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„Das beste Automobil der Welt“

Im Jahr 1904 wurde der Grundstein für eine der luxuriösesten Automarken der Welt gelegt. Wir lassen die ersten 100 Jahre Rolls Royce für Sie Revue passieren!

Walter Reburg

  • Hier! finden Sie Fotos der Rolls-Royce-Modelle von 1904 bis 1945!

    Die Marke Rolls Royce steht auf der ganzen Welt für Automobile der Luxusklasse und versprüht auch heute noch den Charme des British Empire. Zum 100. Geburtstag unternehmen wir einen kleinen Streifzug durch die Geschichte und zeigen die wichtigsten Modelle von Rolls Royce.

    Der erste Teil unserer dreiteiligen Serie widmet sich der Entstehung der Marke und den Jahren bis zum zweiten Weltkrieg.

    Gegründet wurde die Marke von Charles Rolls und Henry Royce, die beide auf unterschiedliche Art und Weise Besonderes geleistet haben. Während der 1877 geborene Charles Rolls aus adeligem Hause stammte und sich schon früh für motorbetriebene Fahrzeuge interessierte, kam der 1863 geborene Henry Royce aus dem Bürgertum und eher durch Zufall dazu, als Techniker Karriere zu machen.

    Durch seine Leidenschaft zum Automobil eröffnete Charles Rolls einen Autohandel und importierte verschiedene Automodelle nach England. Dabei machte ihm die Qualität der angebotenen Produkte oft zu schaffen und bereitete ihm viel Ärger.

    Henry Royce gründete 1884 eine Firma, die elektrische Module wie Türklingeln und Lichtschalter produzierte. Die Geschäfte liefen dank der innovativen Ideen von Henry Royce sehr gut, die Firma erweitere im Jahre 1894 ihr Angebot auf Elektromotoren. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch Henry Royce schon ein Auto zugelegt – nachdem der Wagen aber nicht annähernd die Qualität hatte, die sich Royce erwartet hätte, fing er an, sein eigenes Auto zu bauen.

    Er verwendete nur die besten Materialen und entwickelte so ein Unikat, welches zum damaligen Zeitpunkt Maßstäbe setzte. Am 1. April 1904 war der Wagen zur ersten Testfahrt unterwegs und sollte 15 Meilen ohne Probleme abspulen. Vom Ergebnis beeindruckt baute Royce zwei weitere Modelle, wobei eines der Autos ein Freund von Royce erhielt: Der Automobilfanatiker Henry Edmunds.

    Dieser war von dem Wagen so begeistert, dass er einem Bekannten davon erzählte, der bei Charles Rolls arbeitete und diesem berichtete, dass in Manchester das wohl beste Auto der Welt gebaut wird.

    Edmunds fuhr mit Rolls zu Henry Royce nach Manchester, und Minuten nachdem Charles Rolls den Zwei-Zylinder von Royce gesehen hatte, wusste er, dass er „Gold“ gefunden hatte. Die beiden waren sich schnell einig: Rolls wusste, dass diese Autos perfekt sind, und Royce wusste, dass sein neuer Partner perfekt die Vermarktung übernehmen konnte. Man einigte sich, die Autos unter der Marke Rolls Royce zu verkaufen.

    Royce entwickelte neben dem Zwei-Zylinder mit 10 PS auch einen Drei-Zylinder mit 15 PS und einen Vier-Zylinder mit 20 PS. Zum ersten Mal waren alle drei Varianten am Pariser Autosalon im Dezember 1904 zu sehen.

    In den Jahren 1905 und 1906 wurden die Autos auch bei Rennen erfolgreich eingesetzt, man machte sich schnell einen Namen für gute Autos.

    Als Direkter der jungen Marke „Rolls Royce LTD“ fungierte Claude Johnson, der auch für das Marketing zuständig war. Während Rolls und Johnson versuchten, die Autos so gut wie möglich an den Mann zu bringen, entwickelte der Perfektionist Henry Royce die Autos weiter.

    1906 gab es dann als neues Modell einen Sechs-Zylinder-Motor mit 40/50 PS von dem Johnson behauptete: „The six cylinder Rolls-Royce, not one of the best, but the best car in the world”.

    Ein Jahr später lackierte Johnson einen 40/50 (so auch die Modellbezeichnung) in Silber und nannte diesen „Silver Ghost“, der noch heute als Mythos gesehen wird und als erster „echter“ Rolls Roye gilt. Neben der Ästhetik war vor allem die Zuverlässigkeit das größte Kaufargument, des mit 1.300 Pfund schon für damalige Verhältnisse sehr teuren Autos. Im 1907 fuhr Johnson unter Aufsicht des altehrwürdigen Automobilclubs RAC 2000 Meilen bis Schottland und retour, ohne auch nur ein Problem mit dem Auto zu haben.

    Durch die hohe Zuverlässigkeit wurde der Silver Ghost auch viele Jahre bei Motorsportveranstaltungen sehr erfolgreich eingesetzt, was die Bekanntheit der Marke in der ganzen Welt steigerte.

    Während sich Johnson und Royce mit voller Hingabe den Autos widmeten, stellte sich für Charles Rolls immer mehr die Fliegerei in den Vordergrund, er selbst verbrachte immer mehr Zeit im Flugzeug. Am 12. Juli 1910 wird ihm jedoch die Leidenschaft zum Verhängnis, er verunglückt im Alter von nur 32 Jahren bei einer Flug-Show tödlich.

    Neben der Qualität und dem hohen Preis kommt im Jahr 1911 die nächste Legende zur Marke hinzu: „The Spirit of Ectasy“, nach dem Mercedes-Stern die wohl berühmteste Kühlerfigur aller Zeiten. Entstanden ist diese durch den Zwang der damaligen Zeit, ein „Maskottchen“ als Verschluss des Kühlers zu verwenden. Royce lehnte dies zwar ab, lies sich aber für die Produktion des Modellkatalogs 1911 von Johnson und John Scott Montagu (einem gemeinsamen Freund) dazu überreden.

    Montagu empfahl den Künstler Charles Skyes, der einen Entwurf entwickeln sollte, der die Erhabenheit der Rolls-Royce-Automobile würdig darstellt. Skyes entwarf die Figur einer Frau, die die Arme ausstreckt und sich gegen den Wind stemmt. Als Model diente Montagus Sektretärin Eleanor Thornton, die dadurch als „The Flying Lady“ weltberühmt wurde.

    Im ersten Weltkrieg entwickelte Henry Royce Flugzeugmotoren für das Militär – und somit auch auch ein zweites Standbein. Rolls-Royce-Triebwerke sind noch heute an sehr vielen Flugzeugen zu finden.

    Wie zur damaligen Zeit üblich, baute Rolls Royce aber nicht nur fertige Autos, sondern lieferte Chassis und Motoren für die so genannten „Coachbuilders“. Diese bauten für die betuchte Kundschaft eine elegante Karosserie nach deren Wunsch. Die bekanntesten Karosseriebauer für Rolls Royce waren unter anderem ParkWard, Mulliner und Hooper. Noch in der jüngeren Vergangenheit dienten die Namen der ersten beiden für exklusive Sondermodelle der Marke Rolls Royce.

    1925 war der Ghost dann am Ende seines Produktzyklus' – doch gab es noch keine neue Karosserie, weswegen man sich mit einem größeren „Facelift“ begnügte und den Wagen als „Phantom“ verkaufte. Erst 1929 wurde mit dem “Phantom II“ ein komplett neues Modell vorgestellt, welches jedoch motorseitig nach wie vor die Gene des 40/50 in sich trug.

    Ein weiterer Meilenstein folgte 1933, als Rolls Royce die Markenrechte an Bentley kaufte. Bentley galt als sportliche Marke und baute gute Rennautos, war jedoch finanziell angeschlagen und mußte 1931 den Konkurs anmelden. Rolls Royce baute ab 1933 die eigenen Autos mit einem etwas sportlicheren Touch unter dem Bentley-Label.

    Aber das Jahr 1933 war auch sehr tragisch: Henry Royce starb im Alter von 70 Jahren, doch nicht ohne sein Meisterstück, den V12 für den Phantom III, fertigzustellen und seinem Technik-Team sein gesamtes Know-How zu vermachen.

    Der Phantom III mit dem ersten V12-Motor von Rolls Royce feierte im Jahr 1936 seine Premiere, das letzte neue Modell vor dem zweiten Weltkrieg war 1938 der Rolls Royce Wright.

    Im zweiten Teil erfahren Sie nächste Woche alles über die Entwicklung der Marke und ihrer Modelle von 1945 bis zum neuesten Modell, der dritte Teil beschäftigt sich dann mit Mythen, Legenden und Rekorden rund um „das beste Auto der Welt“.

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