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Alle Jahre wieder...
Das übliche Imponiergehabe bei F1 Launches

Von der Analyse des Williams FW26, dem Hoffen auf weitere optische Highlights der Konkurrenz bis hin zu den Kriterien für die Saison 2004.

Hans-Peter Voglhuber

BMW-Williams eroberte also mit dem FW 26 beim Wettlauf der F1-Launches eindeutig die Poleposition. Während die Konkurrenz noch das Präsentationsparkett schrubbte, ließ die bayerisch-britische Renngemeinschaft bereits die Hüllen fallen.

Was dann da unter dem Tuch hervorgezaubert wurde, wirft für manchen Betrachter sicher einige Fragen auf, es sei denn er ist loyaler Mitarbeiter bei Williams oder bei BMW. Wie zum Beispiel die Frage, ob der „völlig neue“ FW 26 so langsam sein wird, wie er hässlich ist oder so schnell sein wird, wie er schön ist?

Dem BMW-Williams-Team ist beides nicht zu wünschen, denn sonst müsste es sich heuer wahrscheinlich mit Minardi herumbalgen, anstatt um den WM-Titel mitzufahren. Grundsätzlich spricht jedoch vorläufig nichts dagegen, dass diese deutsch-britische Hässlichkeit nicht auch schnell und weltmeisterlich sein könnte.

Allein die Namen BMW und Williams sollten Garanten genug sein, dass dieser F1-Renner trotz seiner eher hausbackenen Plumpheit dem Mitbewerb Paroli bieten kann.

Der neue BMW-Williams: Lieber schnell als schön?

Und trotz aller Hässlichkeit glaube ich auch nicht, dass BMW-Williams mit dem FW 26 auf die grausliche Krummnase fallen wird. In Verbindung mit dem Unterboden und dem Chassis dürfte diese Bulldoggenschnauze aerodynamisch tatsächlich einiges bringen; - obwohl BMW-Williams schon einmal mit einem Frontflügel erhebliche Probleme gehabt hat.

Angesichts der Reaktionen und Sprüche der beiden Fahrer Montoya und Schumacher frage ich, ob die Beiden das alles selbst geglaubt haben, was sie beim Launch des FW 26 von sich gaben. Aber als gelernter F1-Fan weiß man selbstverständlich, dass auch die Fahrer der anderen Teams von ihren neuen Formel1-Boliden hellauf begeistert und von deren Siegfähigkeit total überzeugt sein werden; - wenigstens bis zum ersten Rennen.

Möglicherweise tun heuer Niederlagen gegen den FW 26 doppelt weh, wenn da etwa der elegante „Orca“ oder die zauberhafte „rote Göttin“ von der krummnasigen, deutsch-britischen „Bulldogge“ verbissen wird.

Einheitsbrei: Kommt ein weiterer revolutionär aussehender Bolide?

Obwohl noch wenig bis gar nichts von den anderen F1-Neuheiten bekannt ist, dürften sich alle Boliden wieder ziemlich ähneln und ich wäre echt angenehm überrascht, wenn auch noch ein anderer F1-Renner gravierende, optische Merkmale aufweisen würde. Wir dürfen also auch heuer wieder eine Saison lang fiebern, bis wir wissen, welche der „revolutionären Neukonstruktionen“ sich schlussendlich durchgesetzt haben wird.

Und während es dann die Einen von vornherein gewusst haben, dass „ihr“ Favorit heuer Weltmeister wird, wird der Rest das eine oder andere Tränchen heimlich weinen und nach außen hin tausend und einen Grund vorbringen können, weshalb es diesmal (wieder) nicht mit dem Formel1-WM-Titel geklappt hat.

Auf Grund des neuen Reglements dürften in der heurigen Saison jedoch ohnehin die Triebwerke die entscheidende Rolle spielen und mit einer höheren Ausfallsquote in den Rennen sollte in diesem Zusammenhang ebenfalls gerechnet werden.

Für die Motorenhersteller wie BMW, Ferrari, Ford, Honda, Mercedes, Renault und Toyota wird es heuer insofern extra spannend, als Haltbarkeit und maximale Power bei gleichzeitig doppelter Lebensdauer der Triebwerke gefordert sind.

Erfolgsrezept: Selten war Zuverlässigkeit so wichtig wie in der Saison 2004

Da es sich bei den Motorenbauern zumindest dem Namen nach um besagte Automobilkonzerne handelt, ist es selbstverständlich eine absolute Frage der Ehre, zu den Stärksten und Zuverlässigsten zu zählen.

Auch wenn hinlänglich bekannt ist, dass Formel1-Motoren weitgehend nichts mehr mit Motoren von Straßenautos für Normalverbraucher zu tun haben, sind die Konzerne stets bestrebt, Rennerfolge in die Alltagswerbung einfließen zu lassen.

Anhaltende Misserfolge in der Königsklasse sollten daher tunlichst vermieden werden. Angesichts der Tatsache, dass sich sieben Automobilkonzerne um einen Titel und jeweils zwei Stockerlplätze raufen, sind die Motorenbauer nicht zu beneiden.

Dies um so mehr, als inzwischen auch Ford, Honda und Toyota nicht mehr mit Platzierungen zufrieden sein können, da bereits zu viel Geld den F1-Bach hinuntergegangen ist, ohne dass diese drei Triebwerksbauer wirklich große Erfolge aufweisen hätten können.

Die neue Situation bietet heuer nun gerade den bisher weniger erfolgreichen Triebwerksherstellern die Chance, eventuell durch Zuverlässigkeit zu punkten, wenn auch in ihrem Treibsatz einige Pferde weniger werken, als bei der Konkurrenz.

Leider war im vergangenen Jahr gerade die Zuverlässigkeit nicht immer die Stärke dieser Triebwerkshersteller. Aber noch haben ja auch die anderen Motorenzauberer nicht im harten Renn-Einsatz bewiesen, dass ihre Triebwerke heuer genau so stark sind und so zuverlässig arbeiten werden, wie sie das in der vergangenen Saison getan haben.

Spätestens am 7. März werden wir einen ersten Eindruck von der Performance all dieser feinen „Neuheiten“ bekommen.

Ihr Hans-Peter Voglhuber

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