rosenberger und Co Sigi Schwarz, sowie deren spektakuläre Fahrweise werden in Kärnten fehlen.

In der Klasse A6 werden sich wohl die Citroen-Piloten Erich Althuber, Alfred Leitner und Wolfgang Trinkl den Sieg unter sich ausmachen.

Gruppe N4

Nachdem die ersten beiden Meisterschaftsläufe in Abwesenheit von Hermann Gaßner stattgefunden haben, ist der Deutsche in Kärnten wieder mit von der Partie. Damit wird es auch für den Meisterschaftsleader in der Gruppe N, Beppo Harrach, bedeutend schwieriger, den Sieg in Kärnten einzufahren.

Im letzten Jahr hätte es – in Abwesenheit von Gaßner – auch fast geklappt, doch in der letzten Sonderprüfung verlor Harrach den Sieg durch einen abfallenden Turboschlauch. Nach den ebenfalls technisch bedingten Problemen beim letzten Meisterschaftslauf möchte Beppo aber dieses Mal wieder voll angreifen.

Ein spannender Kampf ist aber nicht nur durch Gaßner und Harrach garantiert. Auch in der Gruppe N gibt es einige Piloten, die das „Salz in der Suppe“ sein könnten.

Walter Kovar, im Burgenland ebenfalls von technischen Problemen schon auf der ersten Sonderprüfung mit seinem nagelneuen Mitsubishi Lancer Evo VII aus der Rallye geworfen, verspricht für die Pirelli-Lavanttal Rallye voll anzugreifen, Mitsubishi-Pilot Martin Zellhofer – bei den ersten beiden ÖM-Läufen ausgefallen – wird dem kaum nachstehen wollen. Ebenfalls erwähnt sei Bernd Kraemmer (Mitsubishi), der bei der letzten Rallye mit einem Top-Ten-Resultat eine gute Leistung zeigen konnte.

Gruppe N3 / Formel 2

Viel Spannung verspricht der Kampf in der Formel 2. Die Lokalmatadoren Marcus Leeb und Heinz Jakobitsch sorgten im Burgenland für einen Peugeot-Doppelerfolg, mit Heimvorteil treffen sie in Kärnten wieder auf Franz Schulz (ebenfalls Peugeot 306) sowie den starken Italiener Stefano Tavano (Renault Clio) und den schwer einzuschätzenden Robert Kettner (Seat Ibiza).

Dieselklasse

Nicht minder spektakulär und spannend dürfte es in der Dieselklasse zur Sache gehen. Andreas Waldherr heißt der große Favorit, dahinter ist aber alles offen – und bei einem technischen Defekt, einem Ausrutscher oder einem Patschen des schnellsten Golf IV KitCar-Piloten gibt es auch mehrere Sieganwärter.

Da wären zum Einen die drei großen Pechvögel der Burgenland Rallye: Christian Lippitsch (der zweite Vierer-KitCar-Pilot), der nach einem Ausrutscher nicht einmal das Ziel der ersten SP sah, Manfred Pfeiffenberger, der Opfer der abenteuerlichen Verhältnisse am zweiten Tag der Rallye wurde und Joachim Resch (Golf III KitCar), der nach einem überraschend guten Debüt kurz vor dem Ziel mit technischem Defekt ausfiel.

Und während Lippitsch und Pfeiffenberger in Kärnten ganz sicher ins Lenkrad greifen, ist die Teilnahme von Joachim Resch noch nicht ganz fix, man wird sehen, ob er in Wolfsberg dann tatsächlich an den Start rollen wird.

Der Zweitplatzierte der aktuellen Diesel-Pokalwertung, Peter Schauberger ist fix dabei, auch er kann – sollte er keine technischen Probleme wie im Burgenland bekommen, eine Top-Fünf-Platzierung erreichen.

Fiat Stilo Trofeo

Die Stilos gehen in Kärnten ebenfalls an den Start, Top-Favorit muss auch dort wieder Karim Pichler sein. Doch seine Trofeo-Kollegen werden ihm die Sache nicht leicht machen, einige von ihnen brennen auf Revanche.

Da wäre Andreas Hulak (der im Burgenland mit Technik-Defekt aufgeben musste) ebenso wie Johannes Böhm (der auch von technischen Problemen geplagt wurde) und Herwig Hüfinger. Letzterer hatte sich bei seinem Stilo-Debüt schon den zweiten Platz gesichert, verschenkte diesen aber durch einen dummen Ausrutscher in letzter Sekunde.

Doch auch Otto Leirer, der im Burgenland hinter Pichler sensationell Zweiter der Trofeo wurde, oder Christian Mrlik, der nach Technik-Troubles frühzeitig die Segel streichen musste, könnten für Überraschungen gut sein.

Und sonst?

Die Citroen Junioren, allen voran Martin Ertl (Citroen Saxo VTS) werden, wie auch die Historischen für die hier stellvertretend Bernd Rothensteiner (Ford Escort) erwähnt sei, wieder mit von der Partie sein und Rallyesport vom Feinsten bieten.

Und last but not least startet am Samstag auch die Rallye-Challenge, Franz Sonnleitner (Proton Pert Evo III) gilt dort als Favorit, trifft aber auf starke Konkurrenz in Form des schnellen Bayern Franz Auer, auch Markus Benes (Mazda 323) kann hier vielleicht ein Wörtchen mitreden.

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